Positiver Umbau ostdeutscher Energiewirtschaft

Braune: Erfahrungen aus dem gelungenen Umbau der ostdeutschen
Energiewirtschaft können auch von anderen Staaten genutzt werden


Staatssekretär Tilo Braune legte auf dem Energiekongress
"Restructuring the Energy Sector in Transition Countries" am 29. April
2003 in Leipzig dar, dass Deutschland in den letzten 13 Jahren den Weg
von der Plan- zur Marktwirtschaft in den neuen Ländern auch in der
Energiewirtschaft erfolgreich gegangen ist. Nach umfassender
Modernisierung des Energiesektors in den neuen Bundesländern mit
Investitionen von mehr als 25 Milliarden Euro verfüge man dort heute -
ebenso wie in den alten Ländern - über einen modernen Energiemix und
marktwirtschaftliche Strukturen. Die Energieunternehmen hätten sich
auf hohem technischen Niveau etabliert und seien in die
westeuropäischen Netze und Märkte integriert. Die Energiewirtschaft in
den neuen Ländern zähle zu den industriellen Kernen. Vor allem im Gas-
und Strombereich seien mit Vattenfall Europe und der Verbundnetz Gas
AG (VNG) starke Wettbewerber entstanden. Leipzig habe sich erfolgreich
als Kompetenzzentrum für Energie durch die Stadtwerke, die VNG und die
Etablierung der einzigen deutschen Strombörse LPX positioniert.

Trotz Besonderheiten der deutschen Vereinigung könnten manche
Erfahrungen auch für andere Länder nutzbar gemacht werden: Wichtig
seien vor allem eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung insgesamt
und ein moderner Regulierungsrahmen für die leitungsgebundenen
Energieträger wie Strom, Gas und Fernwärme. Ferner sei die
privatwirtschaftliche Organisation der Unternehmen notwendig, um
wirtschaftlich effizientes Verhalten zu stimulieren, aber auch um
Zugang zu den Kapitalmärkten zu erhalten. Die Öffnung für ausländische
Unternehmen bringe nicht nur Kapital, sondern auch - ebenso wichtig -
technisches und ökonomisches Know-how. Der Verbleib von
Kernkompetenzen der Unternehmen in der Region bzw. im Land bilde eine
Basis für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Branche und
Region.