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Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2014 - Ergebnis

Jury kürt drei Preisträger und vergibt zwei Anerkennungen

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Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2014: Organisation und Gestaltung der Initiative „Architektur und Schule“ in Thüringen. Architekturvermittlung an Kinder und Jugendliche, Bild: Foto: Ute Kluge

Am Nachmittag des 27. Novembers 2014 verliehen der Präsident des Thüringer Landtags und Schirmherr Christian Carius, der Juryvorsitzende Dr. Claus Dieter Worschech sowie Stiftungspräsident Hartmut Strube auf Schloss Ettersburg den Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2014.

Mit dem Preis würdigt die Stiftung Baukultur Thüringen zum fünften Mal herausragende Leistungen von Menschen, Institutionen und Gremien in Thüringen, die Verantwortung für die Qualität der gebauten Umwelt übernommen und sich durch ihre Aktivitäten im besonderen Maße für die baukulturelle Entwicklung in unserer Gesellschaft eingesetzt haben.

Von den 32 zugelassenen Arbeiten wurden drei Einreichungen als Preisträger ausgezeichnet, zwei weitere erhielten eine Anerkennung. Die Jury beschloss, das Gesamtpreisgeld in Höhe von 10000 Euro zu gleichen Teilen an die drei Preisträger zu vergeben.

Die Broschüre mit allen Preisträgern, Anerkennungen sowie den Objekten der zweiten Wertungsrunde kann kostenfrei bei der Stiftung Baukultur Thüringen bezogen werden (E-Mail: info@baukultur-thueringen.de).

Preisträger:

  • Organisation und Gestaltung der Initiative „Architektur und Schule“ in Thüringen. Architekturvermittlung an Kinder und Jugendliche
    Dr. Hannes Hubrich, Weimar (Initiator, Organisator und Akteur)

Aus der Beurteilung der Jury: Im Jahr 1999 wurde die Thüringer Initiative „Architektur und Schule“ gegründet. Der wichtigste Ideengeber und Organisator dieser Initiative war und ist noch heute Dr. Hannes Hubrich. Er bewirkte, dass bereits 2002 zwischen dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) und der Architektenkammer Thüringen ein Kooperationsvertrag zur baukulturellen Fortbildung von Kunsterziehern und interessierten Lehrern geschlossen wurde. Und er sorgte prägend dafür, dass aus diesem Vertrag eine lebendige baukulturelle Bildungslandschaft resultierte. Unzählige Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Symposien zum Thema trugen seine Handschrift. Längst hat die Initiative internationale Bedeutung erlangt.

Preisträger:

  • Organisation des Bürgerbeirates und Durchführung der Bürgerbeteiligung auf dem Weg zur Landesgartenschau Apolda 2017
    Bürgerbeirat für eine bürgernahe Stadtentwicklung auf dem Weg zur Landesgartenschau 2017, vertreten durch Hans-Werner Preuhsler, Heike Drewniok und Christian Wagner

Aus der Beurteilung der Jury: Die Jury stellt vor dem Hintergrund der Ergebnisse von aktuellen Bürgerbeteiligungsprozessen (…) fest, dass mit einer frühzeitigen Einbeziehung der Bürgerschaft, wie es beim Projekt in Apolda praktiziert wurde und wird, ein wichtiger Grundstein für eine umfassende Stadtentwicklung mit breiter Partizipation der Bürger geschaffen wird. (…) Dabei ist der Beirat nicht als sogenanntes „Parallelparlament“ zu verstehen. Vielmehr besteht die Zielsetzung, dem Stadtrat Entscheidungshilfen aus Bürgersicht zu liefern. Hierbei soll der Bürgerbeirat (…) in Ergänzung zu gesetzlich vorgeschriebenen, vor allem reaktiven Bürgerbeteiligungen, zum Beispiel im Rahmen der Bauleitplanung, aktiv werden.

