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Villa „Marientaler“ und Kinderkrippe „Kinderarche“ der DIAKONIA im Mariental in Eisenach

Landschaftsarchitekturbüro Herrmann, Eisenach

Projektbeschreibung

Der Evangelische Betreuungs- und Hilfsverein DIAKONIA e.V. errichtete im Jahre 2010/2011 auf dem 6.000 m² großen verwildertem Park neben der alten denkmalgeschützten Villa, im Mariental 7 in Eisenach eine Kinderkrippe.

Der alte Gehölzbestand wurde durchforstet und die vielen schönen Großgehölze von Totholz befreit. Kranke Bäume wurden entnommen. So gab es bei den Gehölzen nur eine ergänzende Bepflanzung. Die Strauchschicht fehlte komplett und musste neu aufgebaut werden.
Durch den Neubau unterteilt sich das Grundstück in verschiedene Bereiche. Dies sind der Einfahrtsbereich mit Kurzparkmöglichkeiten, der Bereich um die denkmalgeschützte Villa, der Kinderkrippenbereich und der Bereich um den Überlaufparkplatz.

Ein- und Ausfahrtsbereich

Von der Marienstraße (B 19) gibt es sowohl eine Einfahrt, als auch eine Ausfahrt. Man gelangt durch die Einfahrt auf das Grundstück, auf dem der Fahrverkehr durch ein Rondell mit Kurzparkmöglichkeiten geregelt ist. Hier kann man kurz parken, um sein Kind in die Kinderkrippe zu bringen oder auch am Nachmittag abzuholen. Dieser Vorbereich ist mit Natursteinmaterialien gestaltet. Zur Straße steht die alte Mauer aus feinen, kleinen Kalksteinen mit einer Sandsteinabdeckung. Auf dieser steht ein Metallzaun, der nach historischem Muster gefertigt wurde. Der Fahrbereich wurde mit Granitpflaster, die Stellplätze mit Basaltpflaster belegt. Auf diesen Flächen lässt sich auch gut feiern.
Zur Straße abgegrenzt ist dieser Bereich durch eine ca. 2 m hohe Natursteinmauer. Seitlich, vor der Villa und vor dem Überlaufparkplatz ist die Mauer hüfthoch, auf der der neue Metallzaun steht. An der Ein- und Ausfahrt werden abends die Rolltore manuell geschlossen. Den Mittelpunkt des Rondells bildet ein Baum, eine Korkenzieherrobinie.


Bereich um die denkmalgeschützte Villa

Der Vorgarten auf der Nordwestseite der Villa greift das Thema der Gebäudes, Wohnen im Grün, nach historischem Vorbild wieder auf. Dies geschieht durch eine Bepflanzung mit Rhododendron, Azaleen und Kirschlorbeeren und der dazugehörenden Bodendecker. Dies ist kein Gemüsegarten. Hier sind nicht alle Pflanzen zum Verzehr geeignet. So wird den Beeren der Kirschlorbeeren nachgesagt, dass sie Bauchschmerzen verursachen.
Der Bereich hinter der Villa wird intensiv genutzt, für Verkehrsflächen, wie als Aufstellfläche für die Feuerwehr, aber auch Spielbereich für Kinder und das Kaninchenhaus.


Kinderkrippen - Bereich

Der Architekt nutzt geschickt den Höhensprung im Gelände. So erscheint das Gebäude von der Straße eingeschossig und von der Gartenseite zweigeschossig.
Vom Parkplatz aus gelangt man in das Obergeschoss des Gebäudes und geht herunter zu den Gruppenräumen. Aus diesen gelangt man über große Fenstertüren direkt auf die vorgelagerte Terrasse im Garten.

