Zum Seiteninhalt Logo der Architektenkammer Thüringen

Gespräche mit neu gewählten Oberbürgermeistern, Bürgermeistern und Landräten

Geschäftsstelle, Dipl.-Ing. Architekt Hans-Georg Sallen, Vorsitzender KG 8

Aus Anlass der Neuwahl der Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte in Thüringen und der damit einhergehenden personellen Neubesetzung vieler Positionen hatte der Vorstand in Abstimmung mit der AG Öffentlichkeitsarbeit Ende vergangenen Jahres den Dia-log mit den Amtsinhabern als Bestandteil des Arbeitsprogramms der AKT beschlossen.
Den Auftakt bildete der Termin von Präsident Hartmut Strube mit dem KG-Vorsitzenden Sebastian Großkopf am 25.10.06 beim Oberbürgermeister Knut Kreuch in Gotha.
Es folgten Gespräche des Präsidenten, der amt. Geschäftsführerin und der jeweiligen Vorsitzenden der Kammergruppen mit OB Dr. Albrecht Schröter am 21.02.2007 in Jena, mit OB Stefan Wolf in Weimar am 28.02.2007 und am 21.03.2007 mit OB Andreas Bausewein in Erfurt.
Neben dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch zu regionalen Projekten und Möglichkeiten der Zusammenarbeit vermittelten die Vertreter der Kammer aktuelle Probleme des Berufsstandes, informierten zum Wettbewerbswesen und forderten eine effiziente Bauverwaltung. Als Folgeaktivitäten wird es allerorts einen weiteren Dialog, vor allem zur Stadtentwicklung, geben. Für 2007 sind weitere Termine in Gera, Suhl, Eisenach und bei den Thüringer Landräten vorgesehen.

Gespräch mit dem Jenaer Oberbürgermeister

Am 21.02.2007 fand eine Gesprächsrunde zwischen dem OB der Stadt Jena, Dr. Albrecht Schröter, mit seiner ebenfalls neu gewählten Dezernentin für Stadtentwicklung, Katrin Schwarz, und dem Präsidenten der AKT, Hartmut Strube, der amtierenden Geschäftsführerin, Astrid Oestereich und dem Jenaer Kammergruppenvorsitzenden, Hans-Georg Sallen, statt.

Die Berufung von Frau Schwarz, einer Architektin und erfahrenen Stadtplanerin als Leiterin des Dezernates für Stadtentwicklung in Jena wird von der AKT sehr begrüßt.

Schwerpunkte der Beratung waren die Berufsausbildung der Architekten, die Baugenehmigungsverfahren, die Intensivierung von Architektenwettbewerben und die Stadtentwicklung und Förderung der Baukultur sowie Möglichkeiten einer zukünftigen Zusammenarbeit.

Die Architektenkammer betrachtet ein hohes Niveau der beruflichen Ausbildung der Architekten und auch der Ingenieure als Grundvoraussetzung für eine gute und erfolgreiche Planung der Städte, Landschaften und Gebäude. Im Rahmen der Diskussionen über den Entwurf des Thüringer Architekten- und Ingenieurkammer-Gesetzes fordern wir deshalb von den Politikern, im Interesse des Verbraucher- und Umweltschutzes, eine Entscheidung für eine hohe Ausbildungsqualität und Praxiserfahrung, d.h. entsprechend der Europäischen Berufsanerkennungsrichtlinie eine mindestens vierjährige Regelstudienzeit in der jeweiligen Fachrichtung mit anschließendem mindestens zweijährigem Berufspraktikum als Grundvoraussetzung für die Eintragung in die Architektenliste und damit Bauvorlageberechtigung. Der Oberbürgermeister Dr. Schröter und Frau Schwarz vertreten die gleiche Auffassung.

In letzter Zeit beklagen die Leiter der Bauordnungsämter das Niveau der zur Genehmigung eingereichten Planungen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer Verbesserung der Ausbildungsqualität und der ständigen beruflichen Weiterbildung.

Die Investoren fordern von den Architekten die Verkürzung der Planungs- und Bauzeiten. Deshalb müssen wir auch schnellere und geordnete Genehmigungsverfahren, besonders bei individuellen Bauvorhaben, erwarten. Wichtig ist eine Fachkompetenz der Ansprechstellen bei den Ämtern der Stadt.

Wir begrüßen in diesem Sinne sehr die Absicht, die Verwaltungsstrukturen der Stadt Jena und die Verantwortlichkeiten innerhalb des Dezernates für Stadtentwicklung neu zu ordnen. Die geplante Ausschreibung der Stelle eines Stadtarchitekten, der gleichzeitig Leiter für die Stadtplanung sein soll, kann für die Stadt Jena sehr wichtig und auch für andere Thüringer Städte beispielgebend sein. Wir empfehlen diese leitende Funktion mit einem/er Architekten/in oder Stadtplaner/in zu besetzen, der/die über eine gute Fachausbildung, Fachkenntnis sowie langjährige Berufserfahrung verfügt.

In den letzten Jahren wurden in Jena nur selten Architektenwettbewerbe durchgeführt. Im Jenaer Stadtzentrum gibt es mit dem Eichplatz, dem Inselplatz, dem Engelplatz und weiteren Einzelstandorten noch unbebaute Flächen, für die es sich lohnt, über städtebauliche und objektbezogene Wettbewerbe optimale bauliche Lösungen oder mindestens Lösungsvarianten zu erhalten. Die AKT erklärt die Bereitschaft zur Unterstützung und Beratung bei der Wettbewerbsauschreibung und der Auswahl qualifizierter Architekten und Büros für die Teilnahme an Architektenwettbewerben.

Jena als bedeutender Standort für Wissenschaft und Forschung muss auch seine Stadtentwicklung und die Förderung der Baukultur als Schwerpunkt betrachten. Die von Frau Schwarz angeregte Zielstellung, ein Stadtentwicklungskonzept für die nächsten 15 bis 20 Jahre zu erarbeiten und dafür Ideen zu sammeln, wollen die Jenaer Architekten gern unterstützen. Sie werden im Rahmen ihrer Bauplanungen im Stadtgebiet, im Baukunstbeirat oder in Diskussionen mit Stadträten und Stadtratsfraktionen, Mitarbeitern der Stadtverwaltung, von KIJ und JenaKultur ihre fachlichen Erfahrungen übermitteln.

In einem vorangegangenen Jenaer Architektenstammtisch, an dem auch Herr Dr. Schröter und Frau Schwarz teilnahmen, wurde von ihnen vorgeschlagen, in regelmäßigen Abständen Gespräche über die Perspektiven der Stadtentwicklung in Jena und Umgebung zu führen. Dieses Angebot nehmen wir gern an.

Die Architektenkammer Thüringen dankt dem Jenaer Oberbürgermeister, Dr. Schröter, und seiner Dezernentin, Frau Schwarz, herzlich für die Möglichkeit des offenen Kontaktgesprächs und wünscht ihnen alles Gute und eine erfolgreiche Arbeit für die Stadt Jena.

veröffentlicht am 03.04.2007 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

Diese Seite teilen

Die AKT in den sozialen Netzwerken