Preisträger:

  • Engagement für die Sanierung und den Ausbau der Burg Scharfenstein
    Gerd Reinhardt, Bürgermeister Leinefelde-Worbis (Initiator und Auftraggeber)

Aus der Beurteilung der Jury: Gerd Reinhardt beweist seit vielen Jahren, dass eine Verwaltungsspitze mit Weitblick, frischen Ideen und einer besonderen Passion für baukulturelle Fragen exzellente Bauvorhaben realisieren kann. Burg Scharfenstein steht deshalb nicht allein für die gelungene Umsetzung einer Projektidee, sondern es zeigt exemplarisch, worauf es bei besonderen baukulturellen Leistungen ankommt: Zunächst braucht es Mut, sich neuen Themen und auf den ersten Blick scheinbar undurchführbaren Projekten zuzuwenden und sie mit Tatkraft anzugehen. Dann sind Kreativität und Ideenreichtum gefragt, wenn es um die Lösung technischer und architektonischer Herausforderungen geht. Und nicht zuletzt müssen intelligente Nutzungskonzepte entwickelt und die Projekte finanziell abgesichert werden. All das ist bei der Sanierung von Burg Scharfenstein vorbildlich umgesetzt worden.

Weitere Beteiligte u. a. : Architektin Dr. Anja Löffler, Gera

Anerkennung:

  • Sanierung und Erweiterung Stadtbad Gotha
    Stadt Gotha, vertreten durch Oberbürgermeister Knut Kreuch (Bauherr)
    Veauthier Meyer Architekten, Berlin

Aus der Beurteilung der Jury: Die Beibehaltung der Haupterschließung über den historischen Haupteingang sowie die als Bindeglied zwischen Alt und Neu fungierende Treppenanlage mit ihrer „Multifunktionalität“ als Kommunikations- und Ruhefläche sowie als Tribüne bei Veranstaltungen bilden zentrale Elemente des Bauwerkes. (…) Neben den baukulturell zu würdigenden Ansätzen der Erhaltung und Revitalisierung denkmalgeschützter Bausubstanz in der Kombination mit modernen funktionellen Gebäudeteilen, vor allem zur Bereicherung der Urbanität in den Innenstätten, überzeugte die Jury der mutige und von Fehlern anderer Kommunen abweichende Ansatz, nicht auf die „landestypisch“ umgesetzten Strategien der Realisierung von sogenannten Spaßbädern „auf der grünen Wiese“ zu folgen.

Weitere Beteiligte u. a. : LAP Leonhardt Andrae Partner, Erfurt; Beusterien & Eschwe, Berlin; Moeller + Meyer, Gotha

Anerkennung:

  • Sanierung und Erweiterung Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg
    Landkreis Sonneberg (Bauherr)
    Junk & Reich, Architekten BDA, Planungsges. mbH, Weimar (Generalplanung)

Aus der Beurteilung der Jury: Für das Herzstück der neuen Ausstellung des Deutschen Spielzeugmuseums in Sonneberg schufen Junk & Reich Architekten BDA aus Weimar einen fulminanten Erweiterungsbau. (…) Die kompakte Baumassenkomposition mit ihrer beachtlich aufstrebenden Faltung, die sich teilweise überlagernden Schichten flächig vergegenständlichter Gestaltungsmittel bis hin zur Material- und Farbwahl interpretieren mit hoher baukünstlerischer Disziplin die umgebende Gebäude- und Dachlandschaft (…). Im Kontrast zur schieferfarbenen dunklen Hülle aus linear schräg angebrachten Metalltafeln überrascht das Innere mit Weiß auf Boden, Wand und Decke. Der äußerlich erzeugte Eindruck einer begehbaren Plastik wird dadurch noch verstärkt und selbst von baukünstlerischen Laien – und vor allem von Kindern – leicht rezipiert.

Weitere Beteiligte u. a. : Holzer Kobler, Berlin; RoosGrün PLANUNG, Denstedt

ALLE EINREICHUNGEN UND WEITERE INFOS:
www.baukultur-thueringen.de

veröffentlicht am 27.11.2014 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Stiftung Baukultur Thüringen, Verfahren / Auszeichnungen / Preise: Ergebnisse

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