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„FreiRäume“ – barrierefreie Wohn- und Stadtquartiere

Rückblick auf die neunte Fachtagung für barrierefreies Planen und Bauen am 27. September

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Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt …, Bild: Architektenkammer Thüringen

Seit dem Jahr 2008 veranstaltet die Bauhaus-Akademie Schloss Ettersburg in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Thüringen, der Ingenieurkammer Thüringen und dem Beauftragten der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderungen jährlich eine Fachtagung zu einem interessanten Themenfeld des barrierefreien Planen und Bauens. Eingeladen werden nicht einzig Architekten aller Fachdisziplinen und Bauingenieure, vielmehr soll der Dialog mit den kommunalen Behindertenbeauftragten, mit Vertretern der öffentlichen Hand, von Verbänden wie auch mit Betroffenen das jeweilige Thema greifbar machen.

Die fachliche Begleitung und Zusammenstellung des Programms erfolgt durch das Factus 2 Institut. In diesem Jahr war die Fachtagung dem Schwerpunkt „Barrierefreie Wohn- und Stadtquartiere“ gewidmet. Die Konzepte und Best-Practice-Beispiele der Architektinnen Elke Maria Alberts (Büro für soziale Architektur, Bielefeld-Sennestadt) und Ulrike Jurrack (StadtStrategen – Bürogemeinschaft für integrative Stadtentwicklung, Weimar), von Dr. Markus Rebstock (Institut Verkehr und Raum der Fachhochschule Erfurt) sowie des Architekten Ulrich Junk (Junk & Reich Architekten BDA, Weimar) unterstrichen, dass die inklusive Gestaltung von Wohnungen und Stadtraum einen wichtigen Beitrag zur eigenständigen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen sowie von älteren Mitbürgern in der Gemeinschaft mit Familien, Kindern und Singles leistet. Gleichzeitig sensibilisierten sie für die vielfältigen Anforderungen, die sich den Verantwortlichen bei der Planung und baulichen Umsetzung stellen.

Der Präsident der Architektenkammer Thüringen, Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt, betonte in seinem Grußwort, dass Architekten und Stadtplaner sich in stärkerem Maße als bisher der Inklusion zuwenden und ihre ganze Kreativität und technische Expertise einbringen müssten: „Denn es gibt zahlreiche Herausforderungen in der Umsetzung, einschließlich der Lösung echter Zielkonflikte. So brauchen Menschen mit Sehbehinderung oftmals andere bauliche Voraussetzungen als Menschen mit einer Gehbehinderung. Auch bei Bauten im Bestand gibt es solche Konflikte, gerade im Denkmalbereich, wo es gilt, Substanz zu erhalten und Neues behutsam einzufügen.“

Joachim Leibiger, Beauftragter der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderungen und Schirmherr der Fachtagung, appellierte an die Planer, bei der Konzeption nicht nur die bauliche Hülle im Blick zu haben, sondern auch die Möglichkeiten neuer technischer Einrichtungen zu berücksichtigen und entsprechende Voraussetzungen für eine flexible Handhabung zu schaffen.

Im Rahmen der Fachtagung wurde die neue Publikation „Alle unter einem Dach – Inklusiv gestalten“, die unter Leitung der Architektenkammer Niedersachsen in Zusammenarbeit mit der Bundesarchitektenkammer entstand, vorgestellt. Der Broschüre soll als Leitfaden und Handlungsanleitung für Architekten und Bauherren dienen.

br

Publikation „Alle unter einem Dach – Inklusiv gestalten“:
https://www.aknds.de/bauherren/flyer-broschueren/
oder
http://www.bak.de/berufspolitik/inklusiv-gestalten-barrierefrei-bauen-2/

veröffentlicht am 19.10.2017 von Björn Radermacher · Rubrik(en): Fortbildungen, News

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