Urnengemeinschaftsanlage · Saalfeld

Auf dem Hauptfriedhof Saalfeld wurde eine neue Urnengemeinschaftsanlage (Gräberfeld ohne individuelle Kennzeichnung der Gräber) angelegt. Die seit dem Jahr 1981 belegte Anlage konnte über das Jahr 2001 nicht mehr genutzt werden. Die Nachfrage nach Beisetzungen in solchen Gräberfeldern ist in Saalfeld kontinuierlich gestiegen und liegt zur Zeit bei 36% aller Beisetzungen. Die Fläche beträgt ca. 1.080qm, davon sind ca. 350qm als Belegungsfläche ausgewiesen.

Das Gräberfeld hat neben dem hygienischen Aspekt auch der Trauerbewältigung zu dienen. Der mit pflanzlichen Mitteln gestaltete Raum, in Verbindung mit der Ausstattung, soll zu elysäischen Gedanken leiten.

Der Trauernde und Besucher wird über einen Plattenweg aus Kalksteinplatten in unterschiedlichen Bahnenbreiten durch eine Torsituation in den Raum des Gräberfeldes geführt. Dieser Raum wird durch eine große Rasenfläche (dient auch als Beisetzungsfläche) und der Rahmenpflanzung geprägt. Der Weg löst sich in der Rasenfläche auf. Die Rahmenpflanzung aus Gehölzen erfährt eine Ergänzung durch vorgelagerte Stauden- und Rhododendronpflanzungen. Die Pflanzungen sollen im Wechsel der Jahreszeiten und mit den Symbolwerten einzelner Pflanzen den Hinterbliebenen die Trauerarbeit erleichtern und Hoffnung geben. Die Innenseiten der beiden Torblöcke sind konisch gearbeitet, um so die Führung der Trauernden und Besucher in die Anlage zu verstärken.

Die Innenseite des linken Blockes trägt den Text. "Was vergangen kehrt nicht wieder aber ging es leuchtend nieder leuchtets lange noch zurück." Tor und Text sollen Grenzsituationen zwischen Leben und Tod unterstreichen. Der Zugangsweg erschließt auf der Westseite einen Platz mit Bänken und Ablagemöglichkeiten für Blumen. Als Material für Tor, Blumenablagen und Plattenweg wurde Kalkstein verwendet. Tor und Blumenablagen sind allseits gebeilt und der Text ist als Gleichzugantiqua übertief gearbeitet.

Die Gestaltung des Gräberfeldes soll einen Beitrag zu einer zeitgemäßen Friedhofskultur leisten.