Steinsches- und Landgräfliches Schloss in Barchfeld
8 Projektbilder
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Steinsches Schloss_Ansicht nach der Notsicherung, Bild: Matthias Döhrer -
Landgräfliches Schloss_Ansicht nach der Notsicherung, Bild: Matthias Döhrer -
Landgräfliches Schloss_Prinzensaal nach der Notsicherung, Bild: Matthias Döhrer -
Landgräfliches Schloss_Prinzensaal nach der Notsicherung, Bild: Matthias Döhrer -
Landgräfliches Schloss_Dachstuhl nach der Sicherung, Bild: Matthias Döhrer -
Steinsches Schloss_Innenraum während der Sicherungsarbeiten, Bild: Matthias Döhrer -
Steinsches Schloss_Ansicht vor der Notsicherung, Bild: Matthias Döhrer -
Lageplan, Bild: Matthias Döhrer
Projektbeschreibung
Notsicherung Steinsches- und Landgräfliches Schloss in Barchfeld
Baugeschichte Landgräfliches Schloss
Hessen-Philippsthal-Barchfeld ist eine 1721 begründete und noch heute bestehende Nebenlinie der Linie Hessen-Kassel des landgräflichen Hauses Hessen, benannt nach ihrem Stammsitz, dem Ort Barchfeld in der bis zum 1. Juli 1944 hessischen Exklave Schmalkalden im heutigen Thüringen. Stammvater der Linie war Wilhelm von Hessen-Philippsthal, der zweite Sohn des Landgrafen Philipp I. von Hessen-Philippsthal, der 1685 die Linie Hessen-Philippsthal begründet hatte. Das dreiflügelige Barockschloss der Landgrafen in Barchfeld, von dem aus sie ihr kleines Mediatfürstentum regierten, wurde zwischen 1690 und 1732 auf dem Areal eines zuvor abgerissenen boyneburgischen Schlosses erbaut. Nachdem das Kurfürstentum Hessen mitsamt seinen Mediatfürstentümern 1866 von Preußen annektiert worden war, erhielten die beiden Nebenlinien Hessen-Philippsthal und Hessen-Philippsthal-Barchfeld 1880 von Preußen aus dem kurhessischen Fideikommiss eine Rente von 300.000 Mark sowie die Schlösser Rotenburg und Schönfeld (in Kassel). Heute hat die Familie ihren Sitz in Herleshausen, wo sie ihre von der erloschenen Linie Hessen-Philippsthal ererbten Besitzungen verwaltet. Die Hessen-Kasseler Nebenlinien Hessen-Philippstal-Barchfeld und Hessen-Rumpenheim sind die einzigen heute noch bestehenden Linien des Hauses Hessen. Landgraf Wilhelm (* 1692, † 1761), zweiter Sohn von Philipp (Hessen-Philippsthal)
Baugeschichte Steinsches Schloss
In den Jahren von 1571 bis 1581 ließ das regional ansässige Adelsgeschlecht der Herren von Stein das Schloss im Renaissancestil an Stelle eines Vorgängerbaues (Wasserburg) errichten. Es Handelt sich um einen im Grundriss rechteckigen zweigeschossigen Baukörper aus behauenen Sandsteinen, dessen Kellergeschoss wohl wegen des periodisch auftretenden Hochwassers der Werra hoch herausgehoben ist. das Mansarddach wies einst an beiden Gebäudeenden Aufbauten in Form von Zwerchhäusern mit geschweiften Schmuckgiebeln auf. Das Gebäude besitzt eine große Anzahl handwerklicher sorgfältig gearbeiteter Details. An etlichen Stellen der Innenräume sind infolge fehlenden putzes z. T. vermauerte, profilierte, rundbogige Türgewände erkennbar. Ebenfalls sehr schöne Profilierungen zeigen die Fenstergewände sowie das Eingangsportal, über dem ein Wappenstein eingelassen ist. Im Jahr 1768 wurde rechtwinklig an einer Giebelseite ein ebenfalls zweigeschossiger anbau in Fachwerkbauweise errichtet.
Nach dem Ende des Krieges wurde das Schloss zur Unterbringung von Umsiedlern aus den Ostgebieten genutzt und diente noch bis Anfang der 70er Jahre als Wohngebäude.
Mit der Aufgabe der Nutzung stand das Schloss leer und war dem Verfall preisgegeben.
Im Jahr 1991 wurde das völlig zerstörte Dach abgebrochen und durch ein Stahlbinderdach mit Koppelpfetten und Biberschwanzdeckung ersetzt. Die Umfassungswände wurden durch einen Stahlbetonringanker gesichert. Die Dachform als Mansarddach wurde wieder aufgenommen; die offenen Giebel mit Wellblechplatten geschlossen.
Im Zuge dieser Bauarbeiten musste auch der seitliche Anbau (Mitte 18. Jahrhundert) abgebrochen werden.
Folgende Baumaßnahmen wurden im Zuge der ersten Notsicherung durchgeführt:
Steinsches Schloss
- Notabstützung und Mauerwerkswiederherstellung des Eckbereiches
sowie Erneuerung des angrenzenden Fenstersturzbereiches
- Erneuerung der Dachentwässerung
- Ergänzung und Sicherung der Dacheindeckung
- Ausbildung der neuen Dachkästen
- Notdürftige Schließung der historischen Fensteröffnungen
Landgräfliches Schloss
- Erneuerung der Dachentwässerung
- Ergänzung und Sicherung der Dacheindeckung
- Auswechslung geschädigter Hölzer
- Notdürftige Schließung der historischen Fensteröffnungen im Bereich Prinzensaal
- Abbruch und Rückbau der Schornsteine
- Sicherung und Wiederherstellung doppeltes Hängewerk
Projektart: Notsicherung
Auftraggeber: Gemeindeverwaltung Barchfeld
Leistung: LPH 01-09
Fertigstellung: 10/2012
Projektdaten
Adresse
Schlossweg 5
36456 Barchfeld
Planungsbüro
B19 ARCHITEKTEN BDA, Barchfeld
Bauherr
Gemeinde Barchfeld-Immelborn
Fertigstellung
Oktober 2012
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B19 ARCHITEKTEN BDA, Barchfeld
Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 10.03.2015. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro B19 ARCHITEKTEN BDA, Barchfeld auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.