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Leipziger denkmal – Treffpunkt für Architekten in der Restaurierung

Premiere für Europäischen Kongress zur Denkmalpflege und Restaurierung

27.10.2004–30.10.2004

Vom 27. bis 30. Oktober 2004 wird Leipzig wieder zum internationalen Treffpunkt in Sachen Restaurierung, Denkmalpflege und Stadterneuerung. Zum sechsten Mal lädt die Europäi-sche Messe „denkmal“ zur Information und zum Diskurs über die Bewahrung von Baudenk-mälern sowie von Kunst- und Kulturgütern in aller Welt ein. Auch Architekten und Ingenieu-ren bietet die Messe eine Fülle von Anregungen und Informationen.

Unter der Schirmherrschaft der UNESCO präsentieren etwa 400 Aussteller aus ganz Europa ihre innovativen Angebote und ihr Know-how. Viele Aussteller nutzen die Messe, um ihre Produkte zum ersten Mal zu zeigen. Zu den Höhepunkten zählt in diesem Jahr die Präsenta-tion Italiens als Partnerland. Auf dem italienischen Gemeinschaftsstand sind Ausbildungsein-richtungen, Regionen sowie Experten aus verschiedenen Bereichen der Restaurierung ver-treten. Sie geben den Besuchern interessante Einblicke in ihren reichen Erfahrungsschatz, in aktuelle Projekte und die lange Tradition der Restaurierung in diesem Mittelmeerland. Nam-hafte Restauratoren und Architekten halten zudem Vorträge zur Restaurierung von Kirchen, zu digitalen Techniken und zum Einsatz von Lasern bei der Restaurierung von Fresken.

Internationalität kennzeichnet auch das anspruchsvolle Kongressprogramm, das in diesem Jahr wiederum mehr als 70 Einzelveranstaltungen wie Foren, Seminare, Fachgruppen-treffen, Tagungen und Kongresse umfasst. Der „1. Europäische Kongress für Denkmal-pflege und Stadterneuerung“ führt Experten aus Polen, Ungarn, Russland, den Niederlanden und Deutschland zusammen. Sie sprechen über interessante Projekte aus ihren Ländern, beleuchten Chancen und Grenzen der Denkmalpflege und Restaurierung und erläutern ihre strategischen Herangehensweisen. Im Rahmen des Kongresses finden zwei Podiumsdis-kussionen statt. Eine Debatte thematisiert das Für und Wider von Rekonstruktionen zerstör-ter Bauwerke wie der Dresdner Frauenkirche und des Warschauer Königsschlosses. Die zweite Runde greift das Wechselspiel von Alt und Neu sowie die Einflüsse der Umgebung auf das Einzeldenkmal auf.

„Ökologie und Ökonomie bei der Sanierung historischer Bauen“ lautet das Thema einer Ta-gung am 28. Oktober für Architekten, Bauingenieure und Bauherren. Die Arbeitsgruppe „His-torische Bauforschung“ stellt ihre Veranstaltung am 29. Oktober unter die Überschrift „Von der Spurensuche zur praktischen Anwendung: Historische Bauforschung in der staatlichen Denkmalpflege“. Dem gleichen Thema wendet sich auch die Ausstellung am Gemein-schaftsstand der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger und der Landesdenkmalämter zu. Die Exposition stellt an ausgewählten Beispielen Methoden, Elemente und Verfahren der his-torischen Bauforschung vor. Experten beraten die Besucher unter anderem zu Steuern und staatlichen Zuschüssen, Denkmaleintragung, Fragen der Bautechnik, Restaurierung, Pla-nung, Instandsetzung und Sanierung von Kulturdenkmalen. Das Mitteldeutsche BauForum e.V. und ein Ingenieurbüro erläutern am ersten Messetag technische Details bei der Sanie-rung eines Gründerzeithauses im Passivhausstandard.



Ergebnisse der Stadterneuerung im Fokus von „denkmal“ und „euregia“

Mehrere Veranstaltungen widmen sich Aspekten der Stadterneuerung. Zum Messeauftakt lädt beispielsweise die Stadt Leipzig zu einem Workshop zum EU-Projekt „Urban Technology Network“ ein, bei dem unter anderem Pilotprojekte aus Venedig, Ljubljana und Leipzig prä-sentiert werden. Ebenfalls um die Stadterneuerung geht es bei der parallel stattfindenden Kongressmesse „euregia“. Sie führt wieder rund 1.800 Experten aus ganz Europa zusam-men. Erstmals zeigt die „euregia“ die Ergebnisse des Wettbewerbes „Ab in die Mitte! Die Ci-ty-Offensive Sachsen“. An diesem Wettbewerb hatten sich 87 sächsische Städte und Ge-meinden beteiligt, um Ideen zur städtebaulichen Wiederbelebung ihrer Innenstädte zu entwi-ckeln. Am 27. Oktober legen Wettbewerbs-Teilnehmer in zwei Workshops ihre Konzepte dar.

Experten diskutieren über Lehmarchitektur in Europa, Afrika, Amerika und Asien

Parallel zur denkmal findet in Leipzig ebenfalls die Internationale Messe und Fachtagung für Lehmbau LEHM in Leipzig statt. Die Lehm 2004 steht unter dem Themenschwerpunkt „Lehm im Baudenkmal“. Auf dem Kongress vom 29. bis 30. Oktober sprechen Experten aus aller Welt unter anderem zur Lehmarchitektur im Iran, in Afghanistan, Persien, Kasachstan, Turkmenien, China, Indien, Marokko, Jemen, Ägypten, Peru, Usbekistan und Belgien. Au-ßerdem diskutieren sie neue Techniken zur Lehmbau-Sanierung.

veröffentlicht am 18.10.2004 von Susann Weber

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