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Im „Rom des Nordens“

Fachexkursion zur Lutherstadt Wittenberg und zum Gartenreich Dessau-Wörlitz

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Blick vom Schloss entlang der Schlosskirche auf die Jugendherberge und das Predigerseminar (Junk & Reich Architekten BDA), Bild: Edith Baars

Dem Geist der Reformationsgeschichte der Lutherstadt Wittenberg auf der Spur waren 28 Thüringer Architekt*innen und Baukunst-Interessierte am 1. Juli 2022.

Mit Bus oder individuell ankommend, bestand die Absicht, mehr über die einst wichtige Universitätsstadt und deren kulturhistorische Wurzeln zu erfahren. Nach Magdeburg, Halle, Dessau und Aschersleben zeigte uns Carmen Niebergall von tourenreich – Architektur- und Kunstreisen Mitteldeutschland jetzt, warum die Stadt die Glücksformel „so schön wie nie“ für sich beanspruchen kann.

Die Stadt an der Elbe heißt seit 1938 amtlich Lutherstadt. Sie liegt im östlichen Sachsen-Anhalt und wuchs dank ihrer zentralen Lage an der Nord-Süd-Handelsroute Via Imperii früh zu einem bedeutenden Standort. Im 16. Jahrhundert entwickelte sie sich zu einem der deutschen Zentren politischer, kulturgeschichtlicher und künstlerischer Bestrebungen.

Das gigantische Stadtschloss als ein Schwerpunkt des gelungenen Stadtumbaus bildete den Auftakt. Die 2019 abgeschlossene Sanierung und Rekonstruktion (Arge Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin; AADe | Atelier für Architektur und Denkmalpflege, Köthen (Anhalt)) wurde u. a. mit dem Deutschem Architekturpreis ausgezeichnet. Insbesondere das Treppenhaus lies der Phantasie freien Lauf …

Vor über 500 Jahren fing hier mit Gründung einer Universitätsbibliothek Reformationsgeschichte an. Heute begrüßt uns ein helles Bauwerk. Es erzählt von seinen Verwundungen und Verletzungen ebenso wie von seiner Rettung durch hervorragende Sanierung. Beeindruckt verließen wir nach Besuch von Reformationsbibliothek und Predigerseminar auf deren Dach das Ensemble, begaben uns zum Schlosspark und zum Luthergarten. Anschließend spazierten wir durch die historische „Architektour-Rundmeile“ mit Cranach-Höfen, Renaissance-Rathaus am Markt und zahlreichen Bürgerhäusern, Stadtkirche als Predigtkirche von Luther, Universität Leucorea und Campus sowie Melanchthonhaus und erahnten den damaligen Zeitgeist.

Das Lutherhaus mit dem weltweit größten Museum zur Reformation und dem Collegium Augusteum folgten. Danach erreichten wir die nahegelegene Luthereiche, konnten auf das 360°-Panorama von Asisi blicken und eilten zum 2015 von Prof. Ralf Niebergall neugestalteten Arsenalplatz. Das Gesamtareal beinhaltet nun Stadthaus und Stadtinformation (einst Klosterkirche). Die neu gestaltete Exerzierhalle bildete den Abschluss.

Über die ab 1916 entstandene idyllische Piesteritzer Werkssiedlung reisten wir zum Wörlitzer Park. Dessen Reize brachte uns bei einer kurzweiligen Führung Ines Gerds mit Zitaten und bildhaften Erzählungen näher.

Das Restaurant „Ziegler“ nahm uns abschließend für eine Stärkung zur Rückfahrt und für ein erneutes herzliches Dankeschön an Carmen Niebergall sowie an Ines Gerds in Empfang.

Wir freuen uns schon auf unsere Exkursion 2023 nach Köthen und Bernburg. Kolleginnen und Kollegen sind gern willkommen.

Edith Baars, Kathrin Rembe und Pia Wienrich,
Kammergruppe Kyffhäuser / Südharz

veröffentlicht am 24.10.2022 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Kammergruppe Kyffhäuser Südharz, Kammergruppen

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