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Thüringer Ferienhäuser – Corporate Design

Ergebnis des nichtoffenen Ideenwettbewerbs mit Realisierungsoption

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Thüringer Ferienhäuser – Corporate Design Wettbewerb: 1. Preis, Bild: Birgit Wessendorf Architekten, Berlin

Der Freistaat Thüringen beabsichtigt ein Corporate Design für die Innenraumgestaltung von thüringenspezifischen Ferienhäusern zu entwickeln. Die Ideen sollen in einem Design-Handbuch münden und bei Leitinvestitionen gemeinsam mit privaten Investoren umgesetzt werden. Damit soll sowohl ein Beitrag zur Qualitätsverbesserung und Innovation im Bereich der Ferienunterkünfte als auch eine Stärkung der Marke Thüringen erfolgen.

Um die konzeptionellen Ideen des Wettbewerbes beispielhaft zu verorten und vergleichbar zu gestalten, soll der Siegerentwurf des hochbaulichen Realisierungswettbewerbes für eine Ferienhausanlage am Zeulenrodaer Meer als Grundlage dienen (siehe Meldung Seehaus-Resort Zeulenroda vom 28.06.2017). In dieser Ferienhausanlage soll für ein Haus der Innenraumentwurf von einem der Preisträger als Pilotprojekt durch den privaten Investor umgesetzt werden.

Am Wettbewerb waren Innenarchitektinnen und Innenarchitekten sowie Architektinnen und Architekten teilnahmeberechtigt. Es wurden Arbeitsgemeinschaften mit Produktdesigner/in und/oder Graphikdesigner/in empfohlen. Neun Arbeiten wurden zum Wettbewerb zugelassen. Die Wettbewerbssumme betrug 10.000 Euro (netto). Das Preisgericht tagte am 20. Februar 2019 unter Vorsitz von Christa Fischer, Innenarchitektin in Berlin, und vergab einen ersten sowie zwei zweite Preise.

Ergebnis

1. Preis (5000 Euro):

  • Birgit Wessendorf Architekten, Berlin
    Mitwirkend: David Willner; Fachplaner: Martin Blaser (Tischler)

ein 2. Preis (2500 Euro):

  • Tiffany Halbritter, Zürich

ein 2. Preis (2500 Euro):

  • dk architekten Dorner König, Stuttgart
    Fachplaner: Sabine Werner, atelier 111eins, Stuttgart

Beurteilung des Preisgerichts zum 1. Preis:
„Die Arbeit integriert vielfältige thüringenspezifische Elemente wie z. B. durch Fröbel-Muster inspirierte Tischoberflächen und Fliesen oder auch Zapfenleuchter in Adaption von Ascheschäufelchen der Thüringer Köhler. Darüber hinaus gibt es den sogenannten Joker, ein Motiv aus der Altenburger Skatkarte. Die Thüringen-Karte wird vielseitig dreidimensional eingesetzt, als Flaschenpostregal, Gewürzregal oder Puzzle-Baustein. Hier kann Thüringen spielerisch erfahren werden. Eine Waschkaue – übersetzt aus dem Thüringer Bergbau – bildet den Kleiderlift. Die indirekte Beleuchtung orientiert sich an Wegebildern der Region. Weitere Applikationen für andere Regionen bzw. deren Spezifikationen können daraus abgeleitet werden. Ob die architektonisch-gestalterische Einordnung der CD-Elemente und Möbel im räumlichen Zusammenhang in der dargestellten Form schlüssig ist, wird in der Jury kontrovers diskutiert. Die Einzelelemente weisen eine gute Funktionalität auf. Einen innovativen Mehrwert stellt die Aufbettung und Gestaltung der Kleiderschränke in den Schlafräumen dar. Die Modularität von Möbel und Gerät bietet vielfältige Möglichkeiten der Zusammenstellung. In der Detailierung werden noch Defizite gesehen wie z. B. die Materialauswahl (Baubuche) im Hinblick auf die Nachhaltigkeit sowie den Sitzkomfort der Sitzmöbel und deren Konstruktion. In der Gesamtheit gelingt es den Entwurfsverfassern sehr gut, den übergeordneten Gedanken eines Corporate Designs darzustellen."

Aus dem Protokoll des Preisgerichts zum 2. Preis (Halbritter):
„Die Arbeit besticht durch schlichtes ‚Weglassen‘; sie baut einen Bühnenraum auf, in dem thüringenspezifische Attribute (Bürgelgeschirr, Bauhausweberei, Thüringer Glas) inszeniert werden können. Jeder Gegenstand wird hier in Würde empfangen. (…) Der Innenraum ist beinahe asketisch möbliert; das indirekte Kunstlicht überhöht atmosphärisch und überlässt den drei einzelnen, gläsernen Pendelleuchten das skulpturale Primat.“

Aus dem Protokoll des Preisgerichts zum 2. Preis (dk architekten):
„Die Herausarbeitung thüringenspezifischer Elemente und deren Umsetzung im Gesamtkonzept sind als die Silhouette von Erfurt zu erkennen oder als die der Topografie des Rennsteigs. Dies ist im Gesamtbild zu plakativ. (…) Die gestalterische und räumliche Qualität der Innenraumgliederung durch Korpuselemente ist eine gute Lösung zur Architektur und Funktionalität. Es können dadurch vielseitige Sitz-, Liege- und Stauraummöglichkeiten konfiguriert werden.“

veröffentlicht am 06.03.2019 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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