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Umbau und Sanierung Seniorenzentrum · Weimar

VIERQUADRAT ARCHITEKTEN, Weimar

Projektbeschreibung

Sanierung, Rekonstruktion und Umbau
Altenpflegeheim Soproner Straße

Erläuterungen zur Funktion, Ausstattung sowie Gestaltung, Material und Farbe

Funktion, Ausstattung:

- das neue Altenpflegeheim besteht aus zwei 5-geschossigen Wohnsegmenten, dem Sozialtrakt mit Küche, ehemaligem Saal und Café sowie einem neuem Foyer mit Haupteingang und angeschlossenem „Wintergarten“

- das ursprünglich dritte Segment wurde bereits zum Betreuten Wohnen umfunktioniert und baulich fertiggestellt; auf jeder Etage gibt es eine Verbindungstür zum Betreuten Wohnen

- Da im Altenpflegeheim nur 1 (Betten-) Aufzug vorhanden ist, kann „notfalls“ auf den Aufzug im Betreuten Wohnen zurückgegriffen werden

- insgesamt sind 90 Dauerpflegeplätze entstanden, mit der Option auf 93 Plätze erweitern zu können

- die Pflegeplätze sind in den Wohnsegmenten wie folgt verteilt:

1. bis 3. OG Allgemeine Pflege
Geschoss Einzelzimmer Doppelzimmer Bettenzahl
1. OG 16 1 18
2. OG 16 1 18
3. OG 16 1 18

4. bis 5. OG Gerontopsychiatrie
4. OG 16 1 18
5. OG 16 1 18

Summe der Zimmer 80 5
Summe der Betten 80 10 90
in % 88,9 % 11,1 % 100%

Im 3. Obergeschoss ist ein ZBV-Raum mit Fenster, Bett und Handwaschbecken vorgesehen.

- Erweiterungsmöglichkeiten gibt es im 1., 2. und 5. Obergeschoß um jeweils einen Pflegeplatz (Raum Nr. *-05.1 = Typ 5)

- Einzelzimmer haben Mindestgrundmaße vom ca. 16 m², Doppelzimmer von ca. 22 m²

- alle Zimmer verfügen über raumhohe Fensterflächen mit mittig integrierter schlüsselverschließbarer Fenstertür; im Bereich Gerontopsychiatrie ist ein zusätzliches Lüftungsfenster seitlich angeordnet, Südfenster erhalten Markisen

- es sind 7 unterschiedliche Zimmertypen zu unterscheiden

Zimmertyp Belegung Beschreibung Anzahl
Typ 1 Einbettzimmer behindertenfreundliches Bad, gemeinsam durch 2 Zimmer genutzt, mit 2 Handwaschbecken, WC und Dusche (1,2 x 1,2 m)gemeinsamer Flur für 2 Zimmer mit Abstellmöglichkeit für 2 RollstühleBett am FensterStandardmöblierung je Bewohner:Pflegebett und Nachttisch (i.d.R. vorhanden), Kleiderschrank, Sideboard für optionalen Kühlschrankeinbau vorgerichtet, Tisch, Bewohnersessel, Besucherstuhl, TV 42
Typ 2 Einbettzimmer behindertenfreundlichanalog Typ 1, jedoch 2 Fensterflächen über Eck 10
Typ 3 Einbettzimmer behindertenfreundlichanalog Typ 1, keine Abstellmöglichkeit für Rollstühle im Flur 10
Typ 4 Zweibettzimmer behindertengerechtes Bad mit 1 Handwaschbecken, WC und Dusche (1,5 x 1,5 m)kein Vorraum für RollstühleBetten im Raum, Standardmöblierung 5
Typ 5 a Einbettzimmer behindertengerechtes Bad mit 1 Handwaschbecken, WC und Dusche (1,5 x 1,5 m)kein Vorraum für Rollstühle Bett am Fenster, Standardmöblierung 3
Typ 5 b Einbettzimmermit Erweiterungs-möglichkeit zum Zweibettzimmer fast behindertengerechtes Bad mit 1 Handwaschbecken, WC und Dusche (1,4 x 1,5 m)kein Vorraum für Rollstühle Bett am Fenster, Standardmöblierung 3
Typ 6 Einbettzimmer kleines behindertenfreundliches Bad je Zimmer, mit Handwaschbecken, WC und Dusche (1,2 x 1,2 m)keine Abstellmöglichkeit für Rollstühle im FlurBett am Fenster, Standardmöblierung 12

