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Bibel-Klang-Kunst-Schulgarten Gemeinschaftsschule „Janusz Korczak“ · Weinbergen

Backhaus & Barnett, Rastenberg

Projektbeschreibung

Bereits im Herbst 2006 entstand im Kollegium der Janusz-Korczak-Schule Mühlhausen die Idee, auf dem großen und wenig differenzierten Schulgelände einen Bibelgarten zu gestalten. Diese Idee wurde weiterentwickelt zum „Bibel-Klang-Kunst-Garten“ um den Schülern und Schülergruppen anderer Schulen Inhalte der Bibel (durch Pflanzen der Bibel) Kunst, Pflanzen und Klang nahe zu bringen. Auch gesellschaftlich soll dies ein Beitrag zur Integration, Kooperation und Teilhabe sein.

So können Unterrichtsinhalte aus Biologie-, Heimat- und Sachkunde-, Geographie-, Geschichte-, und Religionsunterricht wesentlich anschaulicher vermittelt und Interesse für Natur und Pflanzen, ihren Erhalt und Schutz - bei eigenen und fremden Schülern geweckt werden.

Die Erstellung eines 1. Konzeptes erfolgte über eine Diplomarbeit der FH-Erfurt, die daraus prognostizierten Kosten ließen jedoch eine Realisierung unmöglich erscheinen.
In einer 2. Stufe erarbeiteten wir gemeinsam mit der Schule eine Lösung, wofür dann entsprechende Fördermittel beantragt wurden.

Der wichtigste Teil, die Pflanzen des Bibelgartens, wurden nach “Pflanzenwelt und Christentum” von Anette Lukesch erarbeitet, hier Textauszüge:
In Gebieten, in denen das Christentum gelebt wird, versinnbildlichen darüber hinaus dort heimische Pflanzen die Aussagen der Bibel; sie sind die Botschaft vertiefendes Beiwerk in Legenden und Heiligenverehrung. Besonders im Mittelalter nutzte man intensiv die Möglichkeit, Botschaften durch die Pflanzen auszudrücken. Es ist ein reicher Schatz, der in Mitteleuropa diesbezüglich vorhanden ist.
Einige der Symbolpflanzen sind fast in Vergessenheit geraten und nur noch auf Gemälden in ihrer Funktion nachweisbar, andere sind sehr gegenwärtig und in lebendigem Gebrauch. In einigen anderen Fällen ist trotz regelmäßiger Verwendung der Pflanzender Symbolgehalt auch unter den Christen nicht mehr allgemein bekannt. Ein Beispiel ist der aus Blumensträußen bestehende Altarschmuck. Er wird von Kirchenbesuchern oft nur als ästhetische Beigabe verstanden. Blumensträuße sind jedoch Zeichen der geistlichen Vollkommenheit und sollen an das Paradies erinnern.
Pflanzennamen sind Kulturgut der Völker. Sie spiegeln die Erfahrungswelt wider, weisen auf den Gebrauch hin und nehmen Bezug auf Aussehen, Blütezeit und Heilkraft. Unsere Erfahrungswelt ist seit 2000 Jahren christlich geprägt. Das Aussehen wird mit christlichen Begriffen in Verbindung gebracht, wie bei der Passionsblume und Engelstrompete. Der christliche Jahreskreis ist bei der Pflanzenbenennung von Osterglocke, Pfingstrose oder Christrose bedacht. In der Bibel beschriebene Ereignisse und auch in Berichten und Legenden überlieferte Episoden aus dem Leben Heiliger bestimmen Pflanzennamen wie Jakobsleiter oder Karthäusernelke.
Ein so sichtbar enges Verhältnis zwischen Sprache und Christentum ist nur aus einer inneren Haltung heraus möglich, die liebevoll, mit Achtung und Verehrung den Dingen des Christenglaubens gegenübersteht.
In Europa waren die Benediktinermönche die ersten, die sich eingehend mit Pflanzen beschäftigten. Sie nutzen deren Eigenschaften als Gleichnisse für Glaubensaussagen und auch für kleine Predigten.

Eingebettet in das Gesamtkonzept sind wichtige Stationen des alten Testaments, zentraler Bereich ist der aus Stein gebaute Platz des 'Palast des Salomon'

Klang:
Neben den Pflanzen wurden in Zusammenarbeit mit dem Team des Schlosses Freudenberg, Wiesbaden, Klangelemente und einfache Instrumente an bestimmten Orten aufgestellt, besonders zu erwähnen ist die Klangschale aus Bronce.

Kunst: Mit verschiedenen Künstlern wurden in Werkgruppen der Schule aus unterschiedlichen Materialien Kunstprojekte entwickelt und aufgestellt, darunter Holztiere der Arche Noah, bearbeitete und bemalte Felsen entlang der Wanderung durch die Wüste und
vielfältige Schautafeln.

Die Realisierung begann 2011 mit dem Bau einer Felsenwand als Abschirmung zum Parkplatz und einer Abpflanzung zur Bundesstraße, bereits vorhanden jedoch noch nicht benutzbar war ein Löschteich, dieser wurde in der Folge zugänglich gemacht, ein großer Weidenkorb versinnbildlicht die Geschichte von Moses.

Ein großes Schiff aus Weiden wurde zur Arche Noah umgewandelt.

Die Fertigstellung der Pflanzung erfolgte 2012, Liege- und Sitzflächen in Form kleiner Schiffe bieten Raum für Aufenthalt und Therapie.

Der Palastes des Salomon mit Bühne dient seit 2013 als zentraler Veranstaltungsbereich,
als vorläufige Fertigstellung des Bereiches Altes Testament kann die Sanierung der Arche mit Einbau des Sonnensegels im Mai 2015 angesehen werden.

Projektdaten

Adresse

Thomas-Müntzer-Weg 6
99998 Weinbergen OT Höngeda

Planungsbüro

Backhaus & Barnett, Rastenberg

Bauherr

Mühlhäuser Werkstätten für Behinderte e.V.

Fertigstellung

Mai 2015

Nutzfläche

2.826 m2

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 27.05.2016. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Backhaus & Barnett, Rastenberg auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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