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Eine Annäherung an das Bauhaus

Bericht vom 3. Internationalen Symposium zur Architekturvermittlung in der Schule

Zu viel „Bauhaus“ dieses Jahr in Weimar und ganz Thüringen? Keineswegs. Als Rahmenthema unseres Symposiums am 8. und 9. Mai weckte das 90-jährige Jubiläum der Bauhausgründung das erhoffte Interesse. Rund 160 Lehrer, Architekten, Museumspädagogen und Studenten folgten der Einladung von Bauhaus-Universität, Thüringer Institut für Lehrerfortbildung (ThILLM), Klassik Stiftung Weimar und Architektenkammer Thüringen ins Audimax der Universität und erlebten eine interessante, anregende und ideenreich begleitete Tagung (siehe auch den Bericht der Berliner Kollegen im DAB 06/09).

Waren die Lebensentwürfe der Bauhausmitglieder und das pädagogische Konzept dieser herausragenden Gestaltungsschule des 20. Jahrhunderts der Einstieg in die Thematik, stand im Mittelpunkt des Symposiums die Frage nach heutigen Strategien, Kinder und Jugendliche für Architektur, Kunst und Design zu begeistern. Dass diese Bildungsaufgabe Engagement und Organisation braucht und Partnerschaften, etwa zwischen Architektur und Schule, ist bekannt. Wie unterschiedlich dabei die Basis dieser Arbeit sein kann, zeigten die Beiträge von Laurent Tardieu, aus dem staatlich geförderten arc en rêve centre d’ architecture Bordeaux und Solange Espoille von Arquikids, einer kleinen Initiative aus Barcelona, beide mit beeindruckenden Ergebnissen.

Die Folge des Programms bot mit Aktivitäten im Kindergarten (Claudia Jordan), dem szenischen Spiel einer Grundschulklasse (Ulrike Determann), 2008 erstmals gestellten Abituraufgaben „Vom Grundriss zum Baukörper“ (Kerstin Gorke, Anne König) und dem Gestaltungsprojekt „Einfach Sitzen“ der berufsbildenden Walter-Gropius-Schule Erfurt (Jens Frisch, Claudia Seiß) einen Überblick über Möglichkeiten erfolgreicher Architekturvermittlung in unterschiedlichen Altersstufen. Eine gute Idee war der Projektparcours. Anhand der ausgestellten Initiativen und Aktivitäten ergaben sich anregende und informative Gespräche unter den Teilnehmern und Gästen aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Besonderen Applaus gab es bei der abendlichen Party für anasages Theater Chemnitz und das wirklich „Perfekte Bauhaus-Dinner“. Dass ein schönes Fest die Arbeit beflügeln kann, bewiesen die gänzlich ausgebuchten sechs Workshops am Folgetag. Über elementare praktische und sinnliche Übungen konnten neue Erfahrungen und Inspirationen für eigene Ideen gewonnen werden.

Die Aufmerksamkeit der Bildungspolitik gegenüber unseren Bemühungen ist uns sehr wichtig. Die Eröffnungsworte durch den Rektor der Bauhaus-Universität Weimar, Gerd Zimmermann, die Ausführungen des Thüringer Kultusministers, Bernward Müller, und des Direktors des Lehrerfortbildungsinstituts ThILLM, Bernd-Uwe Althaus, unterstrichen nachdrücklich die Notwendigkeit einer angemessenen Architekturbildung für junge Menschen und deren Bedeutung für die zukünftige Qualität unserer gebauten Umwelt.

Dr. Hannes Hubrich, Vizepräsident Architektenkammer Thüringen

veröffentlicht am 29.06.2009 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit, Architektur und Schule

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