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Neujahrsgruß des Präsidenten

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Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen, Bild: J. Konrad Schmidt

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Berufspolitik bedeutet immer wieder das Bohren dicker Bretter. Beharrlichkeit und Augenmaß sind gefragt, wenn es darum geht, angemessene Rahmenbedingungen der Berufsausübung zu sichern. Die überproportionalen Belastungen des Berufsstandes auf alle Baubeteiligten gerechter zu verteilen, ist seit Langem ein Ziel der Bundesarchitektenkammer und hier der Projektgruppe „Architekten- und Ingenieurvertragsrecht“, deren Vorsitz ich im vergangenen Jahr von Wolfgang Riehle übernehmen durfte.

Nach vielen Jahren der Diskussion deuten sich positive Veränderungen beim Architekten- und Ingenieursvertragsrecht an. Das Bundesjustizministerium legte im vergangenen Herbst einen Referentenentwurf für ein Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung vor. Der Entwurf ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer ausgewogeneren Pflichten- und Haftungslage der Baubeteiligten. Nach umfassender Abwägung mit den zuständigen Ministerien, Institutionen und Verbänden wird die Kabinettsvorlage im Februar erwartet. Wir informieren ausführlich zur gegebenen Zeit.

Bedauerlicherweise lässt ein ähnlicher Erfolg auf Landesebene noch auf sich warten. Die Umsetzung des Thüringer Architekten- und Ingenieurkammergesetzes (ThürAIKG) – seit Langem angekündigt und vom Berufsstand erwartet – erlangt voraussichtlich erst im Sommer 2016 Gesetzeskraft. Dass sich die Novellierung von Seiten der Landesregierung derart verzögerte und wir gezwungenermaßen zu Jahresbeginn sehr kurzfristig Stellung beziehen müssen, ist unbefriedigend.

Einen Hoffnungsschimmer am Horizont gibt es in Sachen Stiftung Baukultur Thüringen: Noch im Dezember hat sich der Stiftungsrat neu konstituiert. Darüber hinaus ist es gelungen, der Stiftung eine neue Zielsetzung zu geben. Darüber – wie auch über die Novelle des Thüringer Architekten- und Ingenieurkammergesetzes – wird im neuen Jahr noch zu berichten sein.

2016 feiern wir das 25-jährige Bestehen der Architektenkammer Thüringen. Mit dem Mitteldeutschen Architektentag am 18. oder 19. August wollen wir das runde Jubiläum begehen. Inhaltlich werden wir dabei an die Diskussionen zur Ausstellungsinszenierung „BAU.ART.Thüringen“ aus dem Jahr 2011 anknüpfen. Der Dreiklang der Schau lautete seinerzeit: Positionsbestimmung, Reflexion und Blick nach vorn. Wir werden in das Erfurter Heizwerk zurückkehren und erneut gesellschaftspolitisch bedeutende Fragen stellen: Fragen nach heutigen Sehnsüchten der Menschen, nach zukünftigen Leitbildern von Planung, nach dem Wert von Visionen als Motor für Veränderungen und nach einem zeitgemäßen Selbstverständnis des Berufsstandes. Zu diesem Jahreshöhepunkt lade ich Sie schon heute herzlich ein.

Mit dem „Bautag“ am 24. Mai bitte ich Sie, sich einen weiteren Termin vorzumerken: Gemeinsam mit unseren Partnern des Netzwerks „Gutes Bauen in Thüringen“ möchten wir eine neue Tradition begründen und aktuelle Themen aus der Bau- und Planungspraxis mit hochrangigen Vertretern aus der Politik diskutieren.

Ich bin überzeugt, dass es uns auch weiterhin gelingen wird, auf die aktuellen Herausforderungen zeitgemäße Antworten zu finden. Lassen Sie uns optimistisch in ein engagiertes neues Jahr starten und gemeinsam Überzeugungsarbeit leisten. Ich wünsche uns allen Gesundheit und Kraft sowie ein kollegiales Miteinander.

Ihr
Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt, Architekt BDA
Präsident

veröffentlicht am 01.01.2016 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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