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Deutscher Städtebaupreis 2016

Auszeichnung für „Neue Mitte Hallstadt – Neubau Marktscheune“ von Schettler Architekten, Weimar

Am 15. September verlieh die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) im Beethovensaal des Hannover Congress Centrums den Deutschen Städtebaupreis 2016. Mit dem Preis ausgezeichnet wurde das Projekt „Wohnanlage wagnisART“ in München von der Arge bogevischs buero architekten & stadtplaner GmbH und SHAG Schindler Hable Architekten GbR in Zusammenarbeit mit der Arge bauchplan auböck/kárász und dem Bauherren Wohnbaugenossenschaft wagnis eG.

Der Sonderpreis, der der Akzentuierung besonders dringlicher Anwendungsfelder im Städtebau und in der Stadtplanung dient und in diesem Jahr unter dem Motto „Soziale Impulse durch Städtebau“ stand, ging an das Projekt „Grandhotel Cosmopolis“ in Augsburg von A-Architekt in Zusammenarbeit mit dem Grandhotel-Cosmopolis e.V. und dem Bauherr Diakonisches Werk Augsburg e.V.

Die interdisziplinär zusammengesetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Martin zur Nedden sprach zudem fünf Projekten (davon eines im Sonderpreis) eine Auszeichnung aus. Acht Projekte (davon drei im Sonderpreis) erhielten eine Belobigung. Insgesamt wurden zum diesjährigen Wettbewerb für den Städtebaupreis 79 Projekte und zum Sonderpreis 44 Projekte eingereicht.

Eine der Auszeichnungen zum Deutschen Städtebaupreis 2016 erhielt das Projekt „Neue Mitte Hallstadt – Neubau Marktscheune“ von Schettler Architekten aus Weimar (LPH 1–2 Schettler & Wittenberg Architekten, LPH 3–9 Schettler Architekten für Schettler & Wittenberg Architekten), in Zusammenarbeit mit der plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt, sowie dem Büro quaas-stadtplaner, Weimar. Bauherrin ist die Stadt Hallstadt.

Aus der Jury-Beurteilung zum Projekt „Neue Mitte Hallstadt – Neubau Marktscheune“:
Auf einfühlsame und kluge Art wurde der historische und für Hallstadt prägende Typus eines großen Wirtschaftsgebäudes mit hohem Dach aufgegriffen und neu interpretiert. So vereint die Marktscheune eine öffentliche und kostenfrei nutzbare Tiefgarage im Untergeschoss, einen 800 qm großen, an einen regionalen Betreiber verpachteten Supermarkt mit Bäcker im Erdgeschoss sowie einen multifunktional nutzbaren „Kulturboden“ unter dem hohen Dach. Dieser neue Veranstaltungsort wird von einem privaten Unternehmen betrieben und erfreut sich vielfältiger Nutzungen mit regionaler Ausstrahlung, die von Kino und Musik bis zu Hochzeiten reichen.
Das markante Gebäude mit einer vertikal gegliederten, monochromen Keramikoberfläche, die sich über die gesamte Fassade und das Dach erstreckt, setzt ein deutliches Zeichen im Stadtbild. Zugleich fügt sich die Marktscheune auf Grund ihrer präzise gewählten Lage, ihrer angemessenen Kubatur und klaren Gliederung in die über Jahrhunderte gewachsene Bau- und Raumstruktur von Hallstadt ein. Die sorgfältig gestalteten Freiräume, Oberflächen und Ausstattungselemente des Areals bis hin zu den Ein- und Ausfahrten der Tiefgarage integrieren sehr selbstverständlich die benachbarten Grundstücke und Baulichkeiten. Die Ansiedlung eines neuen Kindergartens unter Nutzung eines Baudenkmals oder die Entwicklung eines neuen Wohnprojektes auf einem weiteren, noch leer stehenden Areal des großen Stadtquartiers bezeugen, dass die Marktscheune nachhaltige städtebaulich Impulse setzt und die Mitte von Hallstadt auf neue Weise prägt. Die Jury würdigt die exzellente, dem historischen Kontext angemessene Planungs- und Baukultur für die Neue Mitte Hallstadt in Verbindung mit einem vorbildlichen und zukunftsfähigen Beitrag zur Stärkung des Gemeinwesens.

Über den Preis:
Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Deutsche Städtebaupreis hat die Förderung einer zukunftsweisenden Planungs- und Stadtbaukultur zum Ziel. Es werden in der Bundesrepublik Deutschland realisierte städtebauliche Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur sowie zur räumlichen Entwicklung im städtischen und ländlichen Kontext auszeichnen. Dabei sollen die Projekte in herausragender Weise den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raumes, dem sparsamen Ressourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege.

Die Ergebnisse und Impressionen der Preisverleihung sind unter www.dasl.de veröffentlicht. Informationen zu allen Preisträgern liefert zudem die Website www.staedtebaupreis.de .

veröffentlicht am 27.09.2016 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Verfahren / Auszeichnungen / Preise: Ergebnisse

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