Durchgehend positive Resonanz auf tag der architektouren
Zum 15. Mal in Folge luden Thüringens Architekten, Stadtplaner, Landschafts- und Innenarchitekten ein, auf „architektour“ zu gehen.
„Ein voller Erfolg für Ihre Berufsgruppe“ – die Reaktion eines beteiligten Bauherren auf das architektouren-Wochenende fällt eindeutig aus. Und in der Tat: Mit rund 7000 Besuchern erfuhr der tag der architektouren zum wiederholten Male erfreulich hohen Zuspruch. Ungeachtet der geringeren Anzahl an teilnehmenden Objekten oder den insgesamt kürzer ausgefallenen Öffnungszeiten ist das Interesse an zeitgemäßer Architektur ungebrochen. Die Nachfrage war teils derart hoch, dass dem einen oder anderen Architekten, respektive Bauherren, nach zwei Tagen Führung die Stimme versagte. Selbst lange Wartezeiten und überfüllte Räume wurden von den Besuchern bereitwillig in Kauf genommen.
Erneut zogen Einfamilienhäuser, Appartements und Wohnanlagen besonders in den Bann. Den gastgebenden Bauherren, welche vielerorts ihre Gäste umsichtig mit Getränken versorgten, gilt der besondere Dank. In zahlreichen Einzelgesprächen konnten sie gemeinsam mit den Architekten die Ideen und Vorzüge der umgesetzten Bauvorhaben erläutern. Detaillierte Fragen zu Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Technik zeugen vom hohen Fachinteresse der Besucher.
Neben einer Firmenzentrale in Leinefelde-Worbis, entworfen vom Architekturbüro Ottmar Stadermann, erwies sich der Gewinner des diesjährigen architektourpreis, das „Haus zur Rose“ von dma deckert mester architekten, als Publikumsmagnet. Knapp 800 Neugierige drängten sich an nur zwei Tagen durch das kleine Wohnhaus in der Pergamentergasse in Erfurt.
Auf unerwartet großen Anklang stieß ein von der Kammergruppe Erfurt in der Landeshauptstadt angebotener Spaziergang zu sechs Objekten: Gut 120 Menschen fanden sich am Samstag gegen 13 Uhr vor dem „Radhaus“ am Willy-Brandt-Platz ein, um am dreistündigen Rundgang teilzunehmen. 2010 wird zu prüfen sein, wie sich ähnliche Angebote realisieren lassen, damit der vorhandenen Nachfrage entsprochen werden kann.
Publikumszuwachs verzeichnete das zum zweiten Mal angebotene Preview der Kammergruppe Weimar im Vorfeld des architektouren-Wochenendes. Unter der gelungenen Besetzung eines öffentlichen Raums – der Schlosshofzufahrt des Residenzschlosses – und unter Beteiligung der Bauherren präsentierten Weimarer Architekten vor rund 40 Gästen vorab die von ihnen realisierten Bauwerke im Freistaat.
Die Ausstellung „Neue Architektur in Thüringen“ im Erfurter Krönbacken sahen 4337 Besucher. Allein zur Vernissage, in deren Rahmen der architektourpreis vergeben wurde, kamen 180 geladene Gäste.
Dass interessierte Öffentlichkeit und Fachjury in ihrem Votum der Bauwerke nicht all zu weit auseinander liegen, beweist das Wahlergebnis zum diesjährigen Leserpreis der Thüringer Allgemeinen. Gewinner ist das Architekturbüro AING aus Nordhausen mit den Werkshäusern am See, die vom Preisgericht der AKT bereits im Rahmen des architektourpreis eine Anerkennung erhielten. Den zweiten Platz belegt die neue Omnibushaltestelle in Hausen des Architekturbüros Ottmar Stadermann. Als Dritter wurde die Heinz-Sielmann-Schule in Hassleben ausgezeichnet, entworfen vom Architekturbüro Dieter Schulz. Mit gut 5000 gezählten Stimmen war die Beteiligung am Leserpreis fast drei Mal so hoch wie 2008.
Dank der beiden in diesem Jahr vergebenen Preise zählt der Pressespiegel zum tag der architektouren deutlich mehr als 100 Artikel. Hervorzuheben ist die Berichterstattung im MDR Thüringen Journal: In der letzten Juni-Woche stellte der Sender von Montag bis Freitag fünf ausgewählte Objekte in längeren Beiträgen vor und ließ sowohl Nutzer als auch Architekten zu Wort kommen.
Impressionen vom "architektouren-Wochenende" 2009: http://architekten-thueringen.de/architektouren/tda2009/
Björn Radermacher