„Ungeschönte Aussagen“
Rückblick auf die elfte Thüringer Brandschutz-Werkstatt in Weimar

Text: Klaus Sorger
Am 3. Dezember 2015 fand die elfte Thüringer Brandschutz-Werkstatt im „congress centrum neue weimarhalle“ in Weimar statt. Dieses äußerst erfolgreiche gemeinsame Fortbildungsformat der Architektenkammer Thüringen und der Ingenieurkammer Thüringen wurde in bewährter Form von der Bauhaus-Akademie Schloss Ettersburg vorbereitet und durchgeführt. An der Veranstaltung nahmen rund 250 Besucher teil.
Brandaktuell wurde am Vormittag das Thema „Brandschutztechnische Bewertung von Flüchtlingsunterkünften“ aus Sicht der Obersten Bauaufsicht, des Prüfingenieurs, des Fachplaners für vorbeugenden Brandschutz und der Feuerwehr beleuchtet. Detailliert gingen die Referenten auf die unterschiedlichen Unterbringungsmöglichkeiten wie Wohnformen, Gemeinschaftsunterkünfte, aber auch temporäre Fremdnutzungen verschiedener Gebäude ein. Bemerkenswert waren die ungeschönten Aussagen der Referenten zu den anstehenden Problemen und deren realen Lösungsmöglichkeiten. Alle Beiträge spiegelten die hohe Verantwortung bei der Gewährleistung der Sicherheit in der Unterbringung von Flüchtlingen gemäß brandschutztechnischer Belange wider.
Weitere Themen waren:
- Der Brand in Räumen, Brandraumöffnungen, Ergebnisse brandtechnologischer Untersuchungen;
- Anlagentechnik im Brandschutz, erforderliche technische Aussagen;
- Brandfallsteuermatrix – Funktionen und Wechselwirkungen sowie
- neue Entwicklungen im Bauordnungsrecht.
Auf mehrfachen Wunsch wurde das Thema der letzten Brandschutz-Werkstatt „Brandschutzkonzept Senioren- und Demenzzentrum“ wieder aufgenommen und um zusätzliche Aspekte ergänzt.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Beantwortung zuvor eingereichter Fragen und einer Diskussion zu diesen Themen. Obwohl nach einem anstrengenden, inhaltsreichen Tag erst zum Ende der Werkstatt angesetzt, hat dieser Tagungspunkt die Veranstaltung wesentlich bereichert.
Die jährlich im Dezember stattfindende Thüringer Brandschutz-Werkstatt hat sich bei vielen Teilnehmern als wichtiger Termin im Fortbildungskalender einen festen Platz erobert. Ein Format, welches nicht nur den Wissensstand der Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz aktuell hält, sondern darüber hinaus sehr lebendig und spannend die unterschiedlichsten Brandschutzthemen nahe bringt. Diese Veranstaltung stellt zu Recht einen Höhepunkt im jährlichen Fortbildungsangebot beider Kammern dar.
Klaus Sorger ist freischaffender Architekt in Gera. Als Mitglied im Vorstand der Architektenkammer Thüringen ist er u. a. für Fortbildungsangelegenheiten zuständig.