Sicherung und Präsentation der Baureste der mittelalterlichen Mikwe hinter der Krämerbrücke in Erfurt
gildehaus.reich architekten BDA, Weimar
Projektbeschreibung
Sicherung und Präsentation der Baureste der mittelalterlichen Mikwe neben der Krämerbrücke
Das kultische Bad der jüdischen Gemeinde befand sich ursprünglich im Keller eines vermutlich gewöhnlichen Hauses innerhalb der mittelalterlich dichten Stadtbebauung nahe der Krämerbrücke am Breitstrom der Gera.
Da eine Rekonstruktion der Mikwe wegen nicht vorhandener Unterlagen und Befunde ausschied, wurden die baulichen Überreste gesichert und zur Präsentation aufgewertet.
So wie sich zur Zeit der Errichtung und Nutzung der Mikwe in ihrem Umfeld das alltägliche Stadtleben abspielte, soll auch heute die bauliche Fassung, nahezu versteckt im Areal des Kreuzsandes ihren eigenen intimen Bereich bekommen. Nur durch wenige, nach aussen hin sichtbare Zeichen wird auf den Ort jüdischer Kultur verwiesen.
Eine bronzefarbene Hülle schützt und konserviert die archäologischen Funde und schafft im Inneren die Atmosphäre des intimen, introvertierten Raumes. Dieses wird durch eine sparsame Tageslichtführung im Innenraum unterstützt und gestärkt. Die gezielt gesetzte Lichtöffnung ist gleichzeitig eine zum Zeichen ausgestaltete, im Aussenraum sichtbar werdende Stele, die auf die Existenz der Mikwe aufmerksam und neugierig machen soll. Neben der Hinweisfunktion erlaubt sie den ausschnitthaften Einblick in die Mikwe, ohne dem Innenraum die Intimität zu nehmen.
Projektdaten
Adresse
Am Kreuzsand
99084 Erfurt
Planungsbüros
gildehaus.reich architekten BDA, Weimar
PSL Landschaftsarchitekten, Erfurt
Bauherr
Landeshauptstadt Erfurt - Stadtverwaltung
Fertigstellung
Oktober 2011
Nutzfläche
70 m2
Preise/Auszeichnungen
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2012
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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen
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