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Beitrag der Bauhaus-Universität zur Ausstellung "recycling"

Prof. Bernd Rudolf, Bauhaus-Universität Weimar

Das Studium beginnt mit dem Einführungskurs, der die Sprache des Architekten, das Zeichnen und Modellbauen, trainiert. Der Kurs endet mit einem öffentlichen Auftritt der Studierenden unter dem Thema des Recycling in mehrfachem Sinne: Der Kurs recycelt den Vorkurs Johannes Ittens am Gründungsort des Bauhauses, mit dem er das Rückgrat der Bauhaus-Pädagogik begründete, der Auftritt erinnert an die Bauhaus-Bühne der 20er Jahre, die Studierenden recyceln ihre Bilder der Mode in ihren Modell-Kostümen und verwenden dafür ausschließlich die Mantelflächen recycelten Tetrapacks.

Der Zweite Teil umfasst Modelle und Pläne einer recycelten Landschaft in Sachsen-Anhalt, dem Geiseltalsee bei Mücheln. Die Renaturierung des ehemaligen Braunkohletagebaus zum größten See Mitteldeutschlands fragt nach recycelbaren Bildern des Natürlichen, fragt nach Bildern der Rekultivierung, fragt nach der Kultur des Recycling. Wenn Landschaft zur Kultur wird, wird Natur zur Utopie. Die Entwürfe zum Thema „Wandel-Garten/ Wasser-Pavillon“ sind in diesem Sinne sowohl immer Gegenentwürfe zum Angetroffenen, recyceln aber zugleich unser Bild der Natur.

Der gemeinsame Nenner des Recycling in beiden Ausstellungsteilen findet sich im Anspruch, Kreisläufe zu unterbrechen - gegen den zwangsläufigen physischen und moralischen Verschleiß von Gegenständen, Bildern und Ideen.

veröffentlicht am 18.05.2008 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Stiftung Baukultur Thüringen

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