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Modernisierung / Erweiterung Bundessozialgericht Kassel

Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH, Weimar

Projektbeschreibung

Ziel der Baumaßnahme war es, den Dienstsitz des Bundessozialgerichtes in Kassel durch funktionelle Neuordnung, Erweiterung, architektonische Überarbeitung, Sanierung der Bausubstanz und komplette Erneuerung der Infrastruktur entsprechend den Anforderungen eines obersten Gerichtshofes des Bundes zu modernisieren. Dabei war der Außenraum in die Gestaltung einzubeziehen und Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Das Bundessozialgericht besteht seit 1954 und hat seit diesem Datum seinen Sitz in den 1936 - 1938 errichteten Gebäuden am Graf-Bernadotte-Platz. Von der Magistrale Wilhelmshöher Allee ist das Gebäude über eine große öffentliche Grünfläche sofort im Blickfeld. Die 5-geschossige, vierflügelige Gebäudeanlage mit angehängtem Nord-Westflügel, 5 geschossigem Erweiterungsbau und weiteren Einzelgebäuden im Südwesten wirkt als eigenständiger solitärer Komplex. Auf Grund funktionaler Anforderungen und in Anbetracht des Denkmalschutzes wurde ein Teil des notwendigen Raumprogramms aus dem Altbau herausgelöst und als separater Baukörper im Innenhof des Gebäudekomplexes konzipiert. Unabhängig von den politischen Intentionen der Erbauer kann man dem Gebäude gestalterische Qualität bescheinigen, die es zu bewahren galt. Den vorhandenen Zeitschichten wurde eine neue, eigenständige, klar ablesbare Schicht hinzugefügt. Architektur und Landschaftsarchitektur bilden eine Einheit. Die Neugestaltung bezieht die vorhandenen Qualitäten ein, so z.B. die Symmetrie und Axialität der Anlage, die Blickbeziehungen, die großzügigen Wiesenflächen und den Baumbestand. Dem neuen Eingang an der Südseite wurde ein repräsentativer Freiraum zugeordnet. Die wichtigen Blickbeziehungen von der Wilhelmshöher Allee und vom Graf-Bernadotte-Platz auf das Gebäude werden gestärkt. Der Erweiterungsneubau mit den neuen Verhandlungssälen stellt durch seine organische, freie Form einen Kontrast zur harten 30er Jahre - Architektur des Altbaus dar. Er symbolisiert eine neue Zeit mit freien Gedanken im Gegensatz zur axial-symmetrischen und quadratischen Grundform des Bestandsgebäudes. Der schatullenartige Grundkörper des Neubaus gründet sich auf einem schmalen Fuß und kragt über der organisch gestalteten Freifläche „schwebend“ aus. Ein gläserner Ring umschließt den inneren, eher introvertierten Körper, und beherbergt Foyer, Besprechungsräume und Verbindungsgang. Er lässt kontrollierte Ausblicke in den Innenhof zu. Eine Verbindung zum Altbau stellen 2 Glasbrücken her, die gleichzeitig die Fluchtwegsituation entsprechend HBO gewährleisten. Der Einsatz von robusten Materialien, kompletter 3-fach-Verglasungen am Bestandsgebäude und Neubau, sowie Photovoltaik, tageslichtabhängige Lichtsteuerung, Wärmetauschern und Einzelraumregelung gewährleist ein hohes Maß an Nachhaltigkeit.

Projektdaten

Adresse

Graf-Bernadotte-Platz 5
34119 Kassel

Planungsbüros

Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH, Weimar
Hartmann + Helm Planungsgesellschaft mbH, Weimar
DANE Landschaftsarchitektur, Weimar

Bauherr

BRD, vertreten durch Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

Fertigstellung

Dezember 2011

Nutzfläche

10427 m2

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Zugeordnete Schlagworte und Sammlungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am: 17.06.2020. Alle Angaben auf dieser Seite werden durch das Büro Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH, Weimar auf freiwilliger Basis verwaltet. Das Büro ist für den Inhalt dieser Seite selbst verantwortlich. Die Angaben werden von der Architektenkammer Thüringen nicht geprüft.

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