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Sanierung historischer Park an der Festhalle in Ilmenau

WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur, Erfurt

Projektbeschreibung

Der Festhallenpark weist in seiner Grundstruktur das gestalterische Ansinnen durch Hinrich Meyer-Jungclaussen auf.
Zitatgebend für die ursprüngliche Gestaltung ist dessen „Gartenkünstlerische Gutachten“ aus dem Jahr 1938.
Die Idee der Parkanlage liegt in dem Spannungsfeld zwischen den Hügeln des beginnenden Thüringer Waldes, dem Ilmtal und dem Neubau der Festhalle. Das Gebäude war so repräsentativ geplant, dass der Freiraum starke gestalterische Bezüge aufnimmt und die Großzügigkeit des Gebäudes stützt. Die Gehölzpflanzungen, an den Böschungen zur Bahnlinie und zur Ilm, verschmelzen optisch mit der weiteren Umgebung.
Um die Festhalle atmen zu lassen, spannt sich hinter dem Konzertplatz die große Rasenfläche auf.
Die Raumkanten changieren mit kleineren Gehölzgruppen, welche partiell auf die Rasenfläche übergehen. Entlang dieser Gehölzkante verläuft der Rundweg.
Ganz bewusst waren und sind Bänke für die wechselnde Aussicht platziert. Der Blick auf das Gebäude und in die Umgebung ist frei. Die Festhalle liegt im landschaftlichen Ilmtal, wenn auch künstlich geformt, eingebettet.
Heute im sanierten Zustand, wurde die Rasenfläche wieder vereint das heißt die zusätzlichen Wege und Trampelpfade sind zurückgenommen. Die ursprüngliche Schlichtheit der Anlage wurde wieder hervorgehoben.
Die augenscheinliche Hauptattraktion des Parkes - das Brunnenoval - stammt nicht aus der Planung von Hinrich Meyer-Jungclaussen. Es handelt sich um eine Ergänzung aus den 1950er Jahren. Als wichtiges Identifikationsmerkmal der Ilmenauer Bevölkerung wurde auch dieses Element behutsam saniert. Die gebäudenahen Bereiche sind intensiver und gärtnerischer gestaltet. Der landschaftliche Gedanke mündet hier in kleinteiligeren Gestaltungen für den engeren Betrachtungsperimeter vom Gebäude aus. Sämtliche Pflanzungen sind nach historischen Pflanzbildern und Orten wiederhergestellt. Einzig der ehemalige Rosengarten ist formal vorhanden, jedoch als Sandspiel in unmittelbarer Nähe eines Spielplatzes umgewidmet.
Starke Gewichtung hatte bei der Sanierung des Parkes der Hochwasserschutz. Kaum merklich und für den Besucher nicht sichtbar ist eine Spundwand unter der Parkoberfläche eingebaut. Eine neue Brücke ergänzt die gegenwärtig wichtige Anbindung an den Radweg und die Sportstätten im benachbarten Hammergrund.
Eine Befahrung des Parkes ist nur noch eingeschränkt für Rettungsfahrzeuge möglich. Hierzu wurde die Anlieferung auf der Nordseite ertüchtigt. Somit bleibt das Lindenraster am Musikpavillon mit dem Konzertplatz für Besucher und Veranstaltungen frei nutzbar.
Die gelungene denkmalgerechte Sanierung des Parkes bringt Bedürfnisse der heutigen Nutzer und den eigentlichen Gestaltungsanspruch des ursprünglichen Schöpfers der Anlage harmonisch zusammen.

Projektdaten

Adresse

Naumannstraße 22
98693 Ilmenau

Planungsbüros

WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur, Erfurt
Erfurt & Partner GmbH Architekten- und Ingenieurgruppe, Erfurt

Bauherr

Stadtverwaltung Ilmenau - Bauamt

Fertigstellung

Oktober 2022

Nutzfläche

32.450 m2

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 19.06.2024. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur, Erfurt auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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