EU-Wasserresilienzstrategie setzt richtigen Schwerpunkte, BAK fordert konkrete Schritte für die Umsetzung
Mitteilung der Bundesarchitektenkammer

Mit der am 4.6.2025 veröffentlichten Wasserresilienzstrategie legt die Europäische Kommission Empfehlungen für eine nachhaltige, klimaangepasste Wasserwirtschaft in Städten und Regionen vor. Die Strategie zielt darauf ab, Europa besser auf Dürren, Starkregenereignisse und Wasserknappheit vorzubereiten.
Mit der Förderung naturbasierter Lösungen, der Orientierung am Schwammstadtprinzip sowie der Anbindungen an das New European Bauhaus und den geplanten Affordable Housing Action Plan werden die richtigen Schwerpunkte gesetzt. Doch für eine konkrete Umsetzung bleibt die Strategie aus Sicht der Bundesarchitektenkammer (BAK) zu vage.
„Die EU erkennt endlich die Bedeutung der gebauten Umwelt für den Umgang mit Dürre, Starkregen und Wassermangel an“, betont BAK-Präsidentin Andrea Gebhard. „Doch es darf nicht bei Absichtserklärungen bleiben. Schwammstadtprinzipien und klimaresiliente Freiräume müssen überall Standard werden – von der Infrastrukturplanung bis zum sozialen Wohnungsbau. Nun kommt es auf die nationale Umsetzung in Ländern und Kommunen an. Wir brauchen klare gesetzliche Vorgaben mit Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit.“
Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law), durch welches EU-Staaten bis September 2026 nationale Wiederherstellungspläne vorlegen müssen, kann dabei helfen, urbane Ökosysteme gezielt wiederherzustellen und naturbasierte Stadtentwicklung, etwa durch begrünte Dächer, entsiegelte Flächen und urbane Retentionsräume, zu fördern. Gleichzeitig ist wichtig, dass auch geförderter Wohnungsbau wasser- und klimafit geplant wird – wie es die EU mit dem Affordable Housing Plan aktuell vorsieht.
Kritisch sieht die BAK, dass viele Maßnahmen zwar ambitioniert, aber nicht verbindlich sind – vor allem für die kommunale Planung. „Planung ist ein zentrales Werkzeug der Klimaanpassung und muss entsprechend gestärkt werden. Wir erwarten von Bund und Ländern, die europäischen Impulse in klare gesetzliche Rahmen zu übersetzen. „Wasser- und Klimaanpassung sind kein Luxus,“ so Gebhard.