Sicherung & Teilinstandsetzung, Schloss Reinhardsbrunn · Friedrichroda
13 Projektbilder
-
Detailaufnahme Fassade Nordost -
Enthüllung des gesicherten und restaurierten Giebelkreuzes -
Südansicht, Bild: Alexander Pfohl -
Musterachse der Lichtdecke, Bild: Alexander Pfohl -
Farbenspiel bei Sonnenschein, Bild: Alexander Pfohl -
Andeutung einer verlorenen Wappenscheibe -
Blick durch die Kapelle zur Vorkapelle und Herzogsloge, Bild: Alexander Pfohl -
Neu gefasste Kuppel der Apsis, auf der Basis restauratorischer Befunde, Bild: Alexander Pfohl -
Doppelbogen-Portal der Vorkapelle zum Kirchenraum, Bild: Alexander Pfohl -
Vorkapelle mit Abbildern historischer Einbauelemente, Bild: Alexander Pfohl -
Raumfolge im Bereich der Herzogsloge, Bild: Alexander Pfohl -
Restaurierte Fassung im Vorraum der Herzogsloge, Bild: Alexander Pfohl -
Blick in die Kapelle aus der Herzogsloge, Bild: Alexander Pfohl
Projektbeschreibung
Im Rahmen der baulichen, nutzungsneutralen Sicherung des Schlosses mit Nebengelässen und Parkmauer wurden wir mit der weiterführenden Wiederherstellung der Kapelle als Musterraum beauftragt. Das historische Gotteshaus, das als Ersatzneubau für eine barocke Kapelle zwischen 1857 und 1874 entstanden war, bietet sich dafür besonders gut an, da es durch seine Lage am östlichen Ende des Gesamtkomplexes und einen direkten Zugang von außen unabhängig von den anderen Gebäudeteilen funktionieren kann. Außerdem steht für den großen, ehemals sakralen Hallenraum kaum eine andere Nutzung im Raum als für Versammlungen und Events verschiedenster Art, wodurch die Instandsetzung auch ohne ein vorliegendes Nutzungskonzept für die Gesamtanlage erfolgen konnte. Mit einbezogen wurde dabei der direkte Anschlussbereich der westlich angrenzenden Kirchgalerie, da dieser ursprünglich räumlich und funktional eng mit der Kapelle verbunden war. Darin befanden sich wichtige Vor- und Nebenräume wie die Vorkapelle, in der die Grabtafeln der Thüringer Landgrafen wie eine Art Ahnengalerie aufgestellt waren, die Herzogsloge zum Aufenthalt des Hofstaats während der Gottesdienste sowie verbindende Treppenhäuser zur Erschließung der verschiedenen Ebenen. Diese Räumlichkeiten waren bei früheren Umbauten stark umstrukturiert und überformt worden, sodass die Zugehörigkeit zur Schlosskapelle kaum mehr erkennbar war und mit der Sanierung wiederhergestellt werden sollte.
In enger Abstimmung mit der Bauherrschaft sowie dem Landesdenkmalamt erarbeiteten wir auf der Basis überkommener, zu einem großen Teil ausgebauter Bauteile sowie historischer Pläne und Fotografien verschiedene Konzepte zur Wiederherstellung der Schlosskapelle. Der gesamte Planungs- und Ausführungsprozess war stark durch Bemusterungen von Beispielachsen und Einzelementen geprägt, um immer wieder mögliche Ansätze und Ausführungsvarianten gegeneinander abzuwägen -- die Bewertung erfolgte stets im Abgleich mit dem historischen Bestand. Um zunächst die Außenhülle als intakten Raumabschluss wiederherzustellen, begannen wir mit dem Dach und der darunter befindlichen Kassettendecke sowie mit Musterfenstern und der restauratorischen Aufbereitung der Eingangstür. Unter Einbindung der Fachplaner für Haustechnik wurde während der baulichen Umsetzung dieses ersten Abschnittes der Innenausbau vorbereitet. Neben der Integration einer Temperierung zur Verbessung des Substanzerhaltes und der Ausstattung mit Veranstaltungstechnik lag ein besonderes Augenmerk auf den restauratorischen Techniken im Umgang mit den verbliebenen historischen Bau- und Ausstattungselementen -- dazu zählten beispielsweise die hochwertigen Stuckmarmor-Pilaster und Originalbauteile der Deckenkonstruktion, die gesichert, aufgearbeitet und zum Teil ergänzt wurden. Historische Putze mit originalen Farbfassungen wurden, soweit wie möglich, in situ gesichert und auch die ausgebauten Bodenplatten wurden gereinigt, sortiert und für den Wiedereinbau vorbereitet -- konservierte Elemente wie diese dienten als wichtige Anhaltspunkte für die Rekonstruktion der Raumgestaltung.
Die Kapelle selbst wurde zum Tag des Offenen Denkmals 2025 fertiggestellt und erstmalig im Rahmen verschiedener Veranstaltungen für Besucher geöffnet. Aktuell erfolgen noch Sicherungsarbeiten im Anschlussbereich und einigen Nebenräumen, deren Fertigstellung und Innutzungnahme in den kommenden Monaten sukzessive folgen wird.
Projektdaten
Adresse
Reinhardsbrunn 2
99894 Friedrichroda
Planungsbüros
Architekturbüro Alexander Pfohl BDA, Weimar
Architektur + Denkmalpflege Dr. Anja Löffler, Gera
Bauherr
Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr
Fertigstellung
September 2025
Nutzfläche
583 m2
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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 26.09.2025. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Architekturbüro Alexander Pfohl BDA, Weimar auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.