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Arbeit der Stiftung Baukultur und Fortbildung im Fokus

Vertreterinnen und Vertreter tagten am 15. Oktober 2021 in Weimar

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Dem langjährigen Präsidenten der Stiftung Baukultur Thüringen, Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann, dankte Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt im Namen der Architektenkammer herzlich für sein Engagement und die Etablierung der bereits im Jahr 2002 gegründeten Stiftung. Auf dem Bild (v.l.): Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt, Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann und Heike Roos, Bild: Architektenkammer Thüringen

Zu ihrer ersten regulären Sitzung in diesem Jahr trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Architektenkammer Thüringen erstmals seit dem November 2019 wieder in Präsenz. Im Seminargebäude des Gebäudeensembles Weimarhalle war der von vielen vermisste persönliche Austausch wieder möglich.

Wie üblich startete die Sitzung mit dem Bericht des Präsidenten zum Geschäftsjahr 2021 – dem Jahr des 30-jährigen Bestehens der Architektenkammer Thüringen. Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt drückte sein Bedauern darüber aus, dass das Sommerfest zum Kammerjubiläum auf dem Petersberg infolge des Infektionsgeschehens notgedrungen entfallen musste. Dennoch konnten einige der eingeplanten Vorhaben umgesetzt werden: Beispielsweise wurde das neue Format Salongespräch eingeführt – zum Kammergeburtstag am 27. April 2021 als Videokonferenz mit dem Thema Mein Aufbruch in das Berufs- und Kammerleben. Auch gelang es, für Mitglieder Fachführungen über die BUGA 2021 in Erfurt anzubieten, die auf sehr große Nachfrage stießen. Sehr erfreulich war zudem, dass der Tag der Architektur wieder wie gewohnt stattfinden konnte: Vor-Ort-Besichtigungen waren an fast allen der 72 teilnehmenden Objekte möglich; ein anlässlich des Kammerjubiläums angefertigter Videoclip weckte in den Sozialen Medien Interesse und machte Lust auf einen Besuch der Bauwerke.

Weiter informierte der Kammerpräsident zu aktuellen Projekten und Vorhaben der Stiftung Baukultur Thüringen. Konkret benannte er den Thüringer Staatspreis für Baukultur 2020/21, die Plattform Wohndebatte und die neu initiierte Holzbauallianz Woodland. Er bekräftigte, dass die Stiftung als neutraler Vermittler zwischen den Akteuren auftritt und ein wichtiger Multiplikator der berufspolitischen Interessen ist. „Der erreichte Stand kann sich sehen lassen“, sagte Schmidt. Und dieser sei vor allem ein Verdienst des Stiftungsteams unter Führung von Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann, der sein Amt als Stiftungspräsident in diesem Jahr aus persönlichen Gründen aufgeben musste.

Für 2022 sind weitere Projekte im Rahmen der Netzwerkarbeit angedacht: Neben der Fortführung der Plattform Wohndebatte rücke vor allem die Förderung einer nachhaltigen Daseinsfürsorge in den ländlichen Räumen Thüringens in den Fokus, erklärte Schmidt.

Vorstandsmitglied Prof. Dr.-Ing. Reinhold Zemke benannte als mögliche thematische Schwerpunkte der Plattform Wohndebatte die Innenstadtentwicklung und das Bauen im Bestand sowie die Entwicklung ansprechender Typologien für den verdichteten Einfamilienhausbau. Bei der Förderung einer nachhaltigen Daseinsfürsorge in den ländlichen Räumen komme neben der Digitalisierung auch der interkommunalen Planung eine bedeutende Rolle zu.

Das höchste Gremium der berufsständischen Selbstverwaltung beschloss, die Finanzierung der Projekte mit 40.000 Euro zu unterstützen und verabschiedete den Haushaltsplan 2022 in der vorgelegten Fassung. Die Vertreterversammlung entlastete zudem den Kammervorstand für das Haushaltsjahr 2020 und bewilligte den Nachtragshaushalt für das Jahr 2021.

Der Fortbildung war ein weiterer Tagesordnungspunkt gewidmet. Vorstandsmitglied Klaus Sorger berichtete einleitend zum Stand der Fortbildungskontrolle. Um das Angebot für Mitglieder attraktiv zu halten, warb er dafür, etwaige Ideen und Bedarfe zu kommunizieren: Die Kammer-Geschäftsstelle würde sich jederzeit über Anregungen freuen. Aus dem Kreis der Vertreterinnen und Vertreter stellte daraufhin Josephine Facius ihre Sichtweise auf die geltende Fortbildungsordnung dar. Eine lebendige Diskussion um Befreiungstatbestände und den Fortbildungsumfang war die Folge. Vergleichende Betrachtungen zu den anderen Landesarchitektenkammern haben größere Unterschiede ergeben, wobei die Thüringer Kammer mit jährlich 24 zu leistenden Fortbildungsstunden à 45 Minuten (also 18 vollen Stunden) bundesweit den höchsten Umfang einfordert.

In diesem Kontext teilte Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt mit, dass auf Bundesebene aktuell eine Musterordnung in der Diskussion ist, um bestehende Regelungen zu vereinheitlichen. Er sei zuversichtlich, dass beim Fortbildungsumfang ein länderübergreifend einheitlicher und der Höhe nach angemessener Maßstab gefunden werde. Die Vertreterinnen und Vertreter verständigten sich daraufhin, eine Arbeitsgruppe zu gründen, um Anforderungen an die Fortbildung zu reflektieren und Anliegen zu bündeln.

Kurzberichte zu den Arbeitsschwerpunkten der bestehenden Ausschüsse und Arbeitsgruppen ergänzten den Tag. Für den Ausschuss Satzung und Recht sprach Marco Schlothauer, für den Haushaltsausschuss Frank Sieber. Der Eintragungsausschuss wurde durch RA Stefan Swierczyna vertreten, der Ehrenausschuss von Ines M. Jauck. Einblicke in die AG Junge Planende Thüringen gaben die Initiatoren Sarah Schmidt und Matthias Malicki. Michael Hardt berichtete schließlich zu den ersten Zusammenkünften der AG Klima, Energie und Nachhaltigkeit sowie zum Mentoringprogramm Newcomer treffen Oldkammer.

Daran anknüpfend präsentierte Heike Roos Arbeitsschwerpunkte des Vorstands in der laufenden Legislatur. Unter der  Überschrift Kammerperspektiven informierte sie insbesondere, welche Anregungen aus dem World Café und den daraus resultierenden Themen Architektenkammer Thüringen 2030, Umweltfreundliches Bauen, Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliedergewinnung aufgegriffen wurden und wie der Stand bei ausgewählten Vorhaben ist.

Um diesen Themen, der Berufspolitik und fachbezogenen Anliegen mehr Aufmerksamkeit zu widmen, ist eine Sondersitzung im Vorfeld des Sommerfests am 7. Juli 2022 vorgesehen. Zu ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr kommt die Vertreterversammlung voraussichtlich am 29. April 2022 zusammen.

br

Protokoll der Vertreterversammlung:
https://architekten-thueringen.de/meine-akt/vv/
(passwortgeschützter Mitgliederbereich)

veröffentlicht am 22.11.2021 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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