Ein wassergebundener Weg führt einmal durch den gesamten Garten. In deren Mitte liegen die Rasen und Wiesenflächen. Außen reihen sich die „Attraktionen“ aneinander.
Bei der großen Terrasse im Nordosten beginnend grenzt eine unverputzte zweigeschossige Wand an das Grundstück. Diese wurde verdeckt durch eine grobe Holzverschalung. Davor wurde ein Blauglöckchenbaum als schnell wachsender Schattenspender gepflanzt, der mit seinen großen Blättern und ausladendem Wuchs im Sommer viel Schatten spendet. Daneben verschiedene Obstbäume, um mit den Kindern das Blühen und werden bis zur Frucht und Ernte die Jahreszeiten hautnah erleben zu können. Am Ende der Terrasse schließen sich einige Spielgeräte an, wie Nestschaukeln für Kleine, ein Hexen-Kletter-Häuschen, danach die Naschecke um die neu gepflanzte Blutbuche mit einer Vielzahl von verschiedenen Beerensträuchern.
Bei den Beerensträucher ist darauf zu achten, dass die Kinder nicht unreife Früchte essen, denn dies kann zu Magenschmerzen führen. Auch sind manche Früchte vorsichtig zu pflücken, ansonsten besteht Verletzungsgefahr, wie z.B. bei den Stachelbeeren.
Auch die Bucheckern können gegessen werden. Diese müssen jedoch vorher geschält werden und es dürfen nicht zu viele sein. Ab 50 Bucheckern kann es sogar beim Erwachsenen zu gesundheitlichen Störungen kommen.

Die weiteren Bereiche sind Doppel- und Einerschaukel, Heckenelemente. Dazwischen und dahinter stehen Duft und auch Nutzpflanzen, wie weitere Obstgehölze.
In der südöstlichen Grundstücksecke wurden die 3 vorhandenen Sandkästen wieder hergerichtet und umpflastert. Daneben wurde um eine Baumgruppe ein Barfußweg angelegt, um die Kinder verschiedene Wegbeläge und Rauhigkeiten testen zu lassen.
Der nächste Punkt ist die Zufahrt. Hier hat der Nutzer die Möglichkeit, diesen Gartenbereich zu befahren, sei es um etwas zu bringen, wie z.B. ein weiteres Spielgerät oder etwas abzuholen, wie z.B. die Hüpfburg nach einer Feier.
Der Kompostplatz für Grünabfall verbirgt sich hinter einer Hainbuchenhecke.
Daneben schließt sich der „Küchenbereich“ an, mit einer Himbeerreihe und einigen Beeten für Sämereien wie Radieschen, Möhren, Salat, Kräuter oder auch Blumen.
Nun kommen wir über eine Spielwiese wieder zur Terrasse und zum Gebäude, an deren Wand Birnen- und Aprikosenspalier stehen.

Umrundet wurden verschiedene Wiesenflächen. An der großen Terrasse anschließend eine Spielwiese, die regelmäßig geschnitten wird, im Sommer nach Bedarf auch wöchentlich. Daran anschließend eine Blumenwiese und unter den Bäumen eine Waldwiese, welche nur wenige Schnitte erhalten. Möglicherweise reichen 2 Schnitte, einer Mitte Juli, der andere im Oktober.
Hier können die Kinder auf dem Rasen tollen oder von der Blumenwiese Blumen pflücken.
Bei den Bauarbeiten haben wir alle vorgefundenen giftigen Pflanzen entfernt, wie z.B. die Giftbeere. Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch Samen im Boden sind. Somit sind die Erzieher aufgefordert zu schauen, was die Kinder in die Hand bzw. in den Mund nehmen.

Bereich um den Überlaufparkplatz

Über den Überlaufparkplatz gelangt man zum Tor in den Kinderkrippenbereich. Wichtig war hier zur Straße hin das historische Vorbild der frei wachsenden Blütenhecke, in der auch wintergrüne Gehölze stehen, wieder zu verwirklichen. Es ist ein Bereich, in den eigentlich kein Kind gelangt. So kamen zum Einsatz: Deutzien, Kolkwitzien, Duftschneeball, Bluthasel aber auch wintergrüne Gehölze wie z.B. die Stechhülse, die zwar giftig ist, aber für Kinder hinter den Autos, neben dem Lagerplatz für weitere Natursteine unerreichbar ist.
Zum Garten der Kinderkrippe hin stehen Sträucher, die in den Garten locken, wie Forsythie oder Duftschneeball. Am Gartenplatz „Treff im Garten“ liegt auch eine große Wurzel, an der man das Werden und Vergehen gut studieren kann. Aus Holzstämmen und großen Natursteinen wurde ein naturnaher Sitzplatz angelegt. Hier lässt es sich in lauen Sommerabenden gut sitzen, feiern und grillen. Ein Platz, nicht nur für die Kleinen.

Projektdaten

Adresse

Mariental 7
99817 Eisenach

Planungsbüro

Landschaftsarchitekturbüro Herrmann, Eisenach

Bauherr

DIAKONIA e.V.

Fertigstellung

Dezember 2011

Nutzfläche

5531 m2

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 24.04.2014. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Landschaftsarchitekturbüro Herrmann, Eisenach auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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