WohnHaus M. · Kefferhausen

Eine anspruchsvolle und lohnende Aufgabe auch künftig: das typische Einfamilienhaus aus den
70er Jahren bedurfte konzeptionellen Umdenkens, da sich die Familienverhältnisse geändert und der Platzbedarf angewachsen war. Der Wunsch der Bauherrschaft nach einer zweiten, selbstständigen Wohneinheit für den Sohn mit seiner Familie machte es notwendig, die klassische Grundrissorganisation eines Einfamilienhauses mit Wohnräumen im Erd- und Schlafräumen im Dachgeschoß komplett zu überdenken. Wir entschlossen uns auch aus Platzgründen, das Dachgeschoß mit seinem Sparrendach komplett abzutragen und durch eine neue Holzrahmen-Konstruktion mit Kniestock und 52° Dachneigung zu substituieren.
Ein kleiner Anbau auf der Nordseite ermöglicht den separaten Zugang und die Erweiterung eines ehemaligen Abstellraumes sowie Teilen des Flures zum Schlafzimmer für die Eltern. Im DG wurde der Westgiebel um eine kleinere Kopie ergänzt und diese auf Raumlänge herausgeschoben, Zugewinn für separaten Raum – das Esszimmer im DG und die Überdachung des Freisitzes im EG.
Die unterschiedlichen Konstruktionen – unten Mauerwerk, oben Holzrahmenbau werden auch in der Fassade nicht verleugnet: während auch aus energetischen Gründen das EG mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem versehen und geputzt wurde, zeigt sich das DG in einer Haut aus Lärche-Stülpschalung.
Die Holzrahmenbauweise hatte neben dem Lastfaktor und der energiesparenden Gebäudehülle einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die Wand- und Dachelemente konnten in der Zimmerei vorgefertigt und mit Kran innerhalb von 2 Tagen komplett montiert werden. So wurde das Risiko einer Bewitterung des weiterhin bewohnten EG während der Bauphase minimiert und konnte der gesamte Umbau praktisch ohne Eintrag von Baufeuchte realisiert werden.
Im Ergebnis entstanden durch planerische Konsequenz zwei unabhängige Wohneinheiten – beispielgebend für sparsamen Grundflächenverbrauch und kostengünstiges Bauen.