Neubau Funktionsgebäude und Sanierung Klosterruine Stadtroda
Projektbeschreibung
Baudenkmal der Ruine des Zisterzienserinnenklosters in Stadtroda
Der inflationär benutzte Begriff des „genius loci“ darf an dieser Stelle aufrecht und seinem Wortsinn entsprechend erhaben stehen.
Nachdem die Sanierung der Ruine des Zisterzienserinnenklosters in der Innenstadt Stadtrodas abgeschlossen war, bliebt die Notwendigkeit eines Funktionsgebäudes für die Umkleide und sanitäre Anlagen, da der Innenraum der Ruine seit Jahren als Veranstaltungsort für ein breites Spektrum von kulturellen Veranstaltungen genutzt wird und dafür die Nutzungsbedingungen optimiert werden sollten. Das Grundstück ließ eigentlich keinen Spielraum für diese Anforderungen: Sehr schmal, unmittelbare Grenzbebauung an beiden Seiten, rückwärtig die unverbaubare Rodaaue.
Mit der nicht neuen aber nachgewiesenen Weisheit „Das-Problem-zum-Thema-machen“, entstand aus der Enge ein mutiger Gedanke und durch das Engagement der Baukulturverantwortlichen und engagierten Stadtverwaltung dem auch Taten folgten. Die ruinöse und zum Teil stark fragmentierte Oberfläche der nur in 1,5 m Abstand befindlichen Klosterruine „spiegelt“ sich in einer Cortenstahlhaut, die ebenso wie Ihr gegenüber von der Patina der Oberfläche lebt, von den Spuren von Witterung und Jahreszeiten, von Licht und Schatten und von mathematisch nicht definierbaren jedoch realen Geometrien.
Im Erdgeschoss auch für ältere und gehandicapte Zuschauer und Besucher ebenerdig zu erreichen, verschwindet das Gebäude in der umlaufenden leicht abgetreppten Natursteinmauer, um im Obergeschoss in seiner Kantigkeit hervorzutreten. Fenster sucht man zunächst vergebens, da sie sich hinter einer Stahllamelle aus verzinktem Blech umlaufend erstrecken und das Gebäude in der Horizontalen gliedern.
Einzig der „Ausguck“ im Inneren, in die Sitzflächen der Umkleiden integriert und außen als „Vordachfunktion“ des unteren Eingangs dienend, ist bis zum Straßenraum durch das Tympanon sichtbar und ermöglicht einen Durchblick bis hin zur Rodaaue.
Projektdaten
Adresse
Klosterstraße zwischen 51 und 53
07646 Stadtroda
Planungsbüro
Bauhütte Volkenroda, Architekt Bernward Paulick, Körner
Bauherr
Stadt Stadtroda
Fertigstellung
September 2011
Nutzfläche
1600 m2
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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 15.05.2012. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Bauhütte Volkenroda, Architekt Bernward Paulick, Körner auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.