Umbau Kindertagesstätte Wichtelnest · Katharinenberg

“Jedes Kind ist einmalig.”

Die Kinder der Kindertagesstätte Wichtelnest haben allen Grund sich zu freuen. Der einstmals 1988 als kombinierte Einrichtung erbaute Kindergarten wurde 2010 saniert und umgebaut. Die offene Arbeit in der Einrichtung passte schon länger nicht zu dem kasernenähnlichen Charakters des Gebäudes.

Unter der Trägerschaft des ASB soll sich jedes Kind geliebt, geborgen und angenommen fühlen. Aufgabe war es die eigenen Qualitätsstandards und den neuen Thüringer Bildungsplan nicht nur pädagogisch sondern auch baulich in einem darauf ausgerichteten Raumkonzept umzusetzen.

Die Kinder sollen selbständig lernen, denken und planen. Ihre Phantasie soll angeregt und Selbstvertrauen entwickelt werden. Traditionelle Gruppengrenzen werden überwunden, die Kinder können frei nach ihren Interessen und Neigungen den Spielbereich wählen. Die Einrichtung besitzt keine festen Gruppen mit Gruppenräumen sondern verschiedene Funktionsräume, wie Musik- und Bewegungsraum, Bauzimmer, Kreativraum und Kinderrestaurant.

Der Flur dient nicht nur der Erschließung, er ist ein Raum mit verschiedenen Qualitäten. Runde und eckige Wände, durchbohrte Wände sowie Lichtausschnitte in verschiedenen Formaten und Höhen in den Türen gewähren den Kindern Ein- und Ausblicke. Farbspiele an Wand und Boden leiten die Kinder und weisen schon auf die Nutzung der Räume hin, die sich hinter den Türen befinden.

Ein Spielhaus mit verschiedenen Ebenen, Treppen und einer Rutsche schwebt zwischen den Räumen im erweiterten Flurbereich. Neben dem Erfahren von Anreizen für Bewegungsimpulse, können die Kinder ihren Aktions- und Experimentierbedürfnissen folgen, wo sie Rückzugs- und Ruheräume vorfinden und die Balance zwischen Gemeinschaft und Für-Sich-Sein erleben.

Jeder Raum hat sein eigenes Farb- und Lichtkonzept, welches der entsprechenden Nutzung und dem Alter der Kinder entspricht. Lichtkamine und große Fensteröffnungen versorgen alle Räume mit natürlichem Tageslicht. Die Beziehung nach außen und das Spüren des Tagesablaufes ist ein wichtiger Aspekt des Konzeptes.

Die Formensprache und die farbliche Gestaltung wurden auch an der Gebäudehülle fortgeführt. Eine Identifikation der Kinder mit ihrer Einrichtung soll durchgängig von innen nach außen stattfinden.

Als Hauptfarbton für die Fassade der Kindertagesstätte wurde ein maisgelb gewählt - Gelb ist auch im Inneren des Gebäudes eine Hauptfarbe - sie spiegelt Wärme und Geborgenheit wider.

Jeder Raum besitzt je nach Funktion eine individuelle Farbgestaltung. Die Farbe der Tür im Flur weist bereits darauf hin. Zum Beispiel betreten die Kinder ihren "Blauen Salon", den Funktionsraum für Musik und Bewegung, durch eine blaue Tür.

Die verschiedenen Farben wurden nach außen projiziert - so erhielten die großen „Fensterboxen" die gleiche Farbe, wie die Eingangstüren. Für das pädagogische Konzept ist diese Identifikation und das räumliche Verständnis ein wichtiger Aspekt und für die Entwicklung des Kindes förderlich.