Marktquartier Stadtroda
Ergebnis des Ideen- und Realisierungswettbewerbs
Auslober
Stadt Stadtroda
und
Stadtrodaer Wohnungsbaugesellschaft mbH
Vorprüfer
Schettler & Wittenberg, Architekten Weimar
Auslobung
Die Stadt Stadtroda plant im Bereich des Marktplatzes städtebauliche Missstände zu beseitigen.
Die vorhandene Neubauung aus den siebziger Jahren (zweigeschossiger Ladenbereich mit darüber liegenden viergeschossigen Wohnblock) ist in Funktion, Gestaltung und städtebaulicher Maßstäblichkeit zu verbessern. Die Freiflächen des Marktes sind neu zu ordnen. Im Ideenteil ist unter Berücksichtigung der wohnungsnahen Freiräume ein Parkbauwerk für ca. 80 Stellplätze im Quartierinnenbereich einzuordnen.
Fachpreisrichter
- Konrad Ballheim, Architekt, Thüringen Innenministerium, Referat Städtebauförderung
- Holgar Ehrensberger, Landschaftsarchitekt, Jena
- Matthias Schmidt, Architekt, Weimar
- Prof. Walter Stamm-Teske, Architekt, Weimar
Ergebnis
ein 1. Preis (15.700 Euro)
Prof. Dipl.-Ing. Michael Mann, Freier Architekt BDA, Erfurt
Bewertung der Arbeit 1126
Der Verfasser schlägt vor, die vorhandene Bebauung am Marktplatz durch Modernisierung und Teilrückbau neu zu gestalten. Dieser Vorschlag entspricht dem gelungenen Neugestaltungsvorschlag des Marktplatzes. Die vorgeschlagene Neubebauung im Innenhof wird am Hangfuß angeordnet, wobei jede Hauseinheit im Sockelgeschoss Garagen erhält. Damit kann der Charakter des freien Hangs unterhalb der Kirche erhalten werden, allerdings wäre eine Verdichtung wünschenswert und ohne Verlust des Grundgedankens machbar, sowohl im Sockelbereich, aber auch ggf. am Kirchenweg.
Der Innenhof wird als gemeinschaftlicher Erschließungshof für das Quartierparken benutzt. In dieser Form ist ein öffentliches innerstädtisches Parken kaum möglich. Insofern sollte sowohl eine getrennte Tiefgarage und, falls nur auf das Quartierparken abgestellt wird, ein „Gründach“ bzw. eine Pergolalösung geprüft werden.
Die Hauszeile an der Herrenstraße erhält im Osten genügend „Luft“, um mit neuer baulicher Ergänzung in halboffener Bauweise qualitätsvolle private Hofbereiche zu schaffen und kann dann sukzessive modernisiert werden. Die Realisierung in Bauabschnitten ist ohne Probleme möglich, auch ein Ersatzbau am Marktplatz mit eigener Parkierung im Erdgeschoss ist möglich.
Der Verfasser bietet ein einfach umsetzbares Grundkonzept an, auf deren Grundlage eine Weiterentwicklung möglich ist – auch im Sinne der StBau Förder-Initiative „genial zentral“.
ein 1. Preis (15.700 Euro)
Büro 13 Architekten, Dipl.-Ing. Architekt Roger Bach, Berlin
Bewertung der Arbeit 1146
Der Verfasser schafft mit wenigen Mitteln klare städtebauliche Räume. Durch den abgeknickten Ersatzneubau im Bereich der „Bockwurst“ wird eine neue angemessene Proportion für den Stadtraum „Markt“ mit „Marktterrassen“ definiert.
Die Wohnungen im Ersatzumbau sind ggf. in Ihrer Größe nochmals zu überdenken, da an diesem zentralen Standort vorzugsweise kleinere Wohneinheiten besser vermietet werden. Der Blockinnenbereich erfährt eine klare Zonierung zwischen der vorhandenen rückwärtigen Bebauung der „Herrenstraße“und den „Hanghäusern“ mittels „Eichenhain“. Das Motiv des Baumsaales wird begrüßt, die Artenauswahl ist in Abhängigkeit vom Standort und der gewollten Wuchshöhe nochmals zu überdenken.
Das Parkbauwerk in 2 Ebenen schiebt der Verfasser in den Hang und bietet darüber den Bauplatz und Freiraum für 4 Hanghäuser an. Diese begleiten als Solitäre 1-geschossig und damit maßstäblich den „Kirchweg“ und lassen reizvolle Blickbeziehungen ins Roda-Tal zu. Das Motiv „Gärten am Hang“ wird somit neu interpretiert und als „Wohngärten am Hang“ standortgerecht weiterentwickelt.
In dem Parkbauwerk ist die Höhenüberwindung der unterschiedlichen Ebenen nicht gelöst, die Fahrgeometrie ist im Detail zu überarbeiten. Der Verfasser erfüllt die funktionalen Anforderungen und die abschnittsweise Realisierbarkeit. Erhöhte bauliche und finanzielle Aufwendungen werden im Zusammenhang mit dem Parkbauwerk im Hang entstehen. Der Gesamtentwurf geht maßstäblich und innovativ mit dem Standort um.
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Hestermann König Schmidt & Partner Architekturwerkstatt, Erfurt
Dipl.-Ing. Architekt Thomas Beyer, Berlin
Kirchmeier Graw Brück, Weimar