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Auf zur Universitäts­- und Händelstadt Halle

Rückblick auf die Exkursion der Kammergruppe Kyffhäuser Südharz

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Start an der Kulturstiftung des Bundes, Bild: Carmen Niebergall

Dreizehn Thüringer Architektinnen und Architekten machten sich am 20. September 2019 auf den Weg nach Sachsen-Anhalt. Im über 1.200-jährigen Halle an der Saale sind Geschichte, Kunst und Architektur, Bildung und Wirtschaft sowie große Namen wie Francke, Luther, Händel und Genscher mit der Stadt eng verbunden. Salz und Halloren machten sie einst reich. Überdies sind das Bauhaus, sein Wirken und die Moderne innerorts unübersehbar. Dies zeigte uns Carmen Niebergall von tourenreich – Architektur- und Kunstreisen Mitteldeutschland. Nach Magdeburg gewährte sie uns ein zweites Mal Einblick, wie Stadtgeschichte gepflegt und architektonische Akzente in Sachsen-Anhalt gesetzt wurden.

Beginnen sollte unsere Exkursion regulär an den Franckeschen Stiftungen, der Zufall entschied anders: In der Bundeskulturstiftung, entworfen von Dannheimer & Joos, wurde spontan Einlass möglich, sodass wir auch hinter die metallumwobene Fassade blicken konnten. Danach bildeten die Franckeschen Stiftungen die zweite Station. Sie wurden 1698 als Sozial- und Bildungswerk von August Hermann Francke gegründet und sind dem Auftrag ihres Gründers verpflichtet.

Den Marktplatz mit Marktkirche und Luthers Totenmaske sowie das Händel-Haus erreichten wir fußläufig. Anschließend begegneten uns auf dem Hallmarkt das Umspannwerk als Zeugnis der Moderne sowie die „Fridays for Future“-Vorbereitungen.

Nach kurzer Pause erreichten wir die Moritzburg mit dem Kunstmuseum; dazu passierten wir den gotischen Dom, das Finanzamt sowie den Mitteldeutschen Rundfunk. Das Gebäudeensemble erhielt 2008 eine moderne Erweiterung durch die spanischen Architekten Nieto und Sobejano.

Gleichfalls beeindruckt waren wir von der Leopoldina als älteste Wissenschaftsakademie der Welt sowie vom AOK-Gebäude von 1931. Danach wartete der Campus der über 500-jährigen Universität mit Löwengebäude, Juridicum und Audimax auf uns.

Gestärkt nach dem Mensamittag war die Kirche „Zur Heiligsten Dreieinigkeit“ von Wilhelm Ulrich unser Ziel. Die Franziskaner-Kirche wurde auf einem Hexagon-Grundriss 1929/30 erbaut und ist bis heute originalgetreu erhalten.

Anschließend erwarteten uns eine Führung durch den Wasserturm Süd sowie die „Schmetterlingstänzerin“ und der „Panzergolem Rafael“. Beide wurden in einem Landesschulwettbewerb für Schmuckgestaltungen im Sinne des Bauhausstiles für die Turmaußenwand ausgewählt (siehe DAB Ost, Ausgabe 10/2019, S. 47).

„Kunst trifft Moderne“ begegnete uns ein zweites Mal: In der ältesten deutschen Großgarage mit dem abstrakten Kronleuchter „CarChandelier100“. Die Bobbycars sind inzwischen an Kindertagesstätten über-geben. Die Garage wurde von Tutenberg 1927/28 in städtebaulicher Einheit zum angrenzenden Quartier „Am Lutherplatz“ errichtet. Durch den beispielhaften genossenschaftlichen Wohnungsbau spazierten wir zurück zum Bus.

Vor der Rückfahrt verweilten wir noch kurz an der Saale und dankten Carmen Niebergall. Wir freuen uns schon jetzt auf unsere nächste Exkursion am 19. Juni 2020. Dann wird es nach Dessau gehen. Gern sind Kolleginnen und Kollegen willkommen.

Kathrin Rembe und Pia Wienrich

veröffentlicht am 19.11.2019 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Kammergruppe Kyffhäuser Südharz, Kammergruppen

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