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„Eine ziemliche Punktlandung“

Wir sprachen mit Timo Krützner, Bauherr eines Einfamilienhauses in Holztafelbauweise in Erfurt-Hochheim (Funken Architekten, Erfurt), das zum Tag der Architektur am 25. Juni zwischen 14 und 16 Uhr für Besucher offen stand.

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Bauherr Timo Krützner und sein Architekt Matthias Funken, Bild: Architektenkammer Thüringen

Interview: Björn Radermacher

Herr Krützner, war es schwer für Ihren Architekten, Sie von der Teilnahme am Tag der Architektur zu überzeugen?
Timo Krützner: Nein, das mache ich aus freien Stücken, auch weil ich in der Vergangenheit selbst mehrfach am Tag der  Architektur als Besucher teilgenommen habe. Anfangs war es nur die Neugier, viele Architektenhäuser anzuschauen. Bald haben wir dann die Veranstaltung genutzt, um uns ein genaueres Bild von den Objekten zu machen und zu sehen, was uns vom Stil her gefällt. Was ich interessant finde, sind die Ausführungen, zum Beispiel bei Bädern die Fliesentypen, wie schaut der Eingangsbereich aus usw.

Wie sind Sie zu Ihrem Architekten gekommen?
Auf Empfehlung aus dem Bekanntenkreis. Wir haben uns dann bald von Herrn Funken beraten lassen, was man bei einem Hausbau alles beachten muss. Das war ein halbes Jahr bevor wir uns entschieden haben.

Wir würden Sie die Zusammenarbeit beschreiben?
Das war eine intensive Zusammenarbeit. Wir haben anfangs gesagt, was wir uns wünschen und was wir nicht möchten. Dann gab es einen Erstentwurf und den haben wir intensiv überarbeitet. Es war ein hin und her. Von Anfang an war uns Offenheit und Durchlässigkeit wichtig. Deshalb die raumhohen Fenster. Die Zusammenarbeit habe ich als sehr kooperativ und sehr transparent empfunden. Ich habe den Eindruck gehabt, dass ich zu jedem Zeitpunkt genau weiß, wo wir stehen.

Wer hat mehr seiner Ideen realisiert?
Herr Funken. Dafür sind Architekten da. Wir haben aber auch gemerkt: Wenn man auf dem Weg noch etwas ändern will, lässt sich das auch realisieren. Das ist der große Vorteil, wenn man mit einem Architekten zusammenarbeitet.

Stand es jemals zur Debatte mit einem Bauträger zu bauen?
Ja, das stand zur Debatte. Nach dem Besuch beim Architekten aber nicht mehr. Uns erschien das recht befremdlich, alles aus einer Hand zu erwerben. Ich persönlich hatte ein gutes Gefühl dabei, den Handwerker selbst auszuwählen und den Architekten als Experten zu Rat ziehen zu können. Wir wissen von anderen, die Handwerker hatten, die weder aus der Region kamen noch auf den Bauherren gehört haben. Wir hingegen hatten immer die Möglichkeit, direkt Einfluss zu nehmen.

Wurden die geschätzten Kosten eingehalten?
Wenn man bei dem bleibt, was ursprünglich vereinbart war, ist das im Ergebnis eine ziemliche Punktlandung gewesen.

Wie fällt Ihr Fazit aus?
Was ich wichtig finde, jetzt wo der Bau abgeschlossen ist: Es ist nicht so, dass man nicht mehr miteinander redet, es bleibt eine persönliche Beziehung zum Architekten bestehen. Wir haben hier öfter gesessen und gesagt: Wenn wir das alles nochmal machen würden, dann würden wir es immer wieder mit einem Architekten machen. Wir würden aber immer mit den schwierigsten Räumen anfangen, Küchen und Bäder, und wir würden wahrscheinlich die Garten- und Außenplanung und die Innenarchitektur mitbeauftragen. Das wäre das Optimum. Aber wir sind auch so sehr glücklich und haben uns vom ersten Tag an wohlgefühlt. Bauen würden wir immer wieder.

Website zum Tag der Architektur: www.architekten-thueringen.de/tda/

veröffentlicht am 20.07.2016 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Tag der Architektur

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