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Gebäudehülle mit System

Rückblick auf die elfte Fenstertagung am 20. September

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Rund 130 Planerinnen und Planer folgten der Einladung, Bild: AKT

Auch in diesem Jahr setzte die Architektenkammer Thüringen die mit der Firma WERTBAU gemeinsam organisierte und von der Ingenieurkammer Thüringen unterstützte Informationsreihe zu neuesten technischen Entwicklungen im Fensterbau fort. Nach der Jubiläumstagung im Vorjahr – der Exkursion zum Berliner Schloss – stand diesmal das „System Gebäudehülle“ im Mittelpunkt.

Die vielfältigen Einflüsse, die in urbanen Regionen auf Fassaden einwirken, skizzierte Prof. Dr.-Ing. Werner Jager in seinem Vortrag „Stadt der Zukunft“. Der Inhaber des Bauphysikfachbüros „ai3“ führte die Aspekte Lärm, Licht, Wind und Sturm, Smog, Feuer und Überhitzungsphänomene wie den „Urban Heat Island Effect“, der das Aufwärmen „Städtischer Wärmeinseln“ bezeichnet, auf. Damit das Fassadendesign angemessen auf diese Herausforderungen reagieren könne, müsse das spezifische Umfeld in jedem Einzelfall genau analysiert werden. Die Gebäudehülle trenne nicht nur, sie verbinde vielmehr auch innen mit außen. Um beispielsweise der Überhitzung zu begegnen, spielten Fassadenbeschichtungen, insbesondere Dach- und Fassadenbegrünungen, eine tragende Rolle, so Jager.

Nach der umfassenden Einführung war es an den Produktherstellern, den Anwendern ihre Neuentwicklungen rund um die  Gebäudehülle vorzustellen. Den Anfang machte Oliver Haberkorn, Leiter Projektberatung bei Sapa Building Systems (WICONA), der zu Beginn nochmals den Unterschied zwischen einer Fensterund einer Fassadenlösung betonte: So werde bei Fenstern die Verglasung von innen angebracht, bei Pfosten-Riegel-Fassaden oder Elementfassaden sei es genau umgekehrt – die Verglasung werde an einer bestehenden statischen Struktur von außen montiert. Damit verbundene neue Designlösungen zeigte er unter anderem am Beispiel des neuen Henninger Turms in Frankfurt am Main (Meixner Schlüter Wendt Architekten) auf.

Der erfolgreichen Türplanung bei komplexen Nutzeranforderungen widmete sich Günther Weizenhöfer, Architekt bei der GEZE GmbH. Komplex seien die Anforderungen vor allem deshalb, weil die vielfältigen Bedürfnisse der Nutzer häufig im Widerspruch zum Baurecht stünden. Moderne Türen aber könnten Gebäude- und Raumzugang oder Flucht- und Rettungswegtür darstellen und weiteren Vorgaben, wie Brand- und Einbruchschutz sowie Barrierefreiheit, gleichzeitig Rechnung tragen. Die Multifunktionalität mache Türen zu komplexen Systemen, die im Planungs- und Bauprozess oft schwer zu überblicken seien. Weizenhöfer schloss daher mit einem Plädoyer für eine ganzheitliche Betrachtung der technischen Komponenten, abgestimmt auf die Nutzeranforderungen.

Alexander Häusler, Innendienstleiter des Thüringer Fensterherstellers WERTBAU, rundete die Tagung mit der Präsentation einer neuen Fenstergeneration aus Holz und Aluminium ab. Basierend auf einer Grundkonstruktion lassen sich drei Fenstersysteme konfigurieren. Verschiedene Designvarianten, raum- und wetterseitig, sowie technische Raffinessen führen zu einem optisch ansprechenden und hocheffizienten Fenster für jede erdenkliche Situation.

Im Anschluss gab es wie immer ausreichend Gelegenheit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

br

veröffentlicht am 19.10.2017 von Björn Radermacher · Rubrik(en): Berufspraxis, Fortbildungen, News

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