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Einblick ins SEZ Kloster am Thüringer Meer

Exkursion der Kammergruppe Gera Ostthüringen

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Das SEZ in Kloster, einem Stadtteil von Saalburg-Ebersdorf: Die gesamte Konstruktion wurde aus regionalem Holz gefertigt (Architektur/Generalplanung: Ludloff Ludloff Architekten, Berlin), Bild: Uta Jahn

Am 18. September 2024 war es soweit: Mitglieder aus den Fachrichtungen Landschafts-, Innen- und Hochbauarchitektur sowie architekturinteressierte Gäste aus dem gesamten Gebiet der Architektenkammer Thüringen machten sich auf den Weg zum Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrum (SEZ) Kloster. Die frisch eingeweihte Anlage am malerischen Thüringer Meer, ein Vorzeigeprojekt der IBA Thüringen, stand im Fokus des Treffens.

Bereits der erste Blick auf das SEZ beeindruckte: Die gesamte Konstruktion, einschließlich der neuen Gebäudeflügel, wurde aus regionalem Holz gefertigt – ein Statement für nachhaltige, regionale Wertschöpfung.

Robert Müller, Leiter des SEZ, begrüßte die Gruppe herzlich und stellte das Konzept und die Geschichte des Projekts anhand von Plänen vor. Der Gebäudebestand, ursprünglich aus den 1950er Jahren, wurde grundlegend modernisiert und um zwei moderne Holzbauflügel ergänzt. Diese beherbergen neben Zwei- bis Fünf-Personen-Unterkünften auch Seminarräume für die Bildungsarbeit der Thüringer Sportjugend.

Der erste Programmpunkt fand im überdachten Gemeinschaftsbereich statt, wo die markanten Holzstützen aus massiven Lärchenholzstämmen sofort ins Auge fielen. Der Rundgang startete auf der Terrasse – die barrierefreie Geländeanpassung ist noch im Bau. Anschließend wurde ein Musterzimmer besichtigt, dessen Ausstattung ganz im Zeichen des nachhaltigen Baustoffs Holz steht. Lediglich der Vinylboden hob sich ab, hier waren die einfache Reinigung und Hygiene entscheidend. WC, Dusche und Waschbecken sind drei separate Bereiche – zwar eng, aber somit auf eine Belegung mit bis zu fünf Personen perfekt abgestimmt.

Weiter ging es, vorbei an der Baustelle der Außenanlagen, zu den Seminarräumen und der ehemaligen Bootshalle, die nun als Speisesaal mit einer Kletterwand multifunktional genutzt wird. Besonders die außergewöhnlichen Dachformen und die Aufständerung der Neubauflügel sorgten für Gesprächsstoff – die nicht nutzbaren Höhen unter dem aufgeständerten Bereich sowie die sichtbaren Ver- und Entsorgungsleitungen wurden intensiv diskutiert.

Ein weiteres spannendes Thema war der Balanceakt zwischen öffentlicher Ausschreibung und dem Wunsch nach der Verwendung von regionalem Holz. Robert Müller ging detailliert auf diese Herausforderung ein und gab zudem Einblicke in die Auswahl der Planungsbüros – eine Entscheidung, bei der die Nähe der Büros zum Standort letztlich keine Rolle spielte. Auch das Thema der Kostensteigerungen wurde offen angesprochen und sorgte für lebhaften Austausch unter den Teilnehmenden.

Zum Abschluss gab es reichlich Gelegenheit für Diskussionen, bei denen durch die versammelte Fachkompetenz auch kritische Anmerkungen nicht zu kurz kamen. Die Exkursion war ein voller Erfolg – und wir danken Robert Müller sowie allen Teilnehmenden für die inspirierenden Gespräche und die spannenden Einblicke!

Uta Jahn, Christin Groh, Thomas Laubert

PROJEKTSTECKBRIEF

Planungsbeteiligte:
Architektur/Generalplanung: Ludloff Ludloff Architekten, Berlin
Außenanlagen: LP 1-4: Schönherr Landschaftsarchitekten, Berlin; LP 5-8: impuls Landschaftsarchitektur, Jena

Projektträger:
Landessportbund Thüringen e.V.; Thüringer Sportjugend im Landessportbund Thüringen​

veröffentlicht am 02.11.2024 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Kammergruppe Gera Ostthüringen, Kammergruppen

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