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Ein Plädoyer für Zusammenarbeit

Bericht vom 5. Internationalen Symposium zur Architekturvermittlung und deren Forschung am 13. und 14. November an der Bauhaus-Universität Weimar

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5. Internationales Symposium_02, Bild: Johannes Siebler

Was wir wollen? Wir wollen eine bessere Zukunft für unser Land. Wir wollen gebildete Kinder und Jugendliche, die diese Aufgabe begreifen und später in Angriff nehmen können. Dazu brauchen wir eine friedliche Kooperation und die Partnerschaft vieler in dieser Welt. Mit diesen Worten beendete Heba Safey El-Deen, Professorin für Architektur und Kunst an der Misr International University in Kairo, ihr Statement zur Architekturbildung in ihrem Land und zum Wert des internationalen Wissensaustauschs.

Rund 160 Lehrer, Kunst- und Museumspädagogen, Architekten, Wissenschaftler und Studierende, darunter viele internationale Gäste, folgten der Einladung seitens Bauhaus-Universität Weimar, Thüringer Institut für Lehrerfortbildung (ThILLM), Klassik Stiftung Weimar, Stiftung Baukultur Thüringen, BDK e. V. Fachverband für Kunstpädagogik und Architektenkammer Thüringen nach Weimar.

Das Programm des zweitägigen Symposiums zur Architekturvermittlung wurde als anspruchsvoll, intensiv und abwechslungsreich erfahren. Es gab viel positive Resonanz und gemäß dem Motto der Veranstaltung konnte der Nachweis erbracht werden, dass „Architektur bildet“. Architektur ist ein wirklich idealer Stoff zum Lernen. Das bekräftigten viele der Tagungsbeiträge.

Neu in diesem Jahr war, dass die Teilnehmer im Rahmen von fünf Sektionen aus jeweils drei parallel laufenden Angeboten wählen konnten. Insgesamt umfasste das Tagungsprogramm Vorträge von 33 Referentinnen und Referenten aus zwölf Ländern – zu Forschungsperspektiven in der Architekturvermittlung, zu künstlerischen Strategien der Raumforschung, zu Aspekten der partizipativen Architekturvermittlung, zu didaktischen Anregungen und zu außerschulischen Projekten. Eine von Dr. Hannes Hubrich, Vorstand Architektenkammer Thüringen, und Prof. Bernd Rudolf, Dekan der Fakultät Architektur und Urbanistik, moderierte Gesprächsrunde im Reithaus stellte die Vernetzung und die Arbeitsweisen der internationalen Gäste in den Vordergrund.

Anlässlich dieser Runde unterzeichneten Martin Seelig, Stellvertretender Direktor des ThILLM, und Kammerpräsident Dr. Hans-Gerd Schmidt die Novelle des Kooperationsvertrages zwischen ThILLM und Architektenkammer Thüringen. Das gemeinsame Interesse richtet sich dabei auf eine berufliche Qualifizierung der Lehrerinnen und Lehrer, die eine zeitgemäße Einbeziehung des Themas Architektur und gebaute Umwelt in den Unterricht gewährleistet, und den Schülern ihre zukünftige Verantwortung bei der Gestaltung ihrer Lebensumwelt verdeutlicht.

Einig waren sich die Tagungsteilnehmer darüber, dass die Architekturbildung der Kinder innerhalb und außerhalb der Schule eine sinnvolle und notwendige Investition in die Zukunft bedeutet. Der hierzu geführte Erfahrungsaustausch in den Sektionen, die Vorstellung von neuen Forschungsinhalten, klugen Strategien und anregenden Beispielen der Architekturvermittlung erfuhren viel Zuspruch und gegenseitige Anerkennung.

Die daraus entstehenden Netzwerke und Verbindungen der Akteure bilden den besonderen Wert dieses Symposiums. Die Teilnahme von Kollegen aus den Architektenkammern Brandenburg, Berlin, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen und Sachsen war hier ebenso erfreulich wie das Interesse und die aktive Mitwirkung der Gäste aus dem „Süden“ – aus Wien, Graz, Linz, Regensburg, München oder Liechtenstein.

Die durch das Team von Prof. Andrea Dreyer entwickelte Programmidee mit sowohl theoretischen als auch praxisorientierten Beiträgen und Workshops hat sich bewährt. Besonderer Dank für die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung des Symposiums seitens der Bauhaus- Universität gebührt Ines Escherich und Dr. Luise Nerlich.

Das 5. Symposium zur Architekturvermittlung hat einen aktuellen Blick auf den Fortschritt dieses Bildungsthemas im Bundesgebiet und auf internationaler Ebene ermöglicht. Die Partnerschaften zur Ausrichtung des Symposiums haben sich bewährt. Weitere sind denkbar. In den Bundesländern werden neue Ideen und Vermittlungsstrategien entwickelt. Das Arbeitsprogramm „Architecture and Children“ des Weltverbands der Architekten (UIA) wird eine Initiative afrikanischer Länder unterstützen, ein weiteres Netzwerk hat Costa Rica mit südamerikanischen Ländern gebildet. Der Bedarf an fachlichen Kontakten und Austausch wurde uns bereits signalisiert. Und er wird zunehmen.

2018 steht turnusmäßig das nächste Symposium an. Das Thema wird unvermeidlich sein – 100 Jahre Bauhaus (2019). Eine Idee, die einmal in die Welt ging, und bis heute ungeteiltes Interesse findet. Die Erwartungen an eine abermals anspruchsvolle Veranstaltung sind groß und die Aufgabe wird es ebenfalls sein.

Dr. Hannes Hubrich, br

Weitere Impressionen finden Sie unter www.architekten-thueringen.de/schule/symposium2015/

veröffentlicht am 23.11.2015 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Architektur und Schule

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