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Wohnbebauung Singerstraße in Erfurt

Ergebnis des nichtoffenen hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs

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Perspektive 1. Preis: Henchion Reuter Architekten, Berlin Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden

Im südöstlichen Randbereich der Landeshauptstadt Erfurt soll auf dem Areal zwischen Singerstraße und Hermann-Brill-Straße in den nächsten Jahren ein innovatives, repräsentatives und zukunftsorientiertes Wohngebiet vorrangig für Miet- und Eigentumswohnungen in Form von modernen Hausgruppen und -typen im Geschosswohnungsbau entstehen. Im Zuge der Neubebauung des Standorts geht es auch um eine angemessene städtebauliche Weiterentwicklung bzw. Transformation einer Großsiedlung im Sinne eines kritischen „Weiterbauens“.

Ziel des Wettbewerbs, den die Anhöck & Kellner Massivhaus GmbH auslobte, war es, überzeugende Vorschläge für eine qualitätsvolle Neubebauung des Areals zu erlangen, die sowohl der Bedeutung der Situation als südöstliche Stadteinfahrt als auch der Lage des Gebiets am nordöstlichen Rand des Wohngebiets „Am Großen Herrenberg“ gerecht werden. Besondere Beachtung ist der Integration erhaltenswerter Grünstrukturen zu widmen. Insgesamt sollen im Bereich des Wettbewerbsgebiets circa 150 Wohnungen entstehen.

Neun Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten wurden zum Wettbewerb eingeladen. Die Wettbewerbssumme betrug insgesamt 77.000 Euro netto. Davon entfielen 27.000 Euro auf das Bearbeitungshonorar. Das Preisgericht tagte am 25. Januar 2018 in Erfurt unter Vorsitz von Prof. Michael Mann, Architekt BDA in Erfurt.

Ergebnis

  • 1. Preis (28.000 Euro)
    Henchion Reuter Architekten, Berlin
    Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
  • 2. Preis (14.000 Euro)
    Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar
    lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh, München
  • 3. Preis (8.000 Euro)
    Thillmann Architekten, Koblenz
    Alessandro Drescher, Berlin
  • Engere Wahl
    Planungsgruppe Korb GmbH, Buttelstedt
    Alkewitz Landschaftsarchitekten, Erfurt

Aus der Beurteilung des Preisgerichts zum ersten Preis:
Mit einer ausgewogenen, in sich sehr stimmigen Gesamtfigur gelingt es der Arbeit, die Rahmenkonzeption zu einer schlüssigen Gebäudekomposition weiterzuentwickeln. Die sorgfältige baukörperliche Durcharbeitung, insbesondere der drei Solitärbauten im Baufeld 1 lässt einen räumlich interessanten Beitrag erwarten, der den Charakter des Geschosswohnungsbaus nicht negiert, aber zeitgemäß weiterentwickelt. Die Höhenentwicklung der Solitärbauten sollte dabei zugunsten einer leichten Differenzierung und Staffelung nochmals überprüft werden. Mit unterschiedlichen Gebäudetiefen reagiert der winkelförmige Rücken im Nordosten elegant auf die jeweiligen Belichtungsverhältnisse. Alle Wohngebäude sind auf kurzem Weg von außen her erschlossen, besitzen aber zugleich einen direkten Zugang zur grünen Mitte rund um den erhaltenen Großgrünbestand im Inneren. Diese grüne Mitte ist über den etwas zu groß wirkenden „Kleinen Anger“ sehr schlüssig mit dem Vorbereich an der Gustav-Adolf-Kirche verbunden und bildet damit überzeugend den bislang fehlenden Endpunkt des Kammweges aus. Es wird empfohlen, die Abstände zwischen den Zeilen am Südrand maßvoll zu erhöhen. Die Zonierung der Freiräume ist gut gelöst, besonders hervorgehoben wird die sensible Differenzierung der Vorbereiche zwischen den privaten Hausgärten und den Wegeführungen in Abhängigkeit vom Grad der öffentlichen Nutzung. (…) Sehr überzeugend sind die gut durchgearbeiteten Grundrisse, die nicht nur von der Besonnung sehr attraktive Wohnbedingungen versprechen, sondern auch die jeweilige Aussicht in die freie Landschaft, den Drosselberg oder das Nahumfeld berücksichtigen. (…) Insgesamt eine hervorragende Arbeit, die einen wichtigen Beitrag zur behutsamen Transformation des Stadtteils leisten kann.

veröffentlicht am 01.02.2018 von Björn Radermacher · Rubrik(en): Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse, News

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