Neubau Haus Wiebke · Gotha

Wie kann ein Einfamilienhaus in Nachbarschaft zu einer bestehenden Villenbebauung in heutiger, zeitgemäßer Architektur aussehen? Grundsätzlich ist dabei nicht nur ein Design, ein äußerer Stil gefragt, soll das Gebäude glaubwürdig und ernsthaft eine Position vertreten. Es muss eine Herangehensweise bis hin zur Materialwahl, Konstruktion und Detailausführung bedacht werden.

Die Bauherrin, selbst Architektin, lieferte den Entwurf. Das Baubüro wurde mit den Leistungsphasen 5 - 8 beauftragt. Der Entwurf sieht einen einfachen rechteckigen Baukörper, ohne Vor- und Rücksprünge vor. Die Fassaden werden einzig durch die außergewöhnlichen Proportionen und die Aufteilung der Fensteröffnungen gegliedert. Es handelt sich dabei durchgängig um Lochfassaden. Trotz eines sparsamen Einsatzes an Öffnungen entsteht ein heller und lichter Innenraumeindruck. Die Positionen der Fenster wurden bewusst ausgewählt und lassen auf dem schmalen Grundstück auch nur gezielte Ausblicke zu. Lediglich die Südfassade öffnet sich in größerem Maße. Ein auskragender Balkon bietet baulichen Sonnenschutz. Die Ausführung der Außenwände erfolgte durchgängig in hochdämmenden Poroton-Steinen. Für den Fenstereinbau wurde traditionell ein Anschlag vorgesehen. Ein Sockel aus großformatigen Kalksteinplatten setzt das Kellergeschoss als Sockelgeschoss vom übrigen Haus ab. Eine ökologisch und auch ökonomisch sinnvolle Warmwasser- und Heizungsversorgung erfolgt durch den Einsatz von Geothermie.

Grundsätzlich stehen heute für die Ausführung traditioneller und bewährter Baudetails moderne und hochtechnologische Baustoffe und Konstruktionen zur Verfügung. Ein qualitativ hochwertiger Bau in der Tradition einer jahrhundertelangen Baupraxis muss somit nicht im Widerspruch zu einer Kosten- und Zeitkontrolle stehen.