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Architektur baut Zukunft

Zum Tag der Architektur war Baukultur wieder vor Ort erlebbar

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Blick in das Strohballenhaus Weimar (Z·Architektur GbR), Bild: Thomas Müller, Weimar

Vielfältige Einblicke und seltene Entdeckungen ermöglichte der Tag der Architektur am 25. und 26. Juni. Das breit gefächerte Angebot rief ein großes Echo hervor: Bei Sommerwetter und hohen Temperaturen nutzten thüringenweit rund 4500 Interessierte die Gelegenheit, um neue und modernisierte Bauwerke und Freianlagen in 28 Städten und Gemeinden zu besichtigen und mit den Planenden ins Gespräch zu kommen. Wählen konnten die Architekturfans aus insgesamt 54 Bauwerken, die qualitätvolle Lösungen für aktuelle Herausforderungen aufzeigen und zum Nachahmen anregen.

Ganz vorn mit dabei: das mit einer Anerkennung beim Architekturpreis 2022 der Architektenkammer Thüringen prämierte Strohballenhaus in Weimar vom Planungsbüro Z· Architektur. Eine Besonderheit: Die Strohballen wurden ohne eine zusätzliche Holzkonstruktion lasttragend verbaut. Mit seiner nachhaltigen und ökologischen Bauweise überzeugte es offensichtlich nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum: „Unser Strohhaus war an den zwei Tagen voll“, berichtet Hausherr Florian Hoppe. Seiner Einschätzung nach kamen zu den beiden angebotenen Führungen allein etwa 400 Gäste.

„Architektur baut Zukunft“ lautete das passende Motto in diesem Jahr. „Der Tag der Architektur ist ein Spiegelbild gegenwärtiger Aufgaben und ihrer gestalterischen Lösungen“, erklärte der Präsident der Architektenkammer Thüringen Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt im Vorfeld der Veranstaltung. Die großen Fragen des gesellschaftlichen Strukturwandels beträfen vor allem die Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen: „Sie planen für die kommenden Generationen, setzen sich mit Kreativität und Leidenschaft für die Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen ein.“ Denn Wandel bedürfe immer der Gestaltung.

Dass die Zukunft auch verstärkt im Bestand liegt, davon konnte man sich an vielen Orten überzeugen. Als ein Publikumsmagnet erwies sich dabei das von hks architekten sanierte ehemalige Heizwerk in Erfurt, das nicht nur mit seinem pluralen Mix aus Kultur- und Veranstaltungsflächen, Gastronomie und modernen Arbeitswelten in historischem Gemäuer überzeugt, mit rund 330 Besucher*innen.

Weitere gelungene Beispiele für den Erhalt wertvoller Bausubstanz lieferten die umgebaute Niedermühle in Kapellendorf vom Architekturbüro Martin Dittmann, die rund 300 Interessierte begeisterte, sowie die Objekte Vierseitenhof (mit 250 Besucher*innen) und Wohngut (mit 100 Besucher*innen) in Neudietendorf, beide von Carsten Eichholz architektur + energie.

In Nordthüringen wollten genau 209 Interessierte das Humboldt-Gymnasium in Nordhausen besichtigen. „Bei den zehn Gebäudeführungen konnten sie auch in Bereiche Einblick erhalten, welche sonst für Außenstehende nicht zugänglich sind – beispielsweise Fachkabinette und Vorbereitungsräume“, schildert Christian Strauß vom Büro Strauss Architekten (zusammen mit Casparius Architekten & Ingenieure sowie Kraushaar Lieske Freiraumplanung). Der Architekt ergänzt: „Wir waren über das große Interesse sehr überrascht.“

Neben vielen weiteren Schulen und Kindertagesstätten waren auch wieder zahlreiche Einfamilienhäuser und Wohngebäude zu entdecken. In Nordhausen entstand auf einer innerstädtischen Lücke das energetisch optimierte Mehrfamilienhaus „GreenOne“, dessen Fassaden durch vertikale Pflanzebenen begrünt werden (Architekturbüro Dr. Michael Flagmeyer, LA21 Landschaftsarchitektur, arko bauplanung).

„Es hat richtig Spaß gemacht,“ zieht Stefan Hack vom Berliner Büro geskes.hack Landschaftsarchitekten sein Resümee. Mit der Nördlichen Geraaue in Erfurt konnte er eines der beiden mit dem Architekturpreis 2022 der Architektenkammer Thüringen ausgezeichneten Objekte präsentieren. „Herzlichen Dank für den informativen, anschaulichen Spaziergang“, schrieb einer der etwa 25 an der Führung Teilnehmenden im Nachgang. Die Geraaue sei ein „exzellenter Landschafts- und Erholungspark mit abwechslungsreichem Grün, Spiel-, Tobe- und Ruheplätzen – ein landschaftliches Juwel von 4,5 Kilometern Länge, das ganz viele Erfurter zu lieben und zu schätzen wissen.“

„Es war ein sehr gelungenes Wochenende mit zahlreichen Architekturinteressierten und erfreulichem Feedback.“ – Rückmeldungen wie diese erreichten uns abermals aus vielen Orten. Für eine positive Wahrnehmung sorgte erneut auch die gute Resonanz in den Medien. Neben den Tageszeitungen berichteten auch Nachrichtenagenturen und -portale sowie Radiostationen und Fernsehsender über das Architekturfestival. Ein lebendiger Austausch entstand zudem in den sozialen Medien: Einige der beteiligten Architekturbüros, Kommunen wie auch Teilnehmende vor Ort informierten individuell über die Objekt-Präsentationen und vernetzten sich mit der Architektenkammer Thüringen, die die Beiträge weiterverbreitete.

Der Tag der Architektur war für viele nicht nur eine gelungene und erkenntnisreiche, sondern auch eine intensive Veranstaltung. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für das Engagement herzlich gedankt. Wir freuen uns bereits auf die 29. Ausgabe im kommenden Jahr, wie immer am letzten Juni-Wochenende.

br

Rückblick in Bildern:
https://architekten-thueringen.de/tda/tda2022/

Videoclips zum Architekturpreis 2022 :
https://architekten-thueringen.de/tda/

veröffentlicht am 15.07.2022 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Tag der Architektur

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