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Räume zum Leben und Toben, zum Arbeiten und Lernen, zur Pflege und Erholung

„Architektur für alle“ versprach der Tag der Architektur am 25. und 26. Juni

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Kita „Strolche“ in Erfurt, Architekturbüro Dipl.-Ing. Sabine Schwerin, Architekturbüro Für Hochbau und Innenraumgestaltung Menning, Bild: Thomas Müller, Weimar

Getreu dem diesjährigen Motto öffneten sich in ganz Thüringen wieder zahlreiche Objekte, die sonst meist verschlossen bleiben und in der Regel nicht unter der fachkundigen Führung einer Architektin oder eines Architekten erkundet werden können.

Vielerorts nutzten die Besucher zahlreich die Gelegenheit, sich bewusst mit der gebauten Umwelt auseinanderzusetzen und sich so einen unmittelbaren Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Architekten, Innen- und Landschaftsarchitekten sowie Stadtplaner zu verschaffen.

Auf großes Publikumsinteresse stießen auch in diesem Jahr die zahlreich vertretenen Wohnungsbauten – vorneweg das aus den 1920er-Jahren stammende und nun umgebaute „Haus db“ sowie das ganze sechs Meter Breite Stadthaus „Haus zum Eichhorn“ in Erfurt mit rund 500 beziehungsweise 300 Interessierten (beide dma deckert mester architekten). Dank der von den Bauherren ermöglichten langen Öffnungszeiten verteilten sich die vielen Besucher dennoch auf angenehme Gruppengrößen.

Ganz andere Gebäudevolumen erwarteten die gut 200 Besucher des Wohnquartiers am Rathenauplatz in Weimar. Vis-à-vis dem Landesverwaltungsamt und zwischen Neuem Museum und derzeit entstehendem Bauhaus-Museum gelegen, stellen zwei Neubauten und drei sanierte Bestandsgebäude mit insgesamt 34 Wohnungen einen bedeutenden Quartiersrand wieder her. Von Architektin Dr. Anke Schettler und Architekt Christian Hersel konnten die Besucher nicht nur viel über Architektur und Städtebau erfahren, sondern unter anderem auch, dass dem zu erwartenden steigenden Verkehrsaufkommen mit schallgeschützten Fenstern und Luftzufuhr Rechnung getragen wurde.

Für planerische Details sensibilisierten die Architekten gemeinsam mit ihren Bauherren die Gäste an vielen weiteren Orten. Die Besucher zeigten sich dankbar und äußerst interessiert. Sie hatten zahlreiche fachspezifische Fragen – zur Entstehungsgeschichte und den Ideen hinter den Bauwerken, zu Wärme-, Brand- und Schallschutz, zu barrierefreiem und generationenübergreifendem Wohnen, zu Haustechnik, Kosten und vielem anderen mehr.

Zeitgemäß gestaltete Innenräume waren unter anderem in der Arztpraxis Dr. Daffner in Bad Sulza (Innenarchitekturbüro Hedi Kappler) oder im Restaurant „Comma“ in Gera (Architekt Thomas Laubert) zu sehen. Die Objekte der Freiflächengestaltung reichten vom Spielplatz in Erfurt (PSL Landschaftsarchitekten Ziegenrücker. Kerl.) über einen Dorffriedhof in Dosdorf bei Arnstadt (Büro für Freiraumplanung Möbius) oder den Bibel-Klang-Kunst-Schulgarten in Höngeda (Backhaus & Barnett) und einen Apothekergarten in Bad Langensalza (Trebert Landschaftsarchitektur) bis hin zur Freifläche in Tannroda, bei der eine Brachfläche zu einem Begegnungsort mit Bezug zum historischen Umfeld der ehemaligen Untermühle umgestaltet wurde (Büro für Landschaftsarchitektur Frank Feistel).

Zu einer geradezu anrührenden Begegnung kam es bei der von November 2015 bis März 2016 umfangreich sanierten Redoute in Weimar, der aktuellen Ersatzspielstätte des Deutschen Nationaltheaters: Zur zweiten Führung hatte sich neben Architekt Andreas Reich nicht nur mit Reinhard Pasch der Architekt der ersten Umbaumaßnahme Ende des vergangenen Jahrtausends eingefunden, sondern mit Klaus Rüsing auch der Architekt des Ursprungsbaus – dem „Haus der Offiziere“ der Roten Armee aus dem Jahre 1974.

Obwohl der Tag der Architektur in diesem Jahr (wie auch in 2017) in den Beginn der Schulsommerferien fiel, machten sich wieder knapp sechstausend Architekturinteressierte auf den Weg, um die 68 Bauwerke in 29 Städten und Gemeinden Thüringens zu besichtigen.

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WEITERE IMPRESSIONEN:
www.architekten-thueringen.de/tda/tda2016/

veröffentlicht am 19.07.2016 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Tag der Architektur

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