"akademisches gymnasium salzburg" · salzburg

"sanierung und erweiterung des akademischen gymnasiums salzburg" sinnhubstrasse, 5020 salzburg

eu-weiter, offener, einstufiger, anonymer realisierungswettbewerb,
architekt tobias weske, mit dipl.ing. eric kläring

2/ 2011
BGF 2106m²
BRI 10793m³

bestand und haltung
das bestandsgebäude und seine verortung wird architektonisch als qualitativ hochwertig eingeschätzt und dementsprechend behandelt als ein repräsentativ exemplarischer schulbau in seiner philosophie der 70er jahre.der entwurf ändert die grundsätzliche städtebauliche situation nicht, er adaptiert und bekräftigt sie gemäss der neuen funktionealen, technischen und energetischen anforderungen.
kernpunkt des entwurfs ist die schätzung und stärkung der hallenschulenidee: keine in der adaptierung zögernde, den anforderungen gerechtwerdende schwächung, sondern eine offensive stärkung der idee.

dabei geht es weniger um die vordergründige architektonische erscheinung, sondern um die gebäudecharakteristische grundidee, die architektonische haltung und das wesen des gebäudes.

das momentane architektonische erscheinungsbild wird, den neuen technischen und energetischen erfordernissen entsprechend, offensiv verändert: eine neue gebäudehülle gegliedert in primär- und sekundärstruktur umschliesst in den vorhandenen achsmassen das gebäude neu. ist die primärstruktur aus selbstragenden corteenstahlelementen streng und gibt dem gebäude einen haltbaren rahmen, so ist die sekundärstruktur eine grossflächige fensterkonstruktion mit einer heiteren, fast spielerischer erscheinung.

hallenschule - kollektive und individuelle identität
die gebäudecharakteristische halle erschliesst über drei geschosse in grosszügiger form das gebäude. die jetzige halle wird erheblich vergrössert, licht fällt tief in das gebäude und lässt so eine zweite belichtung im inneren entstehen. so sind diese flächen auch nutz- und bespielbar.

vor allem die expressiven, einläufigen stiegenkörper gliedern diesen raum in seiner horizontalität und vertikalität. in räumlichen und strukturellen spannung entsteht ein zentraler kernraum mit einer hohen räumlich-strukturellen qualität, prägenden charakter und sinnlichen erscheinung.

die halle bildet den zentralen raum der schule, in dem die ambivalenz individueller und gemeinschaftlicher identität erlebbar und präsent wird.

ortspezifische identität
auf die ortspezifische situation wird architektonisch reagiert: das gebäude tritt aüsserlich mit seiner expressiv ausformulierten dachlandschaft in dialog mit dem rainberg. im inneren passiert eine inszenierung der vertikalen erschliessung durch grosszügige, identitätsbildende stiegenkörper.

baukörper - bauform
die aussenform in den vollgeschossen wird partiell ergänzt, in seiner stimmigen gesamtkomposition aber wenig geändert. sie bilden den „sockel“ für die dachaufbauten, die mit scheinbar überdimensionierten „hauben“ die gesamtform unaufdringlich aber wesentlich verändern.
die dachlandschaft steht in direkter räumlich-kommunikativer beziehung zur kulisse des rainbergs.

sinnlich-räumliche wahrnehmung
ein stählerner rahmen ist „gefüllt“ mit spielerisch verteilten fassadenelementen, die alle in sich nicht völlig gleich sind. die tiefen fenterlaibungen geben möglichkeiten der individuellen präsentation in den fassaden, gleich einem setzkasten oder ragal. besonders ist der lichteinfall durch unterschiedliche laibungsschrägen.

den im grunde gleichen aber doch sehr unterschiedliche benutzern und deren „benutzungsaktivität“ wird über die fassade ein ambivalenter ausdruck der individualität in der gemeinschaft nach aussen gegeben.