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Räume leben - Rückschau zum 2. Internationalen Symposium „Architektur und Schule“

Dr. Hannes Hubrich, Vizepräsident der Architektenkammer Thüringen und Co-Director UIA Work Programme Architecture and Children

Am 4. und 5. Mai trafen sich in Weimar etwa 170 Lehrer, Architekten und Studenten mehrerer Fachrichtungen, um mit Experten aus anderen Ländern über die Frage zu sprechen, wie man Kindern und Jugendlichen das Phänomen Architektur nahe bringt, wie man ihnen genügend Wissen über ihre gebaute Umwelt vermittelt und wie man sie auch über praktische Erfahrungen befähigt, zukünftig ihre Lebensumgebung verantwortungsvoll und in guter funktioneller, technischer und ästhetischer Qualität mit zu gestalten.

Die Idee, das Symposium mit einem turnusmäßigen Meeting der Arbeitsgruppe „Architecture and Children“ des Weltverbands der Architekten (UIA) zu verbinden, zeigte den erhofften Synergieeffekt. Nach dem Grußwort des Staatssekretärs im Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr, Roland Richwien, konnten im Audimax der Bauhaus-Universität Weimar Mitglieder der internationalen Arbeitsgruppe ihre Erfahrungen vortragen.
Barbara Feller von der Architekturstiftung Österreich sprach überzeugend von der kontinuierlichen Arbeit mit den Schulen in ihrem Land, Ewa Struzynska aus Paris über neue Erfahrungen in der Architekturbildung von Kindern in Frankreich und Alberto Silva Barragán über den Architekturunterricht an einer mexikanischen Schule in Guadalajara.

Anschaulich belegte die Vorstellung aktueller Schulprojekte aus Mellingen, Wolkramshausen, Nordhausen und Erfurt die erfolgreiche, aber für das Gelingen auch unabdingbare Teamarbeit von Lehrern und Architekten sowie die unbändige Lust der Kinder, bei der Erfindung und der phantasievollen Inbesitznahme selbst gestalteter Räume.

Von Lust und Phantasie zeugte auch die Präsentation der Arbeiten von Studenten, die von bunten Wohngeschichten über vielfältige Küchengeheimnisse bis zur Mühsal reichten, das Prinzip Ordnung
in alltäglich genutzten Architekturräumen angemessen zu etablieren.
Abermals demonstrierte das breite Themenspektrum die günstige Ausgangslage für effektive interdisziplinäre Arbeit zwischen Studenten des Lehramts Kunst, der Architektur, des Produktdesigns, der Visuellen Kommunikation und der neuen Medien an der Bauhaus-Universität Weimar.

Erwartungsgemäß erfuhren die am zweiten Tag angebotenen Workshops besondere Resonanz. Anregende Gestaltungsübungen mit Licht, geführt von Architekt Christian Hanke, Weimar, sinnlich-akustische Raumspiele mit dem Musiker Falk Zenker und Analysen zur „Ortsbildung“ mit Detlef Schmidt, Architekt Nordhausen, fanden ein interessiertes und aktiv mitwirkendes Publikum.

Der Abschluss im Oberlichtsaal bekräftigte nochmals die bewährte Kooperation zwischen der Architektenkammer Thüringen, der Bauhaus-Universität Weimar, und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM).

Ein Kommentar von Sanja Filep, Architektin und Hochschuldozentin aus Zagreb: „Es war aufregend, so kurzfristig nach Weimar zu kommen - aber es hat sich gelohnt. Wir wollen in Kroatien gerade ein Architekturprogramm für Kinder starten. Nun weiß ich ziemlich genau, was wir tun müssen.“

Wir wissen, dass wir die Arbeit in den Schulen noch intensivieren wollen. An interessierten und engagierten Partnern mangelt es immer weniger. Der Vorschlag, die Gründung des Staatlichen Bauhauses Weimar vor 90 Jahren für eine weitere gemeinsame Initiative im Jahr 2009 zu nutzen, kam unmittelbar nach dem Symposium… von Seiten der Lehrer.

veröffentlicht am 04.09.2007 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit, Architektur und Schule

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