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Spannbetonbauteile im Hochbau der DDR

Seminar

vor Ort in Ettersburg bei Weimar, Schloss Ettersburg Am Schloss 1
20.08.2026, 09:00 Uhr

Veranstalter/in
Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg
Vorgesehen für die Fachrichtung
Architektur
Fortbildungsstunden = für Mitglieder der AKT anrechenbare Fortbildungsstunden
8

Mit dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden ist die Problematik des gefährdeten Spannstahls einer breiteren Öffentlichkeit bewusst geworden. Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sind jedoch nicht nur Brücken mit spannungsrisskorrosionsgefährdetem Spannstahl errichtet wurden sondern auch Bauwerke im Hochbau. Mit der Veröffentlichung der Handlungsanweisung und der Nachrechnungsrichtlinie (beide 2011 vom Bundesbauministerium herausgegeben) liegen umfangreiche Vorgaben zur Bewertung der Gefährdung von Spannungsrisskorrosion für Ingenieurbauwerke vor. Für den Hochbau ist seit März 2025 mit dem Hinweisblatt Hennigsdorfer Spannstahl in Gebäuden eine Einordnung von Spannbetonbauteilen sowie Vorgaben zur Bewertung und Prüfung dieser Bauteile möglich. Doch welche Bauteile wurden in welchen Bauwerken im Hochbau der DDR verwendet und wie kann deren Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit bewertet werden?

Der Vortrag gibt einen strukturierten Überblick über die gängigen Spannbetonbauteile und den dazugehörigen Hochbaukonstruktionen im Fertigteilbau der DDR. Weiterhin wird die Methodik zur Vorgehensweise bei der nachträglichen Bewertung der Tragfähgkeit auf Grundlage von Archivrecherchen und Bauwerksdiagnostik gegeben. Detailliert werden bauzeitliche Planungsgrundlagen und die Aufstellung eines Untersuchungskonzeptes vorgestellt und mit praktischen Beispielen illustriert.

Problematisch hinsichtlich eines Versagens sind Spannbetonbauteile mit nachträglichem Verbund. Bei einem möglichen Spannstahlausfall ist das „Riss vor Bruch“ –Kriterium zu erfüllen, um das Versagen des Tragwerkes rechtzeitig zu erkennen. Im Vortrag werden theoretische Grundlagen und Erfahrungen aus Beispielprojekten dazu vorgestellt.

Belastungsversuche zur Systemidentifikation oder zum Nachweis der Tragsicherheit von Bauteilen bieten Möglichkeiten in der Nachweisführung. Sie helfen Reserven im Material, der Konstruktion und dem System zu erfassen und in der Nachweisführung zu berücksichtigen. Anhand praktischer Beispiele wird die Vorgehensweise und Durchführung von Belastungsversuchen erläutert.

Zielgruppe:

  • Planer, Sachverständige - Architekten und Bauingenieure
  • Auftraggeber, Behörden - Mitarbeiter kommunaler Bauämter
  • Ausführende

Mehr zur Veranstaltung: www.bauhausakademie.de

veröffentlicht am 12.12.2022 von Björn Radermacher

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