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Neubau Grundschule Bad Berka

Ergebnis des nichtoffenen Realisierungswettbewerbs

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Modell 1. Preis: Burger Rudacs Architekten BDA, München, el:ch landschaftsarchitekten, Berlin, Bild: Burger Rudacs / el:ch

Der Kreis Weimarer Land will eine dreizügige Grundschule für 336 Schüler errichten, um auf die steigende Schüleranzahl in der Stadt Bad Berka zu reagieren und die aktuell bestehenden funktionalen und räumlichen Mängel der zwei Grundschulstandorte in der Stadt durch einen Neubau zu beseitigen. Durch die räumliche Nähe zum Marie-Curie-Gymnasium samt Sporthalle und Freiflächen wird eine förderliche synergetische und campusartige Verbindung zum Gymnasium angestrebt und erhofft. Ziel des Wettbewerbs war es, den am besten geeigneten Gebäudeentwurf in einer anspruchsvollen Schularchitektur zu ermitteln.

An dem nichtoffenen hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil waren Architekten und Landschaftsarchitekten teilnahmeberechtigt, eine Zusammenarbeit beider Berufsgruppen war vorgeschrieben. Als Wettbewerbssumme standen insgesamt 55.000 Euro (netto) zur Verfügung; 19 Wettbewerbsarbeiten wurden eingereicht. Das Preisgericht tagte am 12. November 2019 unter Vorsitz von Klaus-H. Petersen, Architekt BDA und Stadtplaner aus Lübeck.

Ergebnis

  • 1. Preis (22.000 Euro):
    Burger Rudacs Architekten BDA, München, el:ch landschaftsarchitekten, Berlin
  • 2. Preis (14.000 Euro):
    BURUCKERBARNIKOL Architekten BDA, Dresden, QUERFELD EINS Landschaft I Städtebau I Architektur, Dresden
  • 3. Preis (8.000 Euro):
    nitschke + kollegen architekten, Weimar, freiraumpioniere landschaftsarchitekten, Weimar
  • eine Anerkennung (5.500 Euro):
    VITAMINOFFICE ARCHITEKTEN BDA Bastam Enenkel Partnerschaft mbB, Erfurt, WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur, Erfurt
  • eine Anerkennung (5.500 Euro):
    W & V Architekten GmbH, Leipzig, Arbeitsgruppe Landschaftsarchitekten UG, Leipzig

Aus der Beurteilung des Preisgerichts zum 1. Preis

Der architektonische Lösungsvorschlag für die Schule überrascht und überzeugt in seiner Einfachheit, mit der der zweigeschossige Riegel schlüssig zur Topographie und zum Städtebau platziert wird. Den Verfassern gelingt dadurch, die Eingriffe in den Landschaftsraum zu minimieren und die Zuwendung des nördlichen Eingangsbereiches zum benachbarten Gymnasium zu erzielen. Die Rationalität des lang gestreckten Baukörpers offeriert unerwartet einen besonderen typologischen Ansatz: Während sich im Erdgeschoss nach klarem Eingangs- und Foyerbereich logisch und raumerweiternd Mehrzweck- und Speiseraum bis zur Südfassade durchstecken und ferner Horträume und Lehrerbereich organisiert werden, werden im Obergeschoss Lerncluster angeboten, die wie eigene kleine Häuser entwickelt, angeordnet und erschlossen sind. Sympathisch erscheinen dabei die Übersichtlichkeit und fast familiäre Bezogenheit mit angemessenem Maßstab für die jungen Menschen. Für die pädagogische Nutzung ist eine größere Nähe der sogenannten „kleinen Marktplätze“ zwischen je zwei Clustern wünschenswert. Der Entwurf bietet sehr aufgeräumt und wohlgeordnet ein Raumangebot an, das atmosphärisch durch Elemente wie beispielsweise Sitzstufen und -nischen, kleine Galerien, raffinierte Lichtführung oder zuschaltbare Räume bereichert wird. (...) Das Äußere des Hauses verspricht mit seiner Holzverschalung eine angenehme Erscheinung und Haptik. Die Tiefenversätze zwischen Öffnungsflügel und Festverglasung - differenziert in tiefen Holz- und bündigen Glasflächen - geben dem Gebäude das nötige Relief. Auf der Südseite befördert das auskragende OG die Bauplastizität, einen passiven Sonnenschutz und leichten Witterungsschutz. Die Freianlagen sind in gleichem Raumverständnis einfach und überzeugend entworfen. Außenanlagen und Gebäude lassen eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten. Die Arbeit stellt einen sehr wertvollen und bereichernden Beitrag auf der Suche nach der richtigen neuen Grundschule dar.

veröffentlicht am 20.11.2019 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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