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Leuchtenburg, Logierhaus und Nördlicher Anbau · Seitenroda

Bau-Consult Hermsdorf Gesellschaft beratender Ingenieure GmbH, Hermsdorf

Projektbeschreibung

Die Leuchtenburg wurde in Ihrer wechselvollen Geschichte vielfältig genutzt. Jede Epoche und Nutzung hinterließ dabei Ihre Spuren auf der über dem Saaletal liegenden Höhenburg. Nachdem schon kurz nach der Wendezeit der Leerstand und somit der Verfall der Burg drohte, wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, welche nach neuen Nutzungskonzepten suchte. Mit der im März 2015 vollständig eröffneten Dauerausstellung „Porzellanwelten Leuchtenburg“ wurde dieses auch gefunden und umgesetzt. Kernstück der Ausstellung ist das 2013/14 sanierte Logierhaus, sowie ein an dessen Nordseite darauf folgend errichteter Anbau.
In den neu entstandenen Räumlichkeiten wurden durch internationale Künstler sieben Welten errichtet, welche das Porzellan im neuen Kontext darstellen. Der Besucher kann die Entwicklung des „Weißen Goldes“ von den Ursprüngen in China, über die Entdeckung in Europa bis hin zur industriellen Serienfertigung verfolgen und dabei Allerlei Neues und Skurriles entdecken.
Die zur Verfügung stehenden Räume im bestehenden Logierhaus reichten für die Konzeption der Welten und zugehöriger Funktionsflächen nicht aus. So wurde das Gebäude aus dem Jahr 1720 an der Nordseite um einen neuen Anbau erweitert. In diesem konnten die noch notwendigen Räume an die Ausstellungskonzepte der Künstler angepasst werden. Er nimmt in seiner Ausdehnung und äußeren Form Bezüge zur alten Burgmauer und dem angrenzenden Logierhaus auf. Baufeld war eine sehr beengte Restfläche auf der Rückseite des Logierhauses welche von der umgebenden Burgmauer begrenzt wurde. Um die zur Verfügung stehenden Flächen voll ausnutzen zu können, passen sich die Außenkanten des Anbaus genau an die Kanten des alten Mauerverlaufes an und setzen diese nach oben fort. Dazu waren neben einer aufwändigen Bohrpfahlgründung auch Stabilisierungsmaßnahmen der Burgmauer notwendig. Die Fassade des Neubaus wurde als teils hinterlüftete, gedämmte Putzfassade ausgebildet. Kantigkeit und Geschlossenheit des Gebäudes spiegeln den abwehrenden Charakter der Burg wider. Putzstruktur und Farbigkeit nehmen Bezug auf die vorgefunden Fassaden der Leuchtenburg. In der Innenraumgestaltung ordnen sich Farben und Materialien einem übergeordneten Ausstellungskonzept unter.
Zwischen Logierhaus und Nördlichem Anbau bildet eine gläserne Fuge das Bindeglied zwischen Alt und Neu. Diese Fuge leitet die Besucher ins Innere und dient den Porzellanwelten als logistisches Zentrum. Die schräg in der Fuge liegenden Verbindungsbrücken laden zum Verweilen ein und lassen immer neue Ein- und Ausblicke auf das Burgensemble frei werden. Darüber hinaus verbinden die Brücken die Ausstellungsbereiche, welche abwechselnd in Alt- und Neubau untergebracht sind. Das Ende, oder den Anfang der Ausstellung, bildet, je nach Betrachtungsweise, die „Welt der Wünsche“. Zu deren Konzeption gehört ein über die Burgmauer und den angrenzenden Hang hinausragender „Steg der Wünsche“. Der 20 m lange Steg wurde als Stahlfachwerk geplant, welches auf schräg verlaufenden Stützen aufgebaut ist. Die am Hang liegenden Fundamente wurden wiederum mit Kleinbohrpfählen gesichert. Um Schwingungen zu unterbinden wurde die Konstruktion zusätzlich abgespannt. Die äußere Bekleidung des Steges wird aus Faserzementplatten mit einer dezenten grau-braunen Färbung gebildet, welche auch an den weiteren neuen Bausteinen der Burg wiederzufinden sind. Somit sprechen alle neuen Gebäude auf der Leuchtenburg, trotz aller unterschiedlichen Ausprägung, eine einheitliche Architektursprache.

Projektdaten

Adresse

Dorfstraße 100
07768 Seitenroda

Planungsbüro

Bau-Consult Hermsdorf Gesellschaft beratender Ingenieure GmbH, Hermsdorf

Bauherr

Stiftung Leuchtenburg

Fertigstellung

März 2015

Nutzfläche

1575 m2

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 03.12.2020. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Bau-Consult Hermsdorf Gesellschaft beratender Ingenieure GmbH, Hermsdorf auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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