- im 1., 2., 3. und 5. Obergeschoss an der nordöstlichen Gebäudecke sind die Speiseräume mit Verteilerküche und Aufenthaltsraum so angeordnet, dass durch eine große Schiebetür eine Erweiterung bis zu einem 80 m² großen Raum möglich ist; über den Speiseraum wird der Balkon erreicht

- im 4. OG liegen Speiseraum und Aufenthaltsraum getrennt voneinander; dem Speiseraum ist neben der Verteilerküche eine Thearapieküche mit „alten Möbeln“ zugeordnet

- im 1., 2., 3. und 5. Obergeschoss gibt es jeweils einen Lagerraum mit 7,6 m² Fläche

- im 4. Obergeschoss gibt es ein zusätzliches Behinderten-WC

- in jedem Geschoss befindet sich eine Fäkalienspüle mit Zubehör, wie Urinflaschenregal, Bettpfannenregal und Oberschrank; im 1.,2.,3. und 5. OG lässt sich zusätzlich eine 1,50 m breite Anrichte beistellen

- in jedem Geschoss befindet sich ein Stationsbad; Ausstattung mit behindertengerechten Handwaschbecken, WC und Dusche, mit Ablageregalen für jeweils 18 Personen und mit Stationsbadewannen (im 1., 2. und 3. OG vorhandene Wannen, im 5. OG vorhandene Sitzbadewanne, im 4. OG noch ungeklärt)

- zentral - am Aufzug - sind im 1. und 5. Obergeschoss ein Pflegestützpunkt mit zugeordnetem Dienstzimmer gelegen; an gleicher Stelle sind in den übrigen Geschossen Pflegetresen angeordnet

- im 2. und 4. Obergeschoss befinden sich hinter dem Pflegetresen jeweils ein Personalraum, im 3. OG das Archiv

- Pflegetresen bzw. -stützpunkte erhalten eine Schrankwand (mit eingebautem Medikamentenschrank, Ablagefächern, Arbeitsplatte und Handwaschbecken), einen Arbeits- und Ablagetisch mit einem PC-Arbeitsplatz und nur in den Pflegestützpunkten zusätzlich ein Stehpult

- Personal- und Diensträume sind mit einem Ablageschrank, einem großen Tisch und 8 Stühlen ausgestattet

- Personal-WC´s gibt es auf jeder Etage einmal, wechselnd weiblich und männlich, sowie im Erdgeschoss und im Keller in ausreichender Zahl

- Im Erdgeschoss des mittleren Segmentes befinden sich Bürofunktionen, Teeküche, Kosmetik und Snoozle-Raum ; im seitlichen Segment wird perspektivisch die Tagespflege vorgesehen

- Im Kellergeschoss sind Umkleideräume für 44 Damen und 8 Herren, Wasch- und WC-Räume sowie Technik-, Wäscherei- und Lagerräume angeordnet

- der alte „Verbinder“ ist abgebrochen und wird mit Haupteingang, Foyer, Verwaltungstresen, Friseur und Wintergarten (ehem. Atrium) neu und sehr großzügig gestaltet

- im Sozialtrakt wird der Bereich „altes Café und alte Toiletten“ entkernt und durch einen offenen Cafébereich mit Verkaufskiosk und Verbindung zur Küche ersetzt

- der Saal behält seine ursprüngliche Form, kann jedoch durch 3 Faltwände mit integrierten Türen in 2 bis 3 Raumteile aufgetrennt werden; diese flexibel schaltbaren Raumteile übernehmen die Funktion Ergotherapie; eine Nutzung als Speisesaal ist nicht mehr vorgesehen (die Verbindung zur Küche bleibt bestehen),
ausgestattet wird der Saal mit 2 großen Schrankwänden (1 mal wie bisher), mit einer Sprossenwand und einer Garderobe

- vor dem Sozialtrakt wurde eine neue fassadenbreite Terrasse mit Zugang zum Café und Saal errichtet


Gestaltung, Material und Farbe:

- jedes Geschoss besitzt eine Leitfarbe, die sich im Linoleumbelag der Flure und in einzelnen Flur-Wandseiten findet
Erdgeschoss – dunkelgrün
1. Obergeschoß – rot
2. Obergeschoss – gelb
3. Obergeschoss – blau
4. Obergeschoss – orange
5. Obergeschoss – hellgrün

