Zum Seiteninhalt Logo der Architektenkammer Thüringen

Architektur schafft Lebensqualität

Zum Tag der Architektur begeisterten abermals zahlreiche Bauwerke die Besucher

11 Bilder vergrößern
Konventgebäude Ursulinenkloster Erfurt - Hauschild-Architekten BDA, Bild: © Thomas Müller

Am 24. und 25. Juni war es wieder soweit: Unter dem Motto „Architektur schafft Lebensqualität“ bot sich bundesweit die Gelegenheit, neue oder modernisierte Bauwerke zu entdecken und sich vor Ort fachkundig bei den Architekten und Bauherren zu den Planungsideen, Hintergründen und Bautrends zu informieren. In Thüringen standen 63 zeitgemäße private und öffentliche Gebäude, Innenräume sowie Freianlagen zur Besichtigung offen.

Das größte Interesse rief das neue Konventgebäude im Erfurter Ursulinenkloster hervor. Den Erläuterungen des Architekten Lars Jugel vom Büro Hauschild-Architekten folgten rund 500 Besucher. Am Anger im Zentrum der Altstadt gelegen, aber hinter den Klostermauern versteckt, ist innerhalb von zwei Jahren ein dreigeschossiges, barrierefreies Gebäude entstanden, das für die Ursulinen 350 Quadratmeter Nutzfläche bietet. Höhepunkt ist eine von oben belichtete Kaskadentreppe, welche die Bewohnerzimmer in den oberen Geschossen erschließt und die angrenzenden Flure erhellt.

Zu den prominenteren Bauwerken, die zum Tag der Architektur besichtigt werden konnten, gehörte auch die mit dem architektourpreis thüringen ausgezeichnete Alte Gießerei in Jena. Wie sich die Wandlung des Baus 28 des Südwerkes Carl Zeiss zu einem Bürogebäude vollzog, wollten knapp 400 Architekturinteressierte erfahren. „Uns war beim Umbau besonders wichtig, dass trotz der Gebäudetiefe von 18 Metern alle Arbeitsbereiche mit Tageslicht versorgt sind“, erläuterte der mit der Gesamtplanung betraute Architekt Matthias Waldhelm. Da die hohen Sicherheitsvorkehrungen im Inneren nur begrenzte Gruppengrößen zuließen, führte der Planer die Wartenden außen um den 150 Meter langen Bau, während Innenarchitekt Gisbert Bachrodt die Teilnehmer durch ausgewählte Innenräume begleitete.

Wie üblich zogen auch die geöffneten Einfamilienhäuser und Wohnanlagen viele Schaulustige an. So konnte Architektin Kristina Hoffmann etwa 150 Gäste im Haus S auf dem Weimarer Schießhausgelände begrüßen: „Der Hauptteil der Interessenten war eher neugierig als bauwillig, trotzdem konnten wir das ein oder andere gute Gespräch führen, vielen Dank.“ Jene, die kamen, durften ohne Einschränkungen sämtliche Bereiche des Split-Level-Hauses näher unter die Lupe nehmen, das durch seine Offenheit im Wohn- und Küchenbereich und freie Sichtbeziehungen überrascht.

Obwohl der Tag der Architektur wie im Vorjahr erneut in den Beginn der Schulsommerferien fiel, machten sich insgesamt gut fünftausend Besucher auf den Weg, um sich von der Leistungsfähigkeit der Architekten, Innen- und Landschaftsarchitekten sowie Stadtplaner zu überzeugen. Zum Gelingen trug auch das umfangreiche Rahmenprogramm bei: von der Premiere der Veranstaltungsreihe „ich bin ArchiteKT“ in Jena über die Ausstellung „Neue Architektur in Thüringen“ im Erfurter Hauptbahnhof bis hin zur Podiumsdiskussion in Nordhausen.

Auf positive Resonanz stießen erneut die Radtouren in der Landeshauptstadt, die Architekt Rüdiger Weingart in bewährter Manier zusammen mit Peggy Schiemann vom ADFC organisierte. Während Weingart am Samstag nebst 22 Mitradlern aus der Perspektive des Besuchers agierte, schlüpfte er tags darauf in die Rolle des präsentierenden Planers. Die von ihm geöffnete Kunsthalle lockte mehr als 150 Interessierte an. „Das war sehr anstrengend: Jedes Mal wenn die Stunde Führung rum war, stand die nächste Gruppe schon gespannt im Foyer“, so der Architekt. Aber es sei alles super gelaufen, „das Wetter war gut, die Leute nett und die Stimmung bestens“.

Der Tag der Architektur wurde seinem Ruf als öffentlichkeitswirksamste Veranstaltung der Architektenkammern gerecht. Für eine positive Wahrnehmung des Berufsstands sorgten auch eine umfangreiche Medienresonanz in Tageszeitungen, Hörfunk und Fernsehen, die Ergebnis einer intensiven Presse- und Öffentlichkeitsarbeit seitens der Kammer, der Kammergruppen wie auch der teilnehmenden Architekten und Bauherren ist.

Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für ihr Engagement herzlich gedankt. Wir freuen uns schon jetzt auf den Tag der Architektur 2018, der am 23. und 24. Juni stattfinden wird.

br

WEITERE IMPRESSIONEN:
www.architekten-thueringen.de/tda/tda2017/

veröffentlicht am 13.07.2017 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Tag der Architektur

Diese Seite teilen

Die AKT in den sozialen Netzwerken