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„Planungsstab(e) Wiederaufbau - Architekten und Ingenieure um Friedrich W. A. Stabe und der Wiederaufbau von Nordhausen“

Nachlese zur Ausstellungseröffnung

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Eröffnung der Werkschau "Planungsstab(e) Wiederaufbau", Bild: Edith Baars

Die Werkschau und Sonderausstellung „Planungsstab(e) Wiederaufbau“ wurde zu Ehren des Architekten Stabe (1912-2000) und der Leistungen des Planungsstab(e)s zum Wiederaufbau der Stadt am 22. Mai 2017 zum 105. Geburtstag Stabes im Bürgerhaus eröffnet. Fast hundert Gäste (u. a. aus Berlin, Darmstadt, Dresden und München) waren zu dieser informativen und vielseitigen Vernissage gekommen. Das musikalische Geleit durch drei Klarinetten und zwei Gitarren der Kreismusikschule umrahmte die Veranstaltung feierlich. So viel Interesse und Würdigung hatten die Akteure der Ausstellung nicht erwartet …

Bedanken möchten wir uns hiermit für die engagierte Mitwirkung vor allem bei den Familien Stabe, der Bibliotheksleiterin Frau Seidel und dem Förderverein der Bibliothek „Nicolai in Foro“ e.V. mit Frau König und Herrn Voigt. Ein weiterer Dank gilt der Architektenkammer Thüringen, dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, der Stadt Nordhausen, der Stiftung Baukultur Thüringen, der Jugendkunstschule, zahlreichen Unternehmen aus der Region und der Bauindustrie sowie auch einigen Privatpersonen für die finanzielle Unterstützung. Besonders aber danken wir den Zeitzeugen und ehemaligen Kollegen Stabes Helga Uhl, Heinz Günter Schmidt, Walter Schmidt und Rudolf Klose und noch vielen anderen für ihre Auskünfte und Leihgaben von ergänzenden Zeichnungs- und Fotomaterial.

Die vielen Grußworte (von Stadt, Architektenkammer, TMIL und der Familie) blickten auf die schwierige Situation beim Wiederaufbau, die spannende Stadtentwicklung dank des Planungsstab(e)s und den Menschen Stabe zurück. Sie würdigten die kreative Leistung Stabes sowie der Architekten und Ingenieure um ihn. Dr. Hannes Hubrich betonte die Wichtigkeit der Ausstellung insbesondere für die Schulen. Dr. Ulrich Wieler erläuterte in seinem Vortrag „Bauen aus der Not – Nordhausen als Modellstadt zum Wiederaufbau nach 1945?“ die Besonderheit und die Diskrepanzen bei den Planungen für die „neue“ Stadt. Viele Bilder der zerstörten Stadt, Originaldokumente und Planvarianten zur Neugestaltung zeigten den Zuhörern die Notlage und die Gründe für die tatsächliche Entwicklung der Stadt auf. Bei dem anschließenden Rundgang durch die Ausstellung wurden – vor allem von den älteren Besuchern – Erinnerungen an die damalige Zeit ausgetauscht …

Die Werkschau soll Einblicke in die Entwicklung der Stadtplanung für die kriegszerstörte Stadt nach 1945 und in die damalige Architektursprache des Planungsstab(e)s gewähren. Ergänzend werden für einen Gesamteindruck zum Menschen Friedrich Stabe, zu seiner Sichtweise und seinem Weltverständnis selbstgeschaffene Werke für seine Kinder und zu seinem künstlerischen Schaffen anhand von Leihgaben aus dem Privatbesitz der Familien Stabe gezeigt.

Der Name Stabe ist untrennbar mit dem Wiederaufbau nach 1945 verbunden. Auch heute, über 70 Jahre nach der  Bombardierung, sind die schrecklichen Bilder der Trümmer nicht aus den Köpfen der Bevölkerung verschwunden. Zu verheerend war die Vernichtung der einst altehrwürdigen Reichs- und Handelsstadt. Die Auferstehung aus Ruinen ist das Verdienst vieler unermüdlicher Nordhäuser. Friedrich Stabe, seit 1948 Stadtplaner und seit 1951 Chefarchitekt in Nordhausen, ist einer von ihnen. Stadtterrasse, Engelsburg, Kino und Audimax der Hochschule sind nur einige Gebäude des Planungsstab(e)s, die das heutige architektonische Gesicht der Stadt mit prägen.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Bibliothek kostenlos besichtigt werden. Zusätzlich sind in dieser Zeit einige interessante Begleitveranstaltungen vorgesehen:

  • Mit dem Studiengang „Energetisch-Ökologischer Stadtumbau“ der Hochschule Nordhausen wird am 20. Juni nach einem Campusspaziergang um 17 Uhr ein Beitrag zur energetischen Sanierung von Denkmalen im Rahmen einer Ringvorlesung um 18 Uhr im Hörsaal 3 organisiert. Die Thematik „Alte Dächer – Neue Energien“, im Zusammenhang mit den Gebäuden des Planungsstab(e)s auf dem Campus, lädt ein, gemeinsam mit Denkmalschutz und Studierenden über Sinn und Unsinn von Baumaßnahmen am Denkmal zu diskutieren.
  • Bei einem Stadtspaziergang am 4. August 2017 werden ab 16:30 Uhr interessierte Bürger eingeladen, die Prinzipien des Städtebaus zum Wiederaufbau am Beispiel der Stadtterrasse, der westlichen Rautenstraße, des Kinos und der Engelsburg an der sanierten beziehungsweise erhaltenen Bausubstanz zu erleben und von einstigen Zeitzeugen mehr zum damaligen Bauen zu erfahren.
  • Am 26. August zwischen 10 und 12 Uhr können Kinder und Junggebliebene gemeinsam mit den Stabe-Nachkommen mit dem selbstkreierten Spielzeug und mit dem Kartenquartett Friedrich Stabes spielen, Bildgeschichten ausmalen oder auch für die Erker des zukünftigen Quartiers an der St. Blasii-Kirche gegenüber der Engelsburg als prägende Architekturelemente neue Sgraffito-Motive vorschlagen. Weitere Informationen hierzu werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Gern können Sie die Ausstellung für die Erstellung einer Ausstellungsdokumentation (Broschüre) noch unterstützen ...

Kammergruppe „Kyffhäuser Südharz“ der Architektenkammer Thüringen
Riemannstraße 1 a | 99734 Nordhausen | Telefon 03631 6086-24
info@planungsstabe.de | www.planungsstabe.de

Edith Baars, Dr.-Ing. Michael Flagmeyer, Hartmut Stabe, Pia Wienrich

veröffentlicht am 29.05.2017 von Björn Radermacher · Rubrik(en): Kammergruppe Kyffhäuser Südharz, News, Kammergruppen

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