- zugunsten einer optischen Einengung der „Fahrgasse“ sind die Flurbeläge in allen Geschossen durch ca. 20 cm breite anthrazitgraue Seitenstreifen begrenzt

- Linoleumbeläge in Bewohnerzimmern, Speise- und Aufenthalträumen sind neutral hell ocker; Linoleumbeläge in Räumen, die durch das Personal genutzt sind anthrazit

- Bezüge von Sitzmöbeln (microcare in Bewohnerzimmern, Ambla in Speise- und Aufenthaltsräumen) erhalten in den Privatbereichen einen anderen Charakter als in den gemeinsam genutzten Räumen

- Alle Stahlbauteile vertikaler Flächen, wie Türzargen, Metalltüren und –fensterrahmen sind eisengrau (entspr. Betreutem Wohnen); Stahlbauteile von Dächern (Vordach, Wintergarten) besitzen einen hellen Grauton

- Alle sichtbaren Hölzer von Türen, Möbeln und weiteren Tischlerarbeiten sind Buche furniert (Orientierung am Furnier vorhandener Pflegebetten)

- Lampen sind durchgängig neutral weiß und haben in Wohnbereichen runde bzw. halbrunde Formen (in repräsentativen Bereichen aufwändiger gestaltet)

- Die Bäder im gesamten Gebäude sind einheitlich gestaltet; Wandfliesen weiß 20x20 mit Bordüre 10x10 blau/weiß abwechselnd; Bodenfliesen hellgrau 20x20 im Duschbereich 10x10; der Rand des Duschbereichs ist durch blaugetönte Fliesen 10x10 abgesetzt; Handwaschbecken weiß; WC und Deckel weiß; Heizkörper weiß; Armaturen verchromt; Haltegriffe blau

- Windfang mit Sauberlaufmatte; Foyer Teppich grün; Wintergarten Fliesen; Café Laminat; Saal altes Parkett – abgeschliffen, ergänzt und versiegelt

- Alle Fenster (mit Ausnahme der Nebenräume) sind mit folgenden Gardinen ausgestattet :
Bewohnerzimmer, Aufenthalts- und Speiseräume -> Stores und Übergardinen
Personalgenutze Räume und Tagespflege -> Vertikallamellen
Café und Saal -> Flächenvorhänge (1,8m breite Paneele), schnurbetrieben

- Fassadenfarben: Gelbtöne für die Wohnsegmente, mittleres grau für den Sozialtrakt


Außenanlage

- Die Außenanlage vom „Betreuten Wohnen“ und vom Altenpflegeheim sind gemeinsam zu betrachten und einheitlich gestaltet.
Sie gliedert sich in Verkehrsbereiche: - Zufahrt Haupteingang
- Anlieferung, Stellplätze und Nordeingang
und Freiräume: - auf der Ostseite an der Straße mit geringer Relevanz für die Bewohner (Feuerwehrflächen und Rasen)

- Garten auf der Süd- /Westseite

- Die Gestaltung der Zufahrt wird durch die technischen Erfordernisse bestimmt.

- Die Oberflächen werden mit dem gleichen Material wie die angrenzenden Bereiche befestigt.

- Zur Betonung des Haupteinganges wird im Rondell eine Paulownia tomentosa gepflanzt. (benannt zu Ehren der Schwester Maria Paulownas, die sich sehr für soziale Zwecke engagiert hat) (PZW: Gingko; hier: Paulownia)

- Die Terrasse auf der Südseite mit 72 Sitzplätzen an Tischen

- Sitzen im überdachten Eingangsbereich mit Briefkastenanlage, Wasserzapfstelle;

- 175 m2 Pflanzflächen im Eingangsbereich mit Rosen verschiedener Farben und Düfte

- 25 m2 Hochbeete zu Therapiezwecken mit Blumen- und Kräutergarten
- Sehen- Fühlen- Riechen- Schmecken

- Rundwanderweg, große Runde mit Naschmöglichkeiten hochstämmige Beeren, grüner Laubengang und kleine Runde um einen Teich mit Wasserkaskade;

- Sitz- und Ruhebereiche im Schatten und in der Sonne;

- Abgrenzung des Grundstücks mit Zaun und Hainbuchenhecke;


Projektdaten

Adresse

Soproner Straße 1
99427 Weimar

Planungsbüro

VIERQUADRAT ARCHITEKTEN, Weimar

Bauherr

gewerblich

Fertigstellung

2004

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 25.09.2010. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro VIERQUADRAT ARCHITEKTEN, Weimar auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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