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BUGA Erfurt 2021 – Ausstellungskonzept für den Petersberg

Ergebnis des offenen landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerbs

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1. Preis: Teilbereich Unteres Plateau, Bild: Heuschneider Landschaftsarchitekten PartGmbB, Rheda-Wiedenbrück

Zur Bundesgartenschau 2021 in Erfurt wird der Petersberg noch stärker ins städtische Bewusstsein rücken. Teile der Freianlagen befinden sich jedoch in keinem repräsentativen Zustand und weisen funktionale und gestalterische Defizite auf. Besonders auf dem oberen Plateau besteht der Freiraum aus einer Aneinanderreihung von Restflächen, welche keine klare Funktions- und Nutzungszuordnung aufweisen.

Ziel dieses Wettbewerbs war es, ein attraktives Ausstellungskonzept für den Petersberg zu entwickeln, welches die Besonderheiten des Standorts herausarbeitet und die Präsentation der für den Petersberg festgelegten Ausstellungsbeiträge ermöglicht.

Am Wettbewerb teilnahmeberechtigt waren Landschaftsarchitekt/innen. Es wurden drei Arbeiten eingereicht. Als Wettbewerbssumme standen insgesamt 30.000 Euro (netto) zur Verfügung. Die Jury tagte am 15. Oktober in Erfurt unter Vorsitz von Werner Alkewitz, Landschaftsarchitekt in Erfurt.

Der erste Preisträger Heuschneider Landschaftsarchitekten hat die Jury davon überzeugt, wie ein ureigenes Gestaltungselement zu einer hohen Identifikation mit der Geschichte und Traditionen der Stadt Erfurt erreicht werden kann. So gab die einzigarte Idee einer flächenhaften Gestaltung des unteren Grabenbereiches mit Pflanzungen zum Thema Erwerbsgartenbau den Ausschlag.

Ergebnis

1. Preis (18.000 Euro):

  • Heuschneider Landschaftsarchitekten PartGmbB, Rheda-Wiedenbrück

2. Preis (8.000 Euro):

  • sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin

3. Preis (4.000 Euro):

  • Arge Kienleplan GmbH, Büro H+H Birke Hörner, unit-design Gmbh, Leinfelden-Echterdingen

Aus der Beurteilung des Preisgerichts zum 1. Preis

Der Entwurf schlägt eine klare, der Funktionen zugeordnete räumliche Strukturierung vor. Daraus entstehen zwei Haupträume, die er mit klaren Bildern belegt, den Epochengärten auf dem oberen Plateau und den dem Thema Erwerbsgartenbau im Festungsgraben.
Auf dem oberen Plateau übernimmt der Entwurf weitgehend die räumliche Gliederung der Planung der Daueranlagen. Mit stempelartigen Bildern zu Barock-, Renaissance- und Landschaftsgärten erzeugt er für die Besucher leicht verständliche Bilder von exemplarischen Gartenepochen. Ein markantes, „indigofarbenes Band“ verbindet die verschiedenen Gartenepochen und erklärt interaktiv deren kulturhistorische Entwicklung. So verwandelt sich das obere Plateau im BUGA Jahr zu einem prägnanten Eyecatcher mit einer üppigen Blütenpracht. Der Vorbereich zur Defensionskaserne wird überzeugend auf der einen Seite mit Kübelpflanzungen und auf der anderen Seite mit einer großzügigen mit Schirmen überstellten Gastronomieterrasse ausformuliert. Die südlichen und insbesondere östlichen Flächen der Peterskirche werden angemessen „ruhig“ als Kirchengärten gestaltet, dessen religiöse Zentren ein Andachtspavillon und eine „interreligiöse Tafel“ am Ende des „indigofarbenen Bandes“ sind.
Im Festungsgraben entsteht eine ansprechende Interpretation des Erwerbsgartenbaus. Einerseits wird die Vielfalt der Erfurter und in Deutschland bedeutenden Saatgutproduktion nachgezeichnet, andererseits entsteht ein typischer Landschaftsausschnitt wie man ihn aus dem regionaltypischen Erwerbsgartenbau kennt. Dieser Beitrag ist identitätsstiftend für die Erfurter und einmalig in der jüngeren Gartenschaugeschichte.
Dieser Wettbewerbsbeitrag überzeugt insgesamt durch klare und prägnante Ideen, die der Ausstellung auf dem Petersberg ausreichend Kraft verleihen. Jedoch fehlen leider Aussagen zu einigen Bereichen, wie zum Verkehrsgarten auf dem mittleren Plateau, zur Anbindung an die Bühne oder zum Willkommensbereich.

veröffentlicht am 06.11.2018 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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