BüroHaus A. · Heilbad Heiligenstadt

Das um 1910 als Wohnhaus errichtete Gebäude unterlag im Laufe der Zeit wechselnden Nutzungen, zuletzt beherbergte es die Sozialstation eines gemeinnützigen Hilfsdienstes.
Der Bauherr erwarb das nun schon einige Jahre leerstehende Haus, um sein Ingenieurbüro dort anzusiedeln.
Hauptaufgabe war es, das als Einzelnutzung organisierte Gebäude so umzubauen, daß daraus 2 unabhängig funktionierende Einheiten entstehen. Wir entschlossen uns, die innerhalb gelegende Treppenanlage nach außen zu verschieben, um Abgeschlossenheit zwischen EG und OG herzustellen. Der dadurch notwendige Anbau sollte sich vom Bestand abheben und durch Material und Form "Corporate Identity" signalisieren. Gleichgewicht zum Treppenhausanbau wird durch eine auf der gegenüberliegenden Süd-Ost-Seite aufgesetzte Gaube erreicht. Beide "Zutaten" wirken durch ihre silbergraue Haut aus Aluminium-Lamellen und die filigrane, weit auskragende Kerto-Flachdachscheibe wie aus einem Guß. Ein der Gaube vorgelagerter, zweifach abgehängter Stahlbalkon erweitert das im OG befindliche Büro des Bauherrn praktisch und ist Blickfang zugleich.
Dem Bestand wurde seine in der Vergangenheit durch unmaßstäbliche Fenster verlorengegangene Identität zurückgegeben: Eine dem Erbauungzeitraum typische Fensterausführung und deren wohlüberlegte Anordnung verleihen dem Gebäude wieder Charakter.
Dem Entwurfsprinzip "weniger ist mehr" entspricht auch die Innenarchitektur: Weiß gespachtelte Wände und Decken, graue Nadelfilzbeläge, Fliesenbeläge im Fugenschnitt und flächenbündige Einbauten bestechen durch wohltuende Einfachheit.
Neben den rein gestalterischen Eingriffen wurde durch den Umbau der Niedrigenergiehausstandard erreicht.

Weitere beteiligte Architektur-/ Stadtplanungsbüros:
Udo Gremler Freier Architekt, Kleinbartloff