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Bahnhofsumfeld in Erfurt

Offener, städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb

Vorprüfer

ANP Kassel

Ergebnis

Der Wettbewerb wurde in zwei Bearbeitungsphasen durchgeführt. In Phase 1 waren die Teilnehmer aufgefordert, in kurzer, prägnanter Form eine städtebauliche Leitidee für das Bahnhofsumfeld zu entwickeln und zu präsentieren. Phase 2 diente dazu, den hierfür durch das Preisgericht ausgewählten Teilnehmern die Vertiefung und detaillierte Ausarbeitung ihrer Konzeption zu ermöglichen.

Der Wettbewerb stieß auf großes Interesse bei Städtebauern, Architekten und Landschaftsarchitekten. Über 200 Büros haben die Unterlagen angefordert, über 100 Büros haben bis zum Abgabetermin der Phase 1 (11.09.1998) ihre Konzepte abgeliefert.

Preisträger
2. Preis DM 28.000,-
UrbanPlan GmbH, Georg W. Lang, Berlin

2. Preis DM 28.000,-
Florian Nagler, Architekt, Stuttgart

3. Preis DM 20.000,-
Prof. H. Bofinger, Dipl.-Ing. M. Heiderich, Wiesbaden

3. Preis DM 20.000,-
Architekten Gössler, Hamburg, Dipl.-Ing. B. Gössler, Dipl.-Ing. M. Claussen, Dipl.-Ing. M. Kreienbaum

1. Ankauf DM 12.000,-
Architektur: Büro ASP GmbH, Dipl.-Ing. H. U. Plaßmann, Kassel

2. Ankauf DM 12.000,-
Architektur: Dr. Dirk Jabusch, Dipl.-Ing. Heike Schneider, Hannover

Überarbeitung der Preisträgerentwürfe am 19. Juli 1999, Entscheidung
Nach Abgabe und Bewertung aller Stellungnahmen beschließt das Gremium, zunächst eine Rangfolge mit der Bildung einer Gruppe für Rang 3 und 4 und einer Gruppe für Rang 1 und 2 zu bilden. Bei einer Gegenstimme wird beschlossen, die Arbeiten Florian Nagler/Christoph Link, Stuttgart, und UrbanPlan, Berlin auf Rang 3 und 4 zu plazieren. Mit 18:4 Stimmen wir beschlossen, die Arbeit Nagler/Link auf Rang 3 und die Arbeit UrbanPlan auf Rang 4 zu setzen.

Nach nochmaliger, kurzer Diskussion wird über Rang 1 und 2 abgestimmt. Mit 18:4 Stimmen wir beschlossen, die Arbeit Architekten Gössler/WES&Partner, Hamburg, auf Rang 1 und die Arbeit Prof. Bofinger/Martin Heiderich, Wiesbaden, auf Rang 2 zu plazieren.

Das Gremium empfiehlt dem Auslober, die Arbeit von Gössler/WES&Partner der weiteren Bearbeitung zugrunde zu legen.

Auslobung

Vorgeschichte
Die Deutsche Bahn AG bereitet mit Hochdruck den Umbau des heutigen Erfurt Hauptbahnhofs zu einem modernen Mobilitäts- und Dienstleistungszentrum vor. Der Bahnhof wird im Zuge des Ausbaus der ICE-Verbindung München-Erfurt-Berlin der Stadtentwicklung in einem zentralen, historisch bedeutsamen Bereich, dem Bahnhofsquartier, nachhaltige Impulse zur weiteren Entwicklung geben.

Ziele des Wettbewerbs
Die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes ist nach dem eigentlichen Bahnhofsneubau eine weitere Schlüsselmaßnahme, um langfristig einen positiven Schub für die Quartiers- und Stadtentwicklung zu geben. Die Stadt Erfurt hat deshalb 1998 europaweit einen städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung des Bereichs um Willy-Brandt-Platz und Omnisbusbahnhof ausgelobt. Trotz der hohen Verkehrsbelastung, der vielfältigen, teils gegensätzlichen Nutzungsansprüche und Funktionen, die auf engstem Raum nebeneinander ablaufen, soll ein markanter Bereich mit hoher städtebaulicher Qualität in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums entstehen, der von Bewohnern und Besuchern der Landeshauptstadt als ein Aushängeschild ihrer Stadt betrachtet wird.

Aufgabenstellung
Der Hauptbahnhof Erfurt soll im Zusammenhang mit dem Ausbau der ICE-Strecke München-Erfurt-Berlin vollständig um- und ausgebaut werden. Wegen der Eingriffe in denkmalgeschützte Bausubstanz und der Absicht, der deutschen Bahn AG, den Bahnhof zum Mobilitäts-, Einkaufs- und Dienstleistungszentrum auszubauen, ist die Maßnahme für die Stadtentwicklung von hoher Bedeutung. Erwartet werden Entwürfe, die die vielfältigen Nutzungsansprüche ordnen und zu einer funktional und gestalterisch überzeugenden Gesamtlösung führen. Hierbei sind die heutigen technischen und funktionalen Anforderungen mit der Geschichte des Ortes zu verbinden. Der Auslober erwartet vom städtischen Realisierungswettbewerb für das Wettbewerbsgebiet Vorschläge zu folgenden Aufgabenkomplexen:
Der Willy-Brandt-Platz soll zentraler, urbaner Identifikationspunkt mit hoher Aufenthaltsqualität werden.
Der Verknüpfung zwischen den Verkehrsmitteln Eisenbahn/Regionalbus/Straßenbahn/Stadtbus ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Vorgaben aus der fortgeschriebenen Gebäudeplanung des Bahnhofs (Wettbewerb 1995) sind zu beachten. Die Bahnhofstraße soll weiter zentrale Fußgängerachse bleiben. Gestaltung und Funktionen sind entsprechend festzulegen.
Die Planungsvorschläge müssen allein wegen des hohen Stellenwertes der Kulturdenkmale in der Öffentlichkeit von Erhalt und Integration der denkmalgeschützten und erhaltungswürdigen Bausubstanz ausgehen, wobei kritische Auseinandersetzungen und begründete Eingriffe im Einzelfall nicht generell auszuschließen sind.
Der Entwurf soll gestalterische, lokale Identität ermöglichen sowie der herausragenden städtebaulichen Lage entsprechen.

Fachpreisrichter

  • Prof. Dr. Siegfried Gronert, Weimar
  • Prof. Rolf Gruber, Erfurt
  • Prof. Jochen Jourdan, Frankfurt
  • Prof. Heinz Nagler, Cottbus
  • Klaus Thomann, Stadt Erfurt
  • Prof. Hartmut H. Topp, Kaiserslautern
  • Teja Trüper, Lübeck


Sachpreisrichter

  • Konrad Ballheim, Thüringer Ministerium f. Wirtschaft und Infrastruktur, Erfurt
  • Hans-Volker Krebs, Erfurter Verkehrsbetriebe AG, Erfurt
  • Martin Lepper, DB AG, Leiter GB Personenbahnhöfe, Frankfurt
  • Manfred Ruge, Oberbürgermeister Stadt Erfurt
  • Wolf-Ulrich Steube, Ausschußvorsitzender Stadtentwicklung, Bau und Verkehr, Erfurt
  • Rainer Wiesmaier, Beigeordneter Bau, Erfurt

veröffentlicht am 19.07.1999 von Geschäftsstelle AKT · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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