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Architektur bleibt!

Viel Lob für die Planerinnen und Planer zum Tag der Architektur 2018

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Wohnen in der Kartäuserkirche Erfurt, Architekturbüro Kohl, Bild: Thomas Müller, Weimar

„Es war toll, so viele begeisterte Besucher begrüßen zu können.“ Dieses Fazit zog der Weimarer Architekt Martin Kohl nach einem intensiven Wochenende. Ganze 14 Mal führte er zum diesjährigen Tag der Architektur durch das Objekt „Wohnen in der Kartäuserkirche“ in Erfurt. „Das Interesse war wirklich enorm und hat mich quasi in eine Art Endlosschleife des Erzählens und Führens versetzt“, beschreibt er das Erlebte. Das Thema „Wohnen in einer ehemaligen Kirche“ habe die Menschen fasziniert, insbesondere die Gedanken und Prämissen zum Entwurf. Entstanden ist ein außergewöhnliches Bauwerk mit einer unkonventionellen Lösung: In der ehemaligen Kirche wurden zwei Neubaukuben errichtet, als Besonderheit erschließt, belichtet und belüftet ein mittiges Atrium insgesamt sieben neue Wohnungen.

„Wirklich grandios verlaufen“ ist der Tag der Architektur auch aus Sicht von Christoph Osterloh von der Thüringer Tourismus GmbH in Erfurt. Die von ihm mitbetreute Erlebniswelt „360 Grad Thüringen digital entdecken“ (Architekturbüro Reimann, TRIAD Berlin) zählte über das Wochenende rund 800 Gäste. Wie bei der Kartäuserkirche wurden die angebotenen langen Öffnungszeiten – samstags wie sonntags von 10 bis 16 Uhr – mit hohem Besucherzuspruch belohnt. Der Erfolg sei aber auch auf die „tollen Werbe- bzw. Marketingmaßnahmen der Architektenkammer“ zurückzuführen, so Osterloh.

Thüringenweit nutzten fast 7000 Interessierte die Möglichkeit, neue und modernisierte, private und öffentliche Gebäude, Innenräume sowie Freianlagen in 28 Städten und Gemeinden zu erkunden. Unter dem Motto „Architektur bleibt!“ waren 63 zeitgemäße Bauwerke für das Publikum geöffnet. Wie immer standen vor Ort die Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner bereit, um gemeinsam mit ihren Auftraggebern die Fragen zu beantworten und über Ideen und Konzepte zu informieren.

Dass neben den traditionell gut besuchten Einfamilienhäusern ebenso Kultur- und Bildungseinrichtungen zu den Publikumsmagneten gehörten, verdeutliche das hohe Interesse der Öffentlichkeit an der gebauten Umwelt, bilanziert Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen.

Dies gilt besonders für die Sanierungen und Erweiterungen historischer Bauten: So wollten rund 600 Besucher das Einzeldenkmal „Normannenhaus“ in Jena sehen. „Wir sind völlig erledigt. Es gab aber ganz viel Lob und großen Beifall“, berichtet die Innenarchitektin Jutta Kehr. Ihr Anliegen war es, das für die „Akademische Turnerschaft Normannia“ im neoromanischen Stil entworfene und 1898 gebaute Gebäude wieder zur ehemals fast heiteren Ausstrahlung zu bringen – im Diskurs mit modernem Mobiliar, spektakulärer Beleuchtung und modernster Veranstaltungstechnik. Nicht viel weiter verzeichnete das umgebaute Institut für Altertumswissenschaften der Universität Jena (Smits + Tandler) etwa 400 Architekturinteressierte. Weitere 625 Gäste wollten die Porzellankirche auf der Leuchtenburg sehen (nau 2, Zürich).

Auf großen Anklang stießen abermals die von der Kammergruppe Erfurt gemeinsam mit dem ADFC organisierten Radtouren. Waren am Samstag 25 Teilnehmer für sieben Stunden unterwegs, zählte die Rundfahrt am Sonntag, in deren Rahmen drei Objekte besucht wurden, gar 40 Mitfahrer. „Es hat wie immer viel Spaß gemacht“, resümiert Peggy Schiemann vom ADFC.

Eingeleitet wurde der Tag der Architektur wie in den Vorjahren durch ausführliche Beiträge im MDR Thüringen Journal: Vier ausgewählte Objekte wurden in den Sendungen ab dem 19. Juni detaillierter vorgestellt und die Ideen der Planer bürgernah vermittelt.

Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für ihr Engagement herzlich gedankt. In Thüringen fand der Tag der Architektur bereits zum 24. Mal statt. Zur Jubiläumsausgabe im kommenden Jahr laden die Planer und ihre Bauherren für den 29. und 30. Juni ein.

br

WEITERE IMPRESSIONEN:
www.architekten-thueringen.de/tda/tda2018/

veröffentlicht am 31.07.2018 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Tag der Architektur

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