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Projektbeschreibung

BESTAND
Der Gebäudekomplex besteht aus Vorderhaus von 1711 (im Kern 1. H. 17. Jh.), 1. Seitengebäude aus dem 17. Jh. (im Kern spätmittelalterlich) sowie einem 2. Seitengebäude aus dem 19. Jh..
Insbesondere im Vordergebäude fanden sich wertvolle epochespezifische Baudetails wie barocke Füllungstüren mit Bemalungen, Tafeldielen und schlichte Stuckprofile. Besonders bemerkenswert ist die vollständige gründerzeitliche Ausmalung der Tordurchfahrt.
Dem relativen gutem Bauzustand des Vordergebäudes stand ein völlig desolates 2. Seitengebäude entgegen.

PROBLEM
Eine Nutzung des Gebäudekomplexes unter heutigen Gesichtspunkten war auch unter Beachtung des relativ guten Zustandes des Vorderhauses nicht mehr möglich. Die Schäden des 2. Seitengebäudes machten sofortige Sicherungsarbeiten unumgänglich, um historische Bausubstanz nicht unwiederbringlich zu verlieren.

ZIELSTELLUNG
Ziel der Sanierungs- und Umbauarbeiten war eine substanz-
schonende, denkmalgerechte und ökologische Revitalisierung des Gebäudekomplexes. Ganz bewußt sollten Eingriffe und Umbauten
als solche in einer modernen Formensprache erkennbar bleiben.
Innerhalb des Ensembles sollten nach den Vorstellungen von
Bauherr und Planer 11 Wohnungen unterschiedlicher Größenordnung
entstehen, einmalig in der Raumdisposition, hochwertig in der Ausstattung unter Einbeziehung des wertvollen historischen Bestandes.

AUSFÜHRUNG
Die Ausführung erfolgte von Sommer 2000 bis Ende 2001. Fachwerk wurde zimmermannsmäßig instandgesetzt, Reparaturarbeiten
erfolgten mit wiederverwendetem Strohlehm, Neuausfachungen mit Leichtlehmsteinen und 2 cm starker Innendämmung aus Schilfrohr, wertvolle Fenster des 1. Seitengebäudes wurden aufgearbeitet und durch "Winterfenster" ergänzt, alle Wände wurden mit Lehmputzen versehen, die Böden erhielten Holzdielen oder Cottobeläge. Die neuen Treppenaufgänge innerhalb und außerhalb der Gebäude ordnen sich selbstbewußt in moderner Formensprache in das historische Ensemble ein.
Mit Baufertigstellung waren 90% aller Wohnungen vermietet!
Trotz hohen Sanierungs- und Restaurierungsaufwandes (incl.
Restaurierung der bemalten Innentüren und der Gemälde in der Toreinfahrt) reichten Gesamtkosten (alle KG!) von 1225 EUR/ qm Wohnfläche (abzüglich der Zuschüsse!!) zur Revitalisierung dieses wertvollen Ensembles.

Im Juni 2002 erhielt das Objekt den Thüringischen Denkmalschutzpreis.

Projektdaten

Adresse

Jüdenstraße 16
99947 Bad Langensalza

Planungsbüro

Formann, Nobis, Danz Partner Architekten & Ingenieure - die bauhütte -, Mühlhausen

Bauherr

öffentlich

Fertigstellung

2001

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 02.05.2017. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Formann, Nobis, Danz Partner Architekten & Ingenieure - die bauhütte -, Mühlhausen auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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