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Frischer Wind für weitere Landesgartenschauen

Rückblick auf den 19. Neujahrsempfang der grünen Verbände in Thüringen

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Jens Heger, Präsident des FGL Hessen-Thüringen, Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im TMIL, Werner Alkewitz, Vorsitzender bdla Thüringen, sowie Thomas Bleicher, DGGL-Vorsitzender in Thüringen (v. l.)., Bild: Maik Schuck

2024 und 2028: Das waren vielleicht die bemerkenswertesten Zahlen an diesem Abend. Denn es scheint, als blickt man in Thüringen in Sachen „Landesgartenschau“ durchaus positiv in die Zukunft. Über die Großveranstaltung 2024 wird das Thüringer Kabinett wohl in wenigen Wochen bereits entscheiden, der andere Termin soll dann ebenso zügig auf den Tisch. Die rot-rot-grüne Landesregierung hält Gartenschauen für Motoren der Stadtentwicklung und will daran festhalten.

Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, sprach bei seinem Grußwort auf dem 19. Neujahrsempfang der grünen Verbände in Thüringen mehrfach voller Stolz über die Chancen für die ländliche und städtische Entwicklung. „Landes- und Bundesgartenschauen oder Internationale Bauausstellungen sind einmalige Instrumente, konzentrieren sie innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes hochkomplexe, vor allem städtebauliche Projekte für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Sie sind im Ergebnis publikums- und medienwirksam, können aber weit mehr präsentieren als die Örtlichkeit einer Stadt.“ Entsprechend optimistisch blickt er neben den bereits beschlossenen Veranstaltungen 2017 in Apolda und 2021 in Erfurt auf zukünftige Schauen. Selbst das LGS-Jahr 2032 fiel an diesem Abend bereits. „Mit ihrer Hilfe, mit der Hilfe der Stadtverwaltungen, mit der Hilfe derjenigen, die ein Faible für solche Schauen haben, wird es uns gelingen, diese sehr ambitionierten Vorhaben für die nächsten Jahre in Thüringen umzusetzen.“

Rund 150 Gäste kamen diesmal in den Kanonenhof des Deutschen Gartenbaumuseums, wo traditionell der Neujahrsempfang stattfindet. Eingeladen hatten der Landesverband im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur Thüringen (DGGL) sowie der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e.V. (FGL Hessen- Thüringen).

Im Angesicht von Krieg, Flüchtlingskrise und menschlichem Leid wurde der Empfang durchaus persönlich, als Thomas Bleicher, DGGL-Vorsitzender in Thüringen, gleich zu Beginn seiner Rede anmerkte: „Die materiellen und ideellen Belastungen der Kommunen führen zu Einschränkungen in verschiedenen Aufgabenfeldern. Das ist so, aber es ist keine Katastrophe. Ängste sind in unserem Land nicht begründet. Wichtig ist eine gute und möglichst schnelle Integration der vielen durch Krieg vertriebenen Menschen.“ Besonders lobte er die Ankündigung des FGL Hessen-Thüringen, dass seine Mitgliedsbetriebe bereit seien, Flüchtlinge im Unternehmen zu integrieren.

Auch das Thema Landesgartenschau spielte in seiner Begrüßung eine Rolle. Neben der geäußerten Freude über die Durchführung von solchen Großveranstaltungen mahnte Bleicher aber auch an, dass das Instrument Gartenschau dringend einer Generalinventur und Überholung bedürfe. „Der Altersdurchschnitt der Besucher darf nicht zufriedenstellen. Ebenso wenig wie die erreichte Nachhaltigkeit der Investitionen und die regelmäßige Überforderung der Kommunen bei der Unterhaltung der Infrastrukturen.“

Ein strategisches Umdenken forderte auch Werner Alkewitz, Vorsitzender bdla Thüringen, im Vorfeld des Empfangs. „Bei der Auswahl der Städte sollte sicher stärker darauf geachtet werden, ob es in den Städten schon kulturelle Highlights gibt, die man einbinden kann, ohne große Investitionen zu tätigen. Die Haushalte werden nicht größer. Wir müssen also schauen, was ist bereits vorhanden, welche touristischen Ziele sind in der Nähe und was kann mit weniger Finanzmitteln aufgewertet werden“, führte Alkewitz aus.

Jens Haentzschel/br

veröffentlicht am 05.02.2